Herzliches Hallo an alle,
seit kurzem habe ich den Spaß am Kiten wiederentdeckt. Auslöser war das seit ca 20 Jahren auf dem Speicher ruhende Sortiment meines Vaters, aus dem ich mir die Deltas rausgepickt habe und seit meiner Jugend mal wieder Probe geflogen bin.
Die Deltas stehen hier für ein Gespann aus vier, von meinem Vater selbstgebauten, Lenkdrachen. Da die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat, habe ich es mir nun zur Aufgabe gemacht diese wieder instandzusetzen. Internet und dieses Forum haben mir schon bei der Recherche geholfen, aber ich brauche dennoch eure Erfahrung und Kompetenz.
Einige Infos zu den vier Deltas:
- Spannweite 140 cm
- Leitkante 80 cm
- Kielstab 80 cm
- eine Querspreitze 80 cm
- ohne Stand-Offs
Flugleine 100 kg Dyneema (neu)
vorne Nr. 2 neue Waage, hinten Nr. 1 alte Waage:
Die Segel sind noch recht gut in Schuss. Was definitiv erneuert werden muss ist die Waage des ersten Drachens (Waageringe verrostet, Knoten steif). Allerdings hat während der ersten Flüge mit zwei Drachen bei gutem Wind noch alles gehalten.
Mittlerweile habe ich schon experimentiert und mit den gleichen Maßen am eigentlich zweiten Drachen eine Waage nachgebaut. Die ist von den Maßen her sogar symmetrischer geworden als die ursprüngliche, worauf ich (nach der ganzen Knoterei) etwas stolz bin. Dabei kam mir aber die Frage wie genau man eigentlich arbeiten muss.
Ich habe jetzt eine 70 daN Liros DSL hergenommen mit der ich eigentlich auch die Koppelleinen ersetzen wollte. Als ich diese aber vor mir liegen hatte, war sie doch merkbar dünner als die ursprüchnglich verwendete. Ich zweifel deshalb momentan an der Belastbarbarkeit der Waage, sollte mal das komplette Gespann dran hängen. Für die Waageringe habe ich diesmal keine Stahl- sondern Aluringe verwendet an welche die Flugleinen mit 130 kg Karabinerklips sollen.
Wenn ich mich zurückentsinne, musste ich mich mit meinen damals vielleicht 70 kg schon schwer reinhängen um alle vier bei moderatem Wind zu halten. Laut meinem Vater reicht eine 70 kg Waageleine an 100 kg Flugleine. Berücksichtigt man aber das schwächste Glied und die Knoten im System, hätte ich da Bedenken.
Die Waage ist an zwei Punkten am Kielstab befestigt und nur jeweils einmal an der Leitkante. Die unteren Waagepunkte sind mit einer durchgehenden Leine verbunden, sodass ich die Position der Ringe zum Kielstab verschieben kann. Um mir ein bisschen Spielraum beim Anstellwinkel zu verschaffen war meine Idee eine Knotenleiter in die obere Mitte einzubauen. Aktuell würden sich aber beide Seiten die eine Knotenleiter teilen, was beim Kurvenflug ggf. eine trägere Reaktion verursacht?? (noch nicht getestet)
Zu dem ganzen hätte ich gerne mal eure erste Einschätzung.
Die Koppelleinen scheinen alle in Ordnung zu sein, ich glaube es sind aber Polyesterleinen. Ursprünglich war geplant diese auch mit der Liros zu ersetzen. Sie sