Hallo,
nach 30 Jahren Pause hat mich dieses Jahr, auch weil das erste mal seit Ewigkeiten Dänemark auf dem Urlaubsplan stand, das Drachenfieber wieder erwischt.
Vor der Anreise ein wenig belesen und bei einer Symphony Beach III 2.2er Matte gelandet, die macht viel Spaß und zieht mich hier mit meinen gut 110 kg teilweise doch ganz schön über den Strand. Das simple Fliegen (ich kann keine Tricks) ist ja wie Fahrrad fahren, Loopings, möglichst weit unten parallel zum Strand, ein Viereck versuchen, am Rand des Windfensters stehen usw. ... das klappt nach einer Weile ganz gut. Aber so ein bisschen anders fliegt und fühlt sich so eine Matratze schon an, im Vergleich zu den (ziemlich blassen) Erinnerungen an meinen selbstgebauten Speedwing Anfang der 90er.
Daher war die Entscheidung schnell gefallen hier vor Ort noch einen Stabdrachen zu kaufen, nix wildes, Budget im mittleren zweistelligen Bereich, mal sehn was es gibt. Der Drachenladen in Hvide Sande ist erstaunlich gut sortiert, da kann man schnell und viel Geld loswerden. Der Maraca light lacht mich an, aber doch deutlich außerhalb des Budgets... die kleinen Speed-Drachen sehen schick aus, aber das ist noch nix für mich. Bleibt nicht viel übrig... nach ein wenig Recherche im Netz entscheide ich mich dann doch für etwas was relativ "gewohnt" aussehendes, den Wolkenstürmer Skydart, eine Querstrebe mehr und zwei neue Stangen zum spannen des Segels.
Leinen sind dabei und zusätzlich hab ich noch die 100 kp Dyneema von der Matte. Also ab zum Strand...
Mittlerweile bin ich 3x geflogen, bei unterschiedlichem Wind, macht Spaß! Je nach Wind und Leine fliegt das Ding sehr unterschiedlich... angegeben sind ja 1,5-6 BFT. Bei ca. 1,5 ging aber nichts, da sind die beigefügten Polyester Leinen eventuell zu schwer?
Im schwachen Wind also irgendwo zwischen 2 und 3, absolut gutmütig, langsam und bedächtig. Da hat man Zeit und kann bisschen entspannen. Bisschen interessanter wurde es mit den Dyneema Leinen, sofort direktere Steuerung, bei Loopings sogar übersteuern wenn man zu stark zieht. Macht das ganze aber spannender...
Beim dritten Versuch hats dann ordentlich gepustet, 4 BFT war das sicherlich, eventuell sogar mehr. Jetzt ging der Skydart richtig vorwärts und hat sogar geknattert. Auch musste ich mein Gewicht dann doch gelegentlich mal einsetzen um keinen Ausfallschritt nach vorne zu machen... hat richtig Spaß gemacht.
Nun zu meinen Fragen.
Die Waage ist mir gänzlich unbekannt. Irgendwas dynamisches, ein Buchtknoten kann sich hier frei bewegen. Bei meinem alten Speedwing hatte man oben einen Ring zum verstellen. Beim Skydart kann man oben nichts verstellen, aber es erscheint mir das man den "dynamischen Teil" ändern kann (siehe Bild 1). Hier kann man den Buchtknoten um einen Knoten versetzen, der Drachen liegt dann flacher, also die Spitze zeigt näher zu mir. In wie Weit verändert das die Flugeigenschaften? Hilft das bei Schwachwind den ich zu Hause in der Region Heidelberg erwarten werde?
Die zweite Frage wäre zur Schleppkante. Hier ist das letzte Stück Segel umgeschlagen und zu zwei Taschen genäht. Sollen diese den Drachen bremsen? Wie verändert es die Flugeigenschaften wenn man diese zuklebt oder -näht? Kann man da einen flotteren Drachen im Schwachwind bekommen? Nicht das ich das derzeit vorhabe, aber interessieren würde mich das mal.
Und die letzte Frage, welche höherwertigen Leinen sind für die Heimat zu empfehlen? Die Polyester sind 25m lang und für 45kp ausgelegt. Ersetzt man die einfach mit den gleichen Werten aber Dyneema? Nur nochmal zum Verständnis, es empfiehlt sich schon diese zu tauschen da die leichter sind und daher bei schwachem Wind einen Vorteil ergeben, oder habe ich das falsch in Erinnerung?
Ansonsten denke ich die Preisleistung für den Drachen ist okay, schlauer wäre es natürlich gewesen früher zu planen und eventuell gebraucht etwas höherwertiges zu bekommen. Aber hier vor Ort ist es so nun in Ordnung.
VG und besten Dank.