Leinenstärke ?

    Hallo,
    ich frag mal in die Runde.
    Welche Leinenstärke würdet ihr bei einem Manta von 5m und Länge 15m nehmen.
    Der Manta sollte von einer Person gehändelt werden.
    Gruß
    und danke für die Ratschläge

    Life is better at the beach

    @okie Was sind denn 3-4 mm in kg Bruchlast?


    Dank im Voraus!


    ***edit*** Hat sich erledigt, habe eine Antwort von Dir woanders gefunden. Merci!

    insta: kites_cgn

    Einmal editiert, zuletzt von fabian_K ()

    Je nach Wind und was noch an Leinengerümpel in der Leine hängt, nutze ich 250kg, 450kg oder 550kg Cyclone T2
    wegen des besseren Handlings.
    Dyneema oder dergleichen ist mir zu dünn bei vergleichbarer Bruchlast, gerade wenn richtig Dampf auf der Leine ist,
    läßt sich die T2 besser greifen.


    Hier bei 3 BFT mit 450kg T2:

    @MySky Da hast du recht und rauer sind sie auch noch deutlich. Nachteil ist halt, dass die Leine erheblich mehr wiegt und durch die hohe Dehnung auch sehr viel Zugkraft (subjektiv) kostet.


    Ich hab grad an meiner Flow 7 und meinem xxl Powersled von 500er Blackline auf 3mm Liros umgestellt und die Zugkraft hat imo erheblich zugenommen...und damit auch die Hebeleistung.


    Aber in der Liga Midi Manta werde ich erst in ca. einem halben Jahr aufschlagen ;)

    Jepp, dass Thema Leinen ist und bleibt eine Glaubensfrage.


    Der Punkt ist aber, es ist immer besser wenn die Leine bei Einleinern ein bischen durchhängt und Dehnung hat, als wenn
    sie wie ein Draht gespannt ist. Das macht das ganze flugstabiler, Böen können besser ausgeglichen werden und das
    Handling ist angenehmer.

    Hallo,


    Ich hoffe das ist der richtige Tread. Ich wollte nicht noch einen Leinen-Tread auf machen es gibt ja schon Recht viele hier im Forum.


    Ich habe eine Frage wie ihr eure Leinen organisiert? (In Bezug auf die Stärke/Zug-/Bruchlast)


    Ich habe mir in der letzten Zeit einige Drachen zugelegt und auch immer wider einen Spule mit Leine dazu gekauft. Jetzt ist es aber so das ich eine Leine mit 100daN, 110daN und 130daN besitzte und noch einige andere.
    Macht es denn wirklich Sinn sich so viele Leinen mit so kleinen unterschieden zu besorgen?
    Würde es nicht ausreichen eine 50er, 100er 150, 250, 500.... Also einfach größere Sprünge dazwischen zu machen. Als in 10er Schritten vorwärts zu gehen?


    Wäre schön wenn ihr eure Erfahrung teilen könntet und mal erzählt wie ihr es macht?


    Grüße


    Johannes

    Das kommt ganz darauf an, welche Drachen du fliegst und wie ehrgeizig du die jeweiligen Grenzen des fliegbaren Bereichs ausloten willst.
    Nach dem Motto so dünn wie möglich, so dick wie nötig, kann sich eine feinere Abstufung lohnen.

    Es wäre interessant zu wissen was an den beiden Enden deiner Leinen hängt.


    Für Trickdrachen dürften 100 daN zu viel sein,
    Speeddrachenflieger nehmen die dünnste mögliche Leine,
    ich als Retrokite-Flieger habe z.B. 70/100/130/160.


    Selbst für mein 3er Delta-Hawk Gespann, eine Mirage/Bad Widow/Little Beast/Cloud Nine/etc nutze ich überwiegend die 100daN.
    Die 160daN habe ich mal mit einem Drachen zusammen als Set gebraucht gekauft und noch nie genutzt.


    Es kommt aber natürlich auch auf dein "Gegengewicht" an, das am gegenüberliegenden Ende hängt.
    In kritischen Situationen möchte ich lieber die Leine reißen lassen, als die Waage oder mehr Schaden am Kite zu verursachen.

    Ich denke mal, es geht bei Seiner Frage um Einleiner.
    Die können beim Reissen einer langer Leine auch mal weit weg flattern, oder bei viel Pech den Kite auf einen Hohen Baum wedeln.

    Grüsse vom Uli aus der Heldenstadt. :)
    Cooper: Nexxt One110, 2.1 Spiderkites: Lycos 2.0, Smithi Pro, JOJO: 28+, ET 1.5/ 2.5/ 4.0/ 5.5/ 7.0 Flexifoil: Skytiger 26/ Hi 60, Ozone: Cult 2.5, Yak 3.4/4.0, Instinct 11.0

    Born-Kite: BS 1.8, RS 3.0/5.0/7.0/9.0, NS 5.5/ 7.0/12.5, LS 3.5/5.5/12.5

    KitesFreundin Libre: Vampir1.8,Speedy2.1/4.0,HQ:Hydra 3.0, Cooper:One3.1,Born-Kite: LS 3.5/5.5/8.5,

    For Sale: Ozone Frenzy 13.0

    @Crush
    Momentan bin ich noch nicht so ambitioniert alles bis zum letzten auszureitzen. Es geht vor allem um das Fliegen und Spass haben. Bin da noch nicht so der Tüftler um an die Grenzen zu gehen und leicht Wind fliegen bzw. gleiten ist bei mir auch noch nicht angesagt.


    @Schattenpinguin
    Es geht mir vor allem um das Einleiner fliegen deswegen habe ich auch diesen Tread genommen und keinen aus dem 2- oder 4-Leinerbereich.
    Momentan besitze ich an Drachen folgende:
    - Shuttle 1,5m2 von Spiderkites
    - Power Sled L 3.0 "Metropolis" von HQ
    - Borealis Diamond Neon Tronic von Premier Kites
    - Flux Delta (F-Tail (2x6m)) von Spiderkites (wovon ich auch Mal drei Stück hintereinander starke)


    Zudem habe ich einigen Leinenschmuck der immer mal wider den Shuttle oder Sled schmücken.


    Es geht mir vor allem darum das ich nicht so viele Spulen mit mir mitschleppen will bzw. besitze. Zudem will ich mir auch ein paar Spulen von Superdrachen kaufen. Um alles auch aufgeräumter zu haben. Da ist mein Gedanke lieber nur 4-5 Spulen zu haben als ggf. 13 oder so.

    Ich bin jetzt nur noch mit 3 Schnurstärken unterwegs: 150, 450 und 1200, alles Dyneema. Da ist alles vom Wala XL bis midi Manta incl. Leinenschmuck abgedeckt. Sie sind sicher nicht so leicht zu greifen, aber mit einem Crocodile Line Grip lassen sie sich super handeln.
    Für die ganz leichten Sachen gibts noch eine 10er und 40er Blackline.

    A breeze has sprung up

    Sorry, wer lesen kann wo der Thread einsortiert ist, ist klar im Vorteil. ?(

    Ich habe nicht gelesen, wo der Thread eingeordnet ist, habe aber Seiner Fragestellung und Beschreibung sofort gewusst, das Einleiner gemeint sind.

    Grüsse vom Uli aus der Heldenstadt. :)
    Cooper: Nexxt One110, 2.1 Spiderkites: Lycos 2.0, Smithi Pro, JOJO: 28+, ET 1.5/ 2.5/ 4.0/ 5.5/ 7.0 Flexifoil: Skytiger 26/ Hi 60, Ozone: Cult 2.5, Yak 3.4/4.0, Instinct 11.0

    Born-Kite: BS 1.8, RS 3.0/5.0/7.0/9.0, NS 5.5/ 7.0/12.5, LS 3.5/5.5/12.5

    KitesFreundin Libre: Vampir1.8,Speedy2.1/4.0,HQ:Hydra 3.0, Cooper:One3.1,Born-Kite: LS 3.5/5.5/8.5,

    For Sale: Ozone Frenzy 13.0

    Moin


    Sehr interessant @Poppy was du geschrieben hast. Du hast also auch auf 3 Leinenstärken reduziert. Gibt es noch andere die es ähnlich gemacht haben? Oder lauft ihr mit gefühlt 10-15 Spulen auf die Wiese/Strand und guckt welche Leinenstärke ihr dann nehmt?


    Wie gesagt ich würde auch gern reduzieren wie Poppy. Ist halt nur die Frage welche Größen sinnvoll sind?

    Es kommt immer auf die Umstände an.


    Wenn ich alleine bin fliege ich gerne Kevlar Leinen oder Dyneema. Wenn andere Flieger in der Nähe sind (Drachentreffen) nehme ich preiswerte Blackline, es sei denn die andern fliegen auch Dyneema oder Kevlar. Dyneema gibt als erstes auf wenn sich Leinen kreuzen, da der Schmelzpunkt extrem niedrig ist. Die guckt man schief an und schon ist sie durch. Dafür ist sie mir einfach zu teuer.


    Ich habe hier Dyneema in 1mm, 1,5mm, 2mm und 3mm (100-900kg Bruchlast)
    Kevlar habe ich von 0,5mm bis 3mm in unterschiedlichen Lasten
    Nylon (Blackline) von 40kg-500kg. Hier nehm ich meistens die 65 oder 110kg Leine für meine Einleiner bis 4m bei mäßigen Wind.


    Das sammelt sich so an. Am meisten verschleiße ich die Blacklines. Die kommen halt auf Treffen zum Einsatz und leiden am meisten bei mir. Ich habe schon diverse Tüten mit aussortierten Leinen, die dann für diverse andere Zwecke zum Einsatz kommen (nicht nur für Drachen). Dyneema hat noch den Vorteil dass es sie in 'bunt' gibt. Da sehe ich gleich an der Farbe welche Leine ich greifen muss.


    Sehr gut gefällt mir 1mm Dyneema für ausgesprochene Leichtwindflieger bei einem Hauch von Wind. Damit lasse ich gerne meinen Eagle MT, Pfeilente oder leichte Lynn-Box bei 1bft steigen. Die Leine wiegt nichts und ich kann den Drachen mit einer Kurbelspule in die Thermik hoch pumpen. Geht oftmals sehr gut und dann hängt die Leine einfach schlaff runter. Sieht witzig aus. Meist bin ich damit auch alleine oben am Himmel weil nichts anderes mehr fliegt und niemand kommt meiner Dyneema zu nahe :D

    @MySky Da hast du recht und rauer sind sie auch noch deutlich. Nachteil ist halt, dass die Leine erheblich mehr wiegt und durch die hohe Dehnung auch sehr viel Zugkraft (subjektiv) kostet.


    Ich hab grad an meiner Flow 7 und meinem xxl Powersled von 500er Blackline auf 3mm Liros umgestellt und die Zugkraft hat imo erheblich zugenommen...und damit auch die Hebeleistung.


    ...

    Wie hast du das mit der Zugkraft ermittelt?

    Ich lese gerade so etwas zu dem Thema quer, fliege meist Speedies und da ist es ganz klar, die Dinger gehen vorwärts, sehr viel Windwiderstand bringen die Leinen und mit "Gummibändern" kannst du nicht präzise lenken. Neu kaufen tu ich mir also nur noch Liros DC und aus die Maus (Marke soll sich jeder selbst entscheiden, als technisch drauf guckender Ingenieur glaube ich aber Gründe für meine Entscheidung zu haben ;) )...


    Einleiner - eine andere Welt...


    Ich kenne bei mir 2 Szenarien, bin an der Küste groß geworden, Einleiner fliege ich bei ablandigem Wind und wenn viele Leute rum rennen, weil ich sie aus den Lee-Turbulenzen der Bebauung raus bekomme, im Gegensatz zu den Zweileinern an den Tagen also auch Spaß haben kann und ich brauche bedeutend weniger Platz am Strand.

    Touristengebiet, am Ende stehe ich nahe vom Wasser und fliege so auch nicht über den Leuten.

    Diese Gedanken machen sich aber 99% der Touristen nicht, starten Ihr 5€ Discounter-Teil, was sie oft nicht in den Griff bekommen und säbeln im Zweifel einen schönen Cody ab, der sich dann Richtung Dänemark verabschiedet. Folge: Ich fliege dort NUR Kevlar. Dehnungsarme Strippe in einigermaßen dünn, die Strippe MUSS halt halten und das Ausmaß "meiner Arschlöchigkeit" kann ich selbst kontrollieren, indem ich Abstand von anderen halte, mich ans Wasser begebe, ... wie zuvor beschrieben.


    Mit ernsthaften Drachenfliegern, wie sie hier im Board zugegen sind, kommt man klassisch schon vor dem Start des zweiten Drachenfliegers vor Ort ins Gerspräch, dann stehen irgendwann die Drachen von beiden am Himmel und man selbst steht auf halbem Abstand zwischen den Drachen zusammen und ist entspannt am quatschen. Es ist halt kein Drachenfest, man hat da Platz und wenige, die wirklich fliegen, dafür regelmäßig die 5€-Discounterfraktion, der unsereins nicht aus dem Weg gehen kann, wenn man bereits aufgebaut hat...


    Kurzum: Kevlar


    Szenario 2: Drachenfest

    Es wird geflogen, dicht an dicht...

    Das Szenario zieht mich nicht übermäßig an, ist es zu tüddelig verzichte ich auf einen Start, ein paar Polyesterleinen habe ich dafür aber auch.


    Zur Zugkraft:

    Habe ich den gleichen Drachen an Polyester oben, steht er ruhiger, speziell im turbulenten Raum. Habe ich beispielsweise meinen Cody dann an vollen 100m draußen, merke ich aber diesbezüglich keinen wirklichen Unterschied mehr. An Kevlar rucken die Turbulenzen voll durch, das merkt man auch am Bodenanker, es steigert den Anspruch an diesen, 100m Leine dämpfen aber ziemlich alles weg.

    Baut man gedanklich eine Zugwaage vor dem Anker ein, wird man mit einer steifen Leine deutlich höhere Maximalwerte messen, keine Frage. Das sind die offensichtlichen Unterschiede bezüglich Faktor 4-5 in der Bruchdehnung zwischen den Werkstoffen und wird bei Dyneema nicht groß anders sein. Den Hauptunterschied zwischen Dyneema und Kevlar sehe ich da in Schmelzpunkt (Touristensicherheit ;) ) und UV-Stabilität (die Kevlarspule sollte man halt nicht in der Fensterbank lagern).

    Aber wie sieht es mit dem Mittelwert aus?
    Der Mittelwert definiert in meinen Augen die "Hebeleistung" bzw. nennen wir es mal die Nutzleistung, die man dann an Leinenschmuck o.ä. einbinden kann.


    Da nehmen sich die Leinen denke ich nicht viel ;)


    Die Kevlarleine, ich denke analog zur Dyneema hängt weniger durch, wiegt beim fliegen am absoluten unteren Minimum ein paar Gramm weniger und hat weniger Durchmesser, ABER sobald man Leinenschmuck einknüpft, dann sehe ich die Leinen eher eckig durchhängen, in den Ecken hängt der Leinenschmuck und der Durchhang von Turbine zu Turbine ist marginal. Ich denke auch nicht, dass man mit Dyneema/Kevlarleine ein Püppi mehr einknüpfen könnte als bei Verwendung einer Polyesterleine.


    Ich habe hier 2 identische Spiderkites-Spulen, beide voll mit 100m von etwa 1,5mm Schnur, das eine ist 135daN Kevlar und das andere ist 70daN Polyester (Elliot). Der Gewichtsunterschied mit gleicher Spule liegt bei vernachlässigbaren 7gr, die Belastbarkeit liegt eher bei Faktor 2 aber 2mm Polyester (110daN ) wiegen die 100m mit Pappspule 200gr. Im Verhältnis zur Bruchlast ist das ein Keks ;)

    Wenn man am Einleiner einen Unterschied merken wird, ist es eher die Windlast und damit wie stark die Schnur durch hängt, was in einer Böe, wenn der Bogen raus gezogen wird, zusätzlich zur höheren Dehnung noch dämpft und den Bodenanker entlastet. Eigentlich ist mir genau das Verhalten ja willkommen.


    Sobald aber Leinenschmuck drinne hängt, reduziert sich in meinen Augen die Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Leinen deutlich.

    Will ich also meine Kevlar-Strippe etwas mehr dämpfen und die Ruckbelastungen reduzieren, hänge ich mittig beispielsweise eine Turbine ein. Die wird zumindest zeitversetzt von Böen getroffen und erzeugt einen Leinenbogen, gegen den sich der Lifter abarbeiten kann.


    Aber habt Ihr einen größeren geldwerten Unterschied zwischen Polyester und steifen Strippen (egal ob Kevlar oder Dyneema) raus geflogen, der darüber, dass man auch mangels Wind eine dünnere Strippe hätte nehmen können, hinausgegangen wäre?

    Was ich mir noch vorstellen kann, sind Unterschiede in der Fertigungsqualität. Polyester ist billig, egal ob Dyneema oder Kevlar kostet der Werkstoff mehr.

    Geht es Richtung richtig billig, wird ggf. mit Billigwerkstoff und Billigprozess noch mehr geschweinert, als wenn bereits zum teureren Werkstoff gegriffen wird.

    ich arbeite in einem werkstoffkostendominiertem Bereich. Für die produkte, an denen ich arbeite, gibt es die Daumenregel 80% Werkstoffkosten + 20% Prozess ergeben 100% Herstellungskosten. Greift man dann zu noch wertigeren Werkstoffen, wird man diese sicher nicht mit dem Billigheimerprozess verschandeln ;) ... wäre mal interessant, wie die Zusammensetzung aus Prozess und Werkstoffanteil bei Flechtleinen ist. Dass man aber das Edelmaterial nicht mit dem Ramschprozess kombiniert, dürfte meistens so sein.

    Moin


    Sehr interessant @Poppy was du geschrieben hast. Du hast also auch auf 3 Leinenstärken reduziert. Gibt es noch andere die es ähnlich gemacht haben? Oder lauft ihr mit gefühlt 10-15 Spulen auf die Wiese/Strand und guckt welche Leinenstärke ihr dann nehmt?


    Wie gesagt ich würde auch gern reduzieren wie Poppy. Ist halt nur die Frage welche Größen sinnvoll sind?

    In meinen Augen kannst du so wie Poppy reduzieren, zumindest bezogen auf einen Drachenpiloten und dann ist noch die Frage, wie viele Drachen du zeitgleich fliegen willst.

    Wenn du jetzt natürlich über den Wunsch nach meheren zeitgleich zu fliegenden Drachern die Stückzahl der Spulen wieder hoch treibst, stellt sich natürlich die Frage, ob du dann nicht auch die Abstufung der Bruchlasten oder anderer Eigenschaften verfeinerst ;) ...


    Hast du Leinen mit Bruchlasten von 33%, 66% und 100%, dann fliegen deine großen Drachen bei wenig Wind ggf. mit der 66% Strippe, aus Sicherheitsgründen aber nur bei ganz leichtem Seewind vielleicht auch mal mit der 33%, im Binnenland aber realistisch nur mit der 66% oder bei mehr Wind mit der 100%.

    Dann bleiben die dünneren Strippen bei mittlerem Wind und mehr noch für die kleineren Drachen und dann bleibt die Frage, was die Drachentasche her gibt. Findest du da auch eine 1/3 Abstufung oder hast du eher viel ähnlich großes?


    Ich stufe gerne ab, teils auch danach gehend, was es an Leinen so für Angebote gibt, 1/3 bzw. 1/4 - Schritte, viel feiner macht für mich keinen Sinn, das löse ich dann eher durch den Wechsel auf andere Drachen - bei ganz wenig Wind dann eher dazu passende Zweileiner als Einleiner ;) ...

