Leinenstärke ?

    Sehr fesch deine Texte zu lesen.


    Problematisch wird Polyester bei Drachen mit ordentlich Dampf, da greif ich inzwischen nur mehr zu Dynema mit ~1t Bruchlast. Da hast dann wieder was in der Hand, aber immer noch ne dünnere und glattere Leine als mit 500lg Polyester.



    Solange jeder auf seinen Nachbarn achtet kannste auch gerne Kevlar fliegen, nur auf Drachenfesten wirst da ganz schnell ungut auffallen.


    Aber weg von dieser Diskussion 😁.

    Nur die Großen: Flaki 7.6, Colibri XL, nFinity 5.6, SPL5, Big Dart (Uwe Lehsten Eigenbau), Topas 4.5, Matador

    Wie gesagt, auf Drachenfesten komme ich nicht auf die Idee. Dort fliegen alle auf engem Raum und wer am Ende in wen rein fliegt, kann vorher keiner sagen, das ist gemeinsam beschlossene und akzeptierte Umgebung, da würde ich bei Gedränge und ablandigem Wind an der Küste (oder anderen, sehr wahrscheinlichen "Drachen weg- bzw. Schadens-Szenarien") aber auch auf einen Start verzichten. Das wäre jetzt aber auch konstruiert, weil an der Küste üblicherweise Platz ist, anders als auf so mancher Wiese. Im Alltag an der Küste reicht es gerade bei Einleinern eigentlich immer und wenn du mit Zweileinern an die Grenze dessen kommst, dass du nicht mehr fliegen kannst/solltest, dann hat das nichts mit anderen Drachenfliegern zu tun sondern mit dem Thema Gefährdung Dritter und dem gesunden Menschenverstand wegen zu vieler Spaziergänger.


    In der 500daN-Klasse bin ich nicht unterwegs, da bist du ja gezwungenermaßen mit mehrköpfiger Mannschaft im Einsatz.

    Dyneema macht denke ich irgendwann einfach was bei der Leinenqualität aus, siehe oben das Thema Werkstoffkosten vs. Prozess in der Herstellung.

    Bevor ich einer neuen Schnur einen Drachen anvertraue, speziell ablandig an der Küste, wird die voll abgewickelt und per Einschraubankerpunkt und Großschot vom Katamaran (8fach-Flaschenzug) gegen 2/3 der angegebenen Bruchlast getestet und so ne Stunde stehen gelassen.

    Zwei günstige Polyesterleinen habe ich so auch zerrissen, eine interesanterweise nach 10min.

    Besser so im Test als per Drachen.

    Neue Leinen aus "wertigen Fasern" haben bei mir in so einem Test nie aufgegeben, siehe Liros mit der DC... , die liefern eher mal Stückelungen auf der Spule aber nicht zusammenhängend mit eingeflochtenen Materialwechseln.

    Das wird sicher auch in irgendwelchen technischen Datenblättern stehen (Toleranzen) aber wer hat solche Datenblätter schon mal von Billigstrippen gesehen ;) ?


    Es gibt schon durchaus Argumente für Dyneema, das will ich nicht in Abrede stellen, viele ganz große Kites sind ja auch stablos und hacken nicht so hart in die Leine rein wie ein Cody, da federt im Zweifel dann der Drache...


    VG, Eike

    Moin

    Wollte nicht extra einen neuen Thread dafür eröffnen, deshalb hänge ich mich mal hier dran.


    Welche Leinenstärke brauche ich für eine selbstfliegende 15 m Krake/Oktopus ?


    Die 8m Krake begnügt sich ja mit 50 kp , ich dachte jetzt an 110 kp oder 140 kp , bin mir aber unsicher.


    Grüße Gerhard

    Allzeit guten Wind

    Moin Gerard,


    ich fliege den 15 m Oktopus in blau von Emma Kites, der zumindest optisch dem Deinen sehr ähnlich, wenn nicht identisch ist. Kannst ja sicherheitshalber mal in meine Galerie schauen, da isser drin.


    An sich benutze ich immer eine einfache, uralte 70 kg-Schnur. Sobald der Oki zu steigen beginnt, ist das Gewicht der Leine kein Problem mehr und am oberen Bereich der nutzbaren Windstärke fängt der Drachen an nach rechts und links zu schwingen, so dass die Schnurstärke auch hier nicht der begrenzende Faktor ist.

    Ich habe auch noch einen 10er Oktopus von Emma Kites, der sich ganz genauso verhält und gut mit 'ner 45er Schnur auskommt. Diese China-Achtbeiner sind in meinen Augen absolut entspannt und zuverlässig zu fliegende Drachen. Am oberen Windende muss ich halt immer ein Auge drauf haben, aber da fliege ich sie eben normalerweise auch nicht (mehr).


    LG Michael

    Emma Kites geben auf ihrer Seite auch fette 300 bis 500 lb an. Aber das ist total übertrieben, denn diese(!) Kraken ziehen wirklich nur sehr wenig für ihre Größe. Es gibt da sicher andere Exemplare, die deutlich kräftiger an der Leine zerren. Selbst mein kleiner 1,5 m hoher Rokkaku reißt stärker an Schnur und Anker. Am besten einfach mal ausprobieren. Man kann ja oft schon beim Halten des Drachen an der Waage die Zugkraft ein wenig einschätzen.


    LG Michael

    Noch eine Frage :

    Hält der Korkenzieher Bodenanker ins Erdreich gedreht den Zugkräften stand , oder brauche ich einen stärkeren, ich hätte noch einen ca 70 cm langen mit Gewinde am Anfang, wo ich schon mal meine Bol dran befestige .

    Gerhard

    Allzeit guten Wind

    Diese Oktopus brauchen nicht so starke Leinen - das ist zwar viel Tuch aber nur wenig davon ist "Drachen", das meiste nur Schwanz...


    Ich habe mal für einen 26m in der Bauform recherchiert:

    Demnach wäre eine 100daN für die 15m auf der sicheren Seite, bei nicht grenzwertigem Wind reicht dann auch eine 70daN.

    Dass ich meinen 26m noch nicht geflogen bin, liegt einzig an den Gegebenheiten und daran, dass 7kg Tuch auch wieder eingepackt werden wollen, da müssen die Bedingungen für einen Erstflug schon taugen, will die Menge an Tuch nicht einsauen oder hinterher trocknen müsen ;)


    Die unrunden Zahlen in meiner Tabelle sind Rückrechnungen aus lbs-Empfehlungen.


    Eine "250er-Empfehlung" bekommt man schnell und in Dyneema-Zeiten werden dann schnell aus lbs die daN gemacht, weil man es ja auch greifen muss (oder jemand nicht umrechnen mag), sicher ist sicher & Co ;) ... aber 250daN reichen für ziemlich große "Flachkopf-Kraken" ;)

    23m Flachkopf-Octopus 150
    135
    113 (250lb)
    YT @pfkites8967
    YT @Jim Nicholls
    https://www.passionkites.com/2…opus-soft-kite-walkinsky/



    26m Flachkopf-Octopus

    227 (500lbs)
    2-5bft

    und am oberen Bereich der nutzbaren Windstärke fängt der Drachen an nach rechts und links zu schwingen, so dass die Schnurstärke auch hier nicht der

    Da ich auch den 15m Oki habe und er verhält sich genauso, frage ich, ob jemand eine Idee hat, damit er beim stärkeren Wind stabiler fliegt. Hat jemand was an der Waage "geschraubt" ?

    Danke an alle die dazu was geschrieben haben, ich habe jetzt 170 kp bestellt, da bin ich auf der sicheren Seite und kann noch etwas Leinenschmuck dazuhängen , sollte mir mal danach sein , muss ich dann nur noch nähen :) .


    Gerhard

    Allzeit guten Wind

    Hält der Korkenzieher Bodenanker ins Erdreich gedreht den Zugkräften stand , oder brauche ich einen stärkeren, ich hätte noch einen ca 70 cm langen mit Gewinde am Anfang, wo ich schon mal meine Bol dran befestige .

