Flare nach Backes .....Fragen

    Liebe Drachengemeinde,


    ich plane einen Flare nach Werner Backes zu bauen, allerdings aus Spinnaker (Elltex-Reste). Da ich eine Applikatiin geplant habe, wollte ich die Kiele aus Cuben machen, aber meine Reste reichen nur für kleinere Kiele.

    Ganz findig dachte ich mir: mach doch zwei kleine Tyvek- Modelle und teste ob die kleinere Kielgröße auch taugt. Gedacht, gebastelt und mit zwei Mini-Flares, Spannweite 38 cm, und maßstabsgetreuem Holzgestänge auf die Wiese gefahren. Beim ersten Versuch zu wenig Wind (die Papierdeltakette wollte auch nicht fliegen). Heute dann genug Wind, aber ich bekomme die Miniflares nicht stabil in die Luft :-/ Da hilft weder Querspreize vorspannen noch jeweils drei U-Schwänze aus Wollfäden. Die Waage mit der Hand halten und mit zwei Fingern austarieren klappt kurzfristig so halbwegs, aber bei einer festen Einstellung - egal wie - sind sie total instabil.

    Die Mini-Flares steigen entweder gar nicht....dann habe ich die Waage flacher gestellt, daraufhin steigen sie, schaukeln sich auf und spielen Propeller. Wenn sie mal zwei Meter hoch fliegen stürzen sie ab, mal rechts, mal links.

    Meine nächste Idee sind Schleppsäcke aus Joghurtbechern......mal sehen.


    Das eigentliche Projekt ist ja mein 'richtiger' Flare, und da hin ich im Moment ein wenig unüberzeugt.

    Der Spinnaker-Flare soll 1,30 m Spannweite haben und ohne Anhängsel fliegen......wie ist eure Erfahrung mit 'richtigen' Flares? Spielen die auch Propeller und stürzen ab?

    Bei welchen Windgeschwindigkeiten fliegen die stabil?

    Kommen sie mit festlandtypischen Windböen klar oder sind die nur für stetige Brisen?

    Der Flare ist ein hochgezüchteter Höhenflieger, der auf maximalen Flugwinkel getrimmt ist. Der ist für zickigen Binnenland absolut ungeeignet.

    Wenn man am Nordkapp 2000m Leine rauslassen will, ist das der optimale Drachen….

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!

    Hm - ich finde es nicht ungewöhnlich, dass sehr kleine Drachen instabil sind.
    Ich selbst habe nur Erfahrungen mit einem größeren Multiflare - das ist eher nicht übertragbar.


    Ich würde allerdings auf einen geeigneten Drachenschwanz zur Stabilisierung nicht verzichten - gerade wenn der Drachen eher klein ist.

    Schwanz/Windsack/Turbine hilft bis zu einem gewissen Grad aber ändert nichts grundsätzliches. Flare, Wasseige und Multiflare sind immer zickig und sorgen bei böigem Wind für Frust.

    Da gibt es Alternativen, die viel mehr Freude machen.

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!

    ...ich schließe mich den Vorrednern an! Habe zwei Flares nach Schimmelpfennig gebaut. Insbesondere wenn die knackig gespannt sind im Tuch, dann brauchen die stabilen Wind und häufig dennoch einen Schwanz. Flugwinkel ist dann aussergewöhnlich steil. Bau wirklich lieber etwas anderes fürs Binnenland ;)

    Vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungen! :)


    Schade, dass auch regulär große Flares so schlecht mit Binnenlandwind klar kommen. Und doof, dass das nicht besser im Buch spezifiziert ist :-/


    Tja, ich habe einen Stern genäht.....mal überlegen worauf ich ihn dann jetzt appliziere. Rokaku und Bedsheet habe ich schon, Quadrat braucht Anhängsel. Irgendwie auf nem Delta oder einem einfachen Kastendrachen verteilen - vielleicht.

    Fliegen ca. 90 cm hohe Pocket-Sleds so gut wie die 50 cm oder 30 cm hohen? Aber da sieht man die Applikation eher nicht so gut.

    Mal sehen, kommt Zeit, kommt Rat, bis dahin isses erstmal ein Ufo.......

    Wenn du eine gute Unterlage für einen Stern suchst, hier mal ein zwei Ideen


    Edo

    Della Porta

    Nen größeren Sled

    Genki

    nen größerer Eddy


    Da gäbe es ne Menge 😁

    Nur die Großen: Flaki 7.6, Colibri XL, nFinity 5.6, SPL5, Big Dart (Uwe Lehsten Eigenbau), Topas 4.5, Matador

    Das ist eine lange Liste von Leichtwinddrachen, sind die alle fürs Binnenland geeignet?


    Über Edo habe ich mal die Suchfunktion befragt, das ist mir zu kompliziert.

    Genki finde ich interessant, da schmökere ich noch weiter....ist ja fast wie ein breier Flare?

    Della Porta würde ich wegen des erforderlichen Anhängsels mal auf der Liste nach unten schieben.

    An Eddies taste ich mich ran, aber da werde ich erstmal andere Designs verwirklichen, Skizzen mit meinem Stern haben mir da nicht so wirklich gefallen.


    Wie sieht das aus mit Poster-Drachen? Sind die binnenlandtauglich und ohne Anhängsel stabil machbar für 2-3 bft?

    ...ich schließe mich den Vorrednern an! Habe zwei Flares nach Schimmelpfennig gebaut. Insbesondere wenn die knackig gespannt sind im Tuch, dann brauchen die stabilen Wind und häufig dennoch einen Schwanz. Flugwinkel ist dann aussergewöhnlich steil. Bau wirklich lieber etwas anderes fürs Binnenland ;)

    Fliegen die Flares denn dann ohne Spannung in der Querspreize einigermaßen stabil?

    Wäre es vielleicht sinnvoll den Flare umzurüsten in Richtung Delta - so dass sich die seitlichen Tragflächen etwas bauschen können? Also Querspreize dünner/flexibler im ersten Schritt und im zweiten Schritt die Leitkanten sehr dünn bestaben?

    Also meine beiden Genkis sind tolle Binnenlandflieger und wenn man sie richtig einstellt stehen die wie angenagelt sehr steil am Himmel



    Mal zwei Bilder, leider nur von Fanö weil ich in letzter Zeit mehr Lenkdrachen fliege.



    Nur die Großen: Flaki 7.6, Colibri XL, nFinity 5.6, SPL5, Big Dart (Uwe Lehsten Eigenbau), Topas 4.5, Matador

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    Fliegen die Flares denn dann ohne Spannung in der Querspreize einigermaßen stabil?

    Wäre es vielleicht sinnvoll den Flare umzurüsten in Richtung Delta - so dass sich die seitlichen Tragflächen etwas bauschen können? Also Querspreize dünner/flexibler im ersten Schritt und im zweiten Schritt die Leitkanten sehr dünn bestaben?

    Also meiner, den ich mal nach Schimmelpfennig gebaut habe, flog eigentlich recht gut. Lediglich die Querspreize hatte ich verändert, ich habe 5mm Cfk- Rohr genommen anstatt des im Plan angegebenen 8mm Raminholz. Zudem habe ich die Spreize abgespannt, weil der Drachen zum Überfliegen neigte und dann abstürzte. Mit der abgespannten Spreize hat er sich z.Bsp. bei Thermik auf den Wind gelegt und ist dann ein mal um sich selbst gekreist. Bei mehr als ca. 2 Bft. fing er dann an, unruhig zu werden. Aber für gaaaanz wenig Wind ist er ein idealer Drachen mit einem steilen Flugwinkel.


    Im übrigen verstehe ich das ganze Getöns um Binnenflieger, Zickenwind etc nicht. Wenn mir ein Drachen gefällt, so baue ich ihn einfach. Dem Werner (Backes) seine zwei Flaremodelle, die er in seinen Büchern beschrieben hat, fliegen auch recht gut. Ich kenne den Werner schon lange und weiß, daß er alle Drachen ausgetestet hat. Den kleineren seiner Flare-Modelle mit etwas über 1m Spannweite hat er mal in der Vhs. angeboten.


    Der Flare nach W. Schimmelpfennug fliegt jetzt woanders, habe ihn verschenkt.

    Grüße Horst

    Vielen Dank für die Infos zu Genki und Schimmelpfennig-Flare :)


    Ich werde wohl die Kiele in das ansonsten soweit vorbereitete Segel einsetzen und ein paar Testflüge machen.

    Soweit ich das jetzt verstanden habe beeinflusst die Spannung der Querspreize das Flugverhalten sehr stark. Damit müßte ich also experimentieren.


    Falls das bei meinem Wind hier gut klappen sollte, kommt der Stern ins Segel und falls nicht, hätte ich einen Flare abzugeben.

    Ich habe schon ein gutes Dutzend Flares gebaut. Fängt man damit an, glaubt man nicht was alles Einfluss auf die Flugeigenschaften hat.

    Wenn man kleine Drachen machen möchte empfiehlt sich ein Flare mit nur einer Spreize, die Konstruktionen mit mehr als 2m Spannweite kann man dann auch besser mit zwei Spreizen ausführen.... AAAAABER.....


    Die Flugeigenschaften werden von sehr vielen Faktoren beeinflusst: Tucheigenschaften, Stangendimensionierung und Material, Länge der eingesetzten Stangen.


    Hierzu ein paar kleine Denkanstöße:


    Baust du einen 240cm Flare in steifem 65gr Tuch, in weichem 48gr Tuch oder festem 27gr Tuch... jeder fliegt anders, allein weil das Segel an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich bauscht. Wählt man festes 65gr Tuch bauscht da fast garnichts, nimmst du weiches 48gr Tuch bauschen alle Flächen im Drachen bei etwas Wind.

    Baut man einen in dieser Größe aus festem 27gr Tuch mit zwei Querspreizen und setzt beide Spreizen sehr stramm ein bekommt man auch eine Zicke, hat aber die untere Spreize einen halben cm Spiel fliegt das Ganze auf einmal viel besser und ruhiger.

    Setzt du für mehr Wind in diese Größe sehr steife 6 und 8mm Carbonstäbe ein, wird er auch unruhiger. Sind aber die Längsstäbe etwas flexibel (zb in 5mm Exel - das ist flexibler als viele andere Rohre) und spannen beide Spreizen das Segel nicht ganz stramm, sondern lassen etwas Spiel, wird der Drachen auch wieder ruhiger.


    Der Rest ist dann eigentlich nur noch viel Spass beim ausprobieren.

    Hallo Dennis,

    das stimmt alles so. wie Du es sagst. Allerdings ist ein Flare mit zwei Spreizen kein Flare sondern ein "gebauschter Drachen" und wurde von David Pelham schon in den 70er-Jahren so entwickelt, während der Flare aus jüngerer Zeit stammt und höchstwahrscheinlich vom gebauschten Drachen abgeleitet wurde.

    Grüße: Horst

    Hallo Dennis,

    das stimmt alles so. wie Du es sagst. Allerdings ist ein Flare mit zwei Spreizen kein Flare sondern ein "gebauschter Drachen" und wurde von David Pelham schon in den 70er-Jahren so entwickelt, während der Flare aus jüngerer Zeit stammt und höchstwahrscheinlich vom gebauschten Drachen abgeleitet wurde.

    Grüße: Horst

    Sagt wer? Die goldene Bibel des Drachenbaus? Ist das so wichtig wer zuerst da war, wie man etwas nennen darf? Sie sind so nah verwand daß es sich in weiten Teilen eingebürgert hat diese Drachengruppe als Flare zu bezeichnen, egal ob sie nun von Pelham oder Wolfgang entworfen wurden.

    By the way.... das Foto zeigt eine Variante des gebauschten Drachen aus dem Pelham, aber er wurde verändert, dann ist er also kein gebauschter Drachen mehr?




    Bin früher viel Flare geflogen, habe auch mit anderen Bauformen experimentiert, siehe meine Galerie. Der hohe Leinenwinkel des Drachen ist einzigartig aber was auch immer man tut: Er bleibt eine Diva.

    Deswegen schrieb ich ja meine Denkanstöße - man kann aus einem Flare einen sehr ruhigen und zuverlässigen Drachen machen wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht. Der auf dem Foto gezeigte überfliegt in normalem Wind zb nicht, auch nicht in Böen und in thermischen Aufwinden überfliegt er nur leicht um gleich darauf zu drehen und von der anderen Seite wieder durch den höchsten Punkt zu fliegen. und dazu braucht es auch nicht einmal den kleinen Schleppsack den viele anwenden.