    Das kann Dir aber keiner pauschal beantworten.




    Mich interessiert an dem Thema aber auch mehr das Thema Nutzlast vs. Flugeigenschaften über die Variation vom Leinentyp zwischen steif, etwas leichter und dünn (ohne die Meinungsvielfalt Kevlar/Dyneema herausfordern zu wollen) und Polyester, was den Materialeigenschaften nach halt etwas dicker und schwerer ist.

    Bei 200gr Strippe auf 110daN Bruchlast (Beispiel für 2mm Elliot Polyester, die hier gerade als 100m OVP auf dem Tisch liegen), spielt das Gewicht in meinen Augen aber deutlich weniger rein als der Windwiderstand. Die Windkraft auf die Leine sinkt aber auch bei schwächerem Wind, wahrscheinlich in ähnlichem Verhältnis wie der Auftrieb vom Drachen ;) ...


    Am Thema, wer bei wie wenig Wind noch fliegt und andere eben nicht mehr, sind denke ich mehr der Drachen und dessen Trimm beteiligt (Fingerspitzengefühl vom Piloten).

    Piloten, die das Hobby ernst nehmen, sind tendenziell aber eher mal bereit, einige € mehr für das Material in die Hand zu nehmen und haben dann oft Dyneema in der Tasche. Ich glaube aber, die würden auch mit Polyester-Strippen noch die letzten mit fliegenden Drachen am Himmel sein ;)


    VG, Eike

    Wie hast du das mit der Zugkraft ermittelt?

    Ich lese gerade so etwas zu dem Thema quer, fliege meist Speedies und da ist es ganz klar, die Dinger gehen vorwärts, sehr viel Windwiderstand bringen die Leinen und mit "Gummibändern" kannst du nicht präzise lenken. Neu kaufen tu ich mir also nur noch Liros DC und aus die Maus (Marke soll sich jeder selbst entscheiden, als technisch drauf guckender Ingenieur glaube ich aber Gründe für meine Entscheidung zu haben ;) )...

    Moin!


    Zu deiner Frage: mit dem Popometer (wie man beim Autofahren sagt). Ich habe mit dem Niederholer bei der Dynema erheblich mehr Stress gehabt die Kisten aus dem Himmel zu holen, als mit der 500er Blackline. Zudem war die Dynema stramm gespannt und die Blackline hängt ja wegen dem deutlich höheren Eigengewicht, dem Windwidertstand und der Dehnung gerne mal im Bogen durch. Aber wie gesagt: nur mit dem Popometer gemessen und eine rein subjektive Meinung.



    Zum Thema Kevlar: DU TEUFEL....weg vom Flugfeld mit der Satansschnur X(;)

    Das mit dem Stress kann ich gut nachvollziehen - jede Böe hackt voll durch, wird somit auch als Kraftspitze erzeugt, weil die Schnur eben weniger durchhängt und damit deutlich weniger Bogen vorhanden ist, der erst raus gezogen werden kann, bevor eine Böe dann auch eine Kraftspitze erzeugen kann. Dazu dann noch die 4-5fache Dehnung von Polyester, die den Aufbau von Kraftspitzen zusätzlich abdämpft.

    Mit steifer Schnur werden also ganz andere Kraftspitzen erzeugt und kommen am Boden natürlich auch an und gegen die musst du dann anarbeiten.


    Zusätzlich kommt dazu, dass die steiferen Fasern pro Querschnitt eine deutlich höhere Bruchlast haben, du hast mit der dünneren Schnur also gleichzeitig mehr Krawall und weniger zu greifen, damit mehr Kampf und Stress ;)


    Andererseits gucke ich auf die "Nutzenseite Polyester vs. teurere Strippe", dann gehören Kampf und Stress nicht zu meinen Zielen.