    Hallo Gerard,

    zu den Korkenzieherankern kann ich Dir ein klares JEIN antworten. Bei einer gut durchwurzelten Wiese kann so ein Korkenzieher schon durchaus gut als Bodenanker dienen und vor allem auch eine dieser Kraken halten. Am Strand in lockerem Sand sieht das ganz anders aus; da würde ich eher einen Sandanker aus Stoff verwenden. Dein 70 cm langer Anker wird mehr als ausreichend sein. Ich fliege eigentlich ausschließlich am festen Sandstrand (Römö oder Jammerbucht) und bevorzuge die Sandanker, die auch den Vorteil haben, dass man sie bei Bedarf und nicht zu starker Beladung mit Sand sogar einfach umstellen kann. Ansonsten nehme ich 30 und 40 cm lange T-Winkel-Heringe schräg gegen die Zugrichtung eingeschlagen. Bei nassem Sand und starkem Geruckel durch böige Winde hat es mir aber so einen Anker schon aus dem Boden gejuckelt. Man muss eigentlich seinen bevorzugten Workaround finden. Nimm für deinen Oki doch einfach eine stärkere Dyneemaschnur mit z.B. 130 oder 140 daN, die ist immer auch stark genug für den Drachen und ist schon einigermaßen griffig in der Handhabung.


    LG Michael

    Ja , wie gesagt habe ich jetzt 170 kp bestellt, das ist wahrscheinlich zu viel, aber dann auch gut griffig.

    Den langen Bodenanker nehme ich nur im Erdreich und dort normalerweise für meine 5,5 m Bol .

    Im Sand würde ich natürlich niemals einen Korkenzieher reindrehen und den langen Anker auch nicht , denn wenn der rauskommt und ihn jemand abbekommt........

    Ich habe mir jetzt noch einen Bag für Sand mitbestellt, der soll 100 kg entgegen setzen und eingegraben ( was ich vor habe) bis zu 300 kp .

    Ich werde das mal testen und nicht gerade beim ersten Mal mit 20 kn. :)


    Gerhard

    Allzeit guten Wind

    Naja, man kann eigentlich sagen, dass eine 2mm Leine für so eine 15m Krake ganz angemessen ist, die lässt sich greifen und egal ob Polyester, Dyneema oder Aramid, die daN reichen dann schon ;) bzw. die belastbareren Fasern will man an sich nicht dünner nehmen wegen Handling und dann kommen daN-Werte raus, die man für den Drachen nicht braucht, was die teils geführte Gewichtsdiskussion um das Leinengewicht in meinen Augen auch ad Absurdum führt.

    Was für einen Gleiter eine Rolle spielt, spielt in meinen Augen bei den Softkites nicht die erste Geige. Meine Softkites verändern ihre Fluglage von klassisch fliegend zu steil in der Luft stehend, bevor sie zu Boden sinken und erst bei letzterem spielt das Leinengewicht eine Rolle. Vorher stehen sowohl Midi Ray wie auch 10 und 16m² Trilobite sehr steil in der Luft, machen kaum Zug, teils reicht das Ablegen der blockierten Spule im Kinderwagen und der Drachen bleibt vor Ort. Speziell am Midi Ray, an dem ich meist mit der 550daN T2 einen ziemlichen Polyester-Tampen fliege, ist mir aufgefallen, dass selbst der Tampen erst bei minimalem Zug am Anker anfängt durchzuhängen, was "Nachteile" durch Leinengewicht, vor allem aber auch Leinendurchmesser erkennen lässt. Dann hängen die Softkites aber schon wie ein Schluck Wasser in der Kurve und der Vorteil an solchen Tagen mit einer 2mm Kevlar (250daN) zu fliegen, es könnte auch eine 2mm Dyneema sein, ist echt marginal.

    Wenn man mit Dyneema oder Aramid da was raus holen will, muss man definitiv dünnere Leinen nehmen und an sich auch einen Leichtwinddrachen á la Ente/Gleiter o.ä., so argumentieren viele aber nicht .

    Dazu kommt das Handling, da könnte ja mal ne Böe kommen und dann kann man nicht mehr gescheit rein greifen und das stimmt so ja auch ;), gerade bei wenig Wind wird es ja auch oft thermisch und dann kommt auch mal schnell eine Windgeschwindigkeitsverdopplung auf niedrigem Niveau ...

    Will man aber immer rein greifen können, dann kann man zumindest meiner Meinung nach auch gepflegt und günstig bei Polyester bleiben ;) , für mich steht die T2 hoch im Kurs für Neukaufentscheidungen.