Cody - Lage des Durchbruchs im Mittelsegel

  • Hi allerseits,


    ich baue gerade einen Cody mit 35-cm-Zellengröße nach der Bauanleitung "Eine für Alle" von handkerchief und bin auf eine simple Frage gestoßen, für deren Beantwortung ich um eure Hilfe bitte.

    Es geht um die Lage des Durchbruchs im Mittelsegels. Wie auch in anderen Bauanleitungen (z.B. "Cody Extended Wing" von https://kite.builders/bauanleitung-50er-cody , dort als Spartenteil bezeichnet) wird die Lage des Durchbruchs, in dem sich die Spreizstäbe kreuzen, nicht in der Mitte zwischen vorderem und hinterem Fach platziert, sondern leicht außerhalb der Mitte. Bei "Eine für Alle" ist die Lage 24,5mm von der Mitte entfernt ( Maß E auf Seite 7), bei Kitebuilders 2cm von der Mitte entfernt (Skizze 1).


    Nun meine Frage: Muss der Durchbruch im fertigen Drachen nach oben (himmelwärts) oder nach unten hin (zur Waagenseite des Drachens) versetzt liegen? Die Bauanleitungen sagen dazu nichts!


    Denkbare Argumentation für "nach oben hin": Die Spreizstäbe liegen oberhalb der Längsstäbe, also um 6mm höher als die Mitte. Dazu erscheinen mir aber die Abweichungen von 2cm viel zu groß zu sein.

    Denkbare Argumentation für "nach unten hin": Durch den Winddruck werden die Zellen im Flug etwas nach oben (hinten) gedrückt. Wenn diese Biegung 2 bis 2,5 cm beträgt, liegt die Kreuzung der Spreizstäbe genau in der Mitte des Durchbruchs, ok. Diese Durchbiegung der Fächer lässt sich aber nicht genau angeben und ist vom Wind abhängig. Eine Maßangabe auf einen halben Millimeter genau macht da doch keinen Sinn!


    Besten Dank für eure Hilfe!! Uli

  • Dominiknz

    Hat das Thema freigeschaltet.
    • Offizieller Beitrag

    ulvogel bitte achte zukünftig darauf, in welchem Board Du einen Thread eröffnest. „Das Drachenforum“ ist das erstbeste Board, da passt Dein Thread aber nicht rein :moved:

  • Hallo Uli,


    ich votiere für "nach oben versetzt". Die diagonalen Stangen liegen ja hinter dem großen Segel und damit auch hinter dem Stummelsegel am anderen Ende. Damit liegen sie ohnehin leicht nach oben versetzt und werden (wie Du sagst) oberhalb der Längsstäbe geführt.

    Ich hab allerdings selbst noch keinen Cody gebaut.

    Die "krummen" Maße stammen oft vom nachträglichen Vermessen des Prototyps, da hab ich auch schon oft gelacht.


    Gruß, Tobias

  • Also ich versetze die Zellendurchbrüche der immer nach "oben" wie du es beschreibst eben wegen der Lage der Spreizen über dem Längsgestänge.


    Zum Thema Durchbiegen der Spreizen - das sollte gar nicht erst passieren. Die Spreizen sollten steif genug sein, in sich gut abgespannt durch die Flügelabspannung und bei viel Wind noch durch eine Sturmabspannung zusätzlich versteift werden. Verwendest du Holz oder GFK für das Gestänge macht das Sinn die Spreizen am Kreuzungspunkt zu verbinden, entweder mit einem entsprechenden Stabverbinder oder einer Wicklung um die sich kreuzenden Stangen.

  • Besten Dank für eure kompetenten und vor Allem auch sehr schnelle Antworten!!


    Pragmatische Lösung: Ich werde den Durchbruch leicht, ca. 1cm nach oben versetzen. Wenn die Stäbe dann im Flug zu doll an einer Seite an den verstärkten Stoff anschlagen, kann ich die Öffnung immernoch etwas größer machen.


    Dominiknz: Sorry, bin noch nicht so lange hier, um mich gut auszukennen!


    Vielen Dank an alle!

  • Nachträglich erweitern würde ich das nicht, wenn sich die Spreizen durchbiegen sollte etwas an der Abspannung oder der Sturmabspannung angepasst werden und wenn das nicht ausreicht sollten die Spreizen selbst anders dimensioniert werden.

    Änderst du nur den Segelausschnitt um den sich biegenden Spreizen Platz zu schaffen, macht es mit ein bisschen Pech in einer stärkeren Böe dann einfach mal knack, knack, knack und ein Haufen Kleinholz mit beschädigtem Tuch kommt vom Himmel runter - musste ich leider so erleben, eine kollabierende Spreize hat eine Kettenreaktion ausgelöst, vier Stäbe sind in schneller Folge nacheinander gebrochen und haben sich mehrfach durch das Tuch gebohrt und die Trümmer fielen dann vom Himmel.

    Mag sein daß das ein Extremfall war - ein schnell aufkommendes Gewitter mit Starkregen in den vorauseilenden Windböen - aber soetwas passiert eben auch mal und dann sind viele Stunden Arbeit hin.

  • Hi,


    ich denke 1-2 cm aus der Mitte nach oben versetzt, reicht aus.

    Bei den Spreizen sollte schon auf ausreichende "Steifigkeit" geachtet werden.

    Bei einer 35 er Zelle mit Langflügel wird die Spreize in der Vorderen Zelle ca. 1,85 - 2m lang sein, je nach Form der Abspannung.


    Am Kreuzungspunkt kann bei Bedarf die Spreizen miteinander fixiert werden. Dickes Gummiband geht da schon.


    Ich habe meine immer ohne Fixierung geflogen, es ist nichts zu Bruch gegangen.


    Viel Spass beim Bauen.

  • Bei den kleinen Codys (unter 40cm Zelle meine ich) liegt die Herausforderung auch eher darin ihn stabil zum Fliegen zu bekommen. Der Cody der mir so kollabiert ist war ein 60er Kurzflügel. Erstaunlich finde ich auch was man mit Dimensionierung erreichen kann - ein 50er Doppelflügel in 36gr Tuch und 6/8/10mm Carbonstäben bestabt geht schon bei einer gleichmäßigen Windstärke 1, verträgt aber durch die Abspannungen auch 4bft, selbst ohne die Kreuzung der Stangen auszusteifen.


    Es lebe die Neugier etwas auszuprobieren.

  • Also kleiner als 20cm habe ich nie genäht und werde ich nie nähen. Die fliegen dann auch nicht so besonders. Am liebsten sind mir 40;45 oer50cm Zellen, die fliegen ruhig, das Nähen dieser Drachen ist nicht so eine fitzelige Arbeit und man bekommt sie gut transportiert bzw mit vertretbarem Aufwand aufgebaut. Im Keller liegt ein weißer 70cm Doppelflügel, der fliegt nur alle 10 Jahre mal weil es mir zu viel Aufwand ist, eigentlich schade drum.