    Ich stelle mir eher die Frage, was ich an Leinenschmuck rein hängen kann und dass meine Bodenanker halten. Im Mittel sehe ich keinen erkennbaren Performanceunterschied, der sich beispielsweise in mehr Leinenschmuck ummünzen ließe, da der Leinenschmuck nicht von den Kraftspitzen in den Himmel gehoben wird sondern eher von der durchschnittlichen Kraft. Man kann sich jetzt sicher Gedanken machen, ob es die durchschnittliche Kraft ist oder die minimale, die es braucht, damit das System nicht zusammen sackt, die Kraftspitzen sind es aber sicherlich nicht.

    Den Stress im Handling und auf dem Material sehe ich eher auf der Negativseite, sowohl bei Dyneema als auch Kevlar.


    Beobachte ich beispielsweise meinen Cody oder die Constellation an 2mm Polyester oder an 1,5mm Kevlar, dann erkenne ich in der Luft alleine am Drachen, welcher der beiden gerade an der Kevlar bzw. an der Polyesterstrippe hängt - speziell bei böigem Wind wie heute.

    Am Kevlar sieht man deutlich, wie die Böen rein hacken, der Drachen biegt und sich verwindet, das ist an der Polyesterstrippe DEUTLICH reduziert - also eigentlich besser. Habe ich nicht mit "dummen Touristen" zu rechnen, fliege ich deshalb bevorzugt Polyester - es ist materialschonender und angenehmer zu handeln. (Kevlarschnur interpretiere ich auch als Handschuhpflicht, Polyester nicht zwingend...) einen Mehrwert von Dyneema am Einleiner sehe ich wenn dann überhaupt bei der Abrundung nach ganz unten, beispielsweise für Gleiter, das aber weniger wegen der Materialeigenschaften sondern weil man bei den ganz dünnen Polyesterleinen irgendwann keine gescheiten Flechtschnüre mehr bekommt sondern nur noch den sich verdrillenden Kinderdrachenplunder...


    Sobald ich irgendwas an Drachen an die Leine knüpfe, was Richtung Arbeitstier/Lifter geht, stelle ich mir eigentlich nur noch die Frage Kevlar oder Polyester, nicht aber Dyneema ;)


    Gewicht kann die Differenzierung eigentlich nicht ausmachen. Eine OVP 100m Spule von 2mm "Elliot-Polyester" hat mit Papprolle und etwas Folie drum ein Gewicht, was 0,18% der Bruchlast entspricht. Sind dir 0,18% Gewichtsanteil für die Tragkraft des Drachens zu viel, kannst du guten Gewissens direkt zu einer VIEL dünneren Schnur des gleichen Werkstoffes greifen und im gleichen Faktor das Leinengewicht reduzieren, was viel mehr als einen Faktor von vielleicht 2 beim Werkstoff bei gleicher Bruchlast ausmacht.


    Die Windlast auf dem Durchmesser der Schnur hingegen entsteht über aerodynamische Gesetze - als Fachfremder habe ich die Formeln zur Berechnung nicht exakt auf der Hand, würde aber wie bei anderen aerodynamischen Kräften vermuten, dass da eine quadratische Abhängigkeit von der Luftgeschwindigkeit in der Formel der Krafterzeugung steht, genau wie beim Auftrieb vom Drachen auch. Dass der Durchhang der Drachenschnur sich über Windgeschwindigkeit nie ganz raus zieht, auch wenn Zunder drauf ist, als dass man Gitarre auf der Schnur spielen könnte, zeigt ja auch, dass das spezifische Materialgewicht nebensächlich ist und der Durchhang von der Windkraft auf der Leine dominiert wird.

    Letztendlich zieht es die Leinen auch bei viel Druck nie ganz gerade, wie es der Fall sein müsste, wenn die Gewichtskraft der Schnur maßgeblich wäre...

    Die Windlast an der etwa 1,4fach so dicken Polyesterstrippe erzeugt natürlich klar sichtbar mehr Durchhang.

    Wenn das jemanden stören würde und er genau deshalb zu Dyneema greift, dann müssten aber diese Kandidaten ganz massive Gegner von Leinenschmuck sein, der sorgt schließlich für erheblich stärkeren "Leinendurchhang" ;)


    VG, Eike


    PS.: Zum "Teufel" mit Zwinker & Co... das ist halt Lebenserfahrung mit Touristen an der Küste. Platz ist für alle da. Da einige Zeitgenossen Ihren Drachen nicht zum fliegen bekommen, kommen sie Dir immer näher, gibst du Ihnen den Tip, dass es nicht an den letzten 50m liegt, wo sie denn am Strand stehen sondern mehr am Drachen und dem Umgang damit, bist du der Buhmann und wirst schnell in die Klugscheißerecke gestellt. Ich bin in einer Touristengegend groß geworden, früher haben Freunde den Drachenladen vor Ort betrieben. Man kommuniziert also besser minimal und freundlich, wer meint, ohne den Drachen im Griff zu haben, haarscharf an anderen Leinen plötzlich kontrolliert vorbei fliegen zu können, weil dort der Wind ja gut sein muss, der soll es halt tun. Wenn es so weit kommt, ist das Gespräch eh schon gescheitert. Früher, als es den Drachenladen noch gab, wusste man dann ja auch, wo man sie zum Erwerb von funktionierendem Material hin schicken konnte ;)


    Kurzum:

    Über die Jahre habe ich keine Ahnung, wie viele Drachen ich dort so denn möglich im freundlichen Klönschnack für Touristen eingestellt habe, früher waren das teils mehrere pro Flugtag, viele lachende Kindergesichter, ...

    Im Freundeskreis hat es 6 mal "geschnackelt", als dass es sich rum gesprochen hat, dabei war ich 2 mal. Da haben sich durch gekappte Leinen und "ich fliege kein Kevlar-Überzeugung" 6 Drachen im deutlich vierstelligen Wert auf die Ostsee verabschiedet, weil die Stümperstrippen einen höheren Schmelzpunkt hatten. Wenn ich mit Polyesterleine geflogen bin und merkte, es mit einem "nicht ansprechbaren Gegenüber" zu tun zu haben, habe ich meine Drachen immer lieber im Akkord runter gerissen, statt es auf einen Leinentest ankommen zu lassen. Das hat mich über die Jahre 2 Polyesterkneule gekostet - aber keine Drachen.


    Dafür habe ich inzwischen 3 Rollen mit Kevlar drauf, 2x 1,5mm und 1x 2mm :saint: ... dadurch haben sich Kites im Gegenwert von vielleicht 10€ auf die Ostsee verabschiedet (2x Discounterschrott), keiner ist ungewarnt rein geflogen. Die meisten pulst du auch aus einer Kevlarleine einfach wieder raus, die Strippen bei den billigen Discounterdrachen haben meist einen ekelig hohen Schmelzpunkt :rolleyes: ... die scheren sich um das Thema Schmelzpunkt im Vergleich zu anderen Drachenschnüren einen feuchten Kehricht...


    Wie gesagt - Küste - viel Platz aber Touristen (Gedankenlose und x% der Bevölkerung kannst du nicht sinnvoll ansprechen) und bei mir zu Hause oft ablandiger Wind, kein Drachenfest auf begrenzter Wiese unter Gleichgesinnten, die sich alle bewusst für das Hobbie entschieden haben und im Zweifel gemeinsam los rennen und einen Drachen wieder einfangen... das sind unterschiedliche Welten... leider...

    Interessanterweise regen sich Eltern schnell drüber auf, wenn man einem unerzogenen/gedankenlosen Bengel nach gescheiterter Freundlichkeit deutlich sagt, dass er einem nicht in die Leinen fliegen soll, über die verlustig gegangenen Discounterdrachen wurde nur gelacht: "Das muss er ausprobieren, sind halt Kinder!"

    Tja, wenn das heute so ist, dann fliegen an solchen Spots meine wertigen Drachen, die ich nicht auf die Ostsee verabschieden will, an Kevlar.


    Ostseebad-Grundstimmung ist nicht Drachenfest-Grundstimmung und jetzt hängt es stark an der Perspektive, ob man da im Nachsatz "zum Glück" oder "leider" sagt. "Drachenfest-Grundstimmung" in der Touristengegend wäre cool ;) ...

    Einmal editiert, zuletzt von plinse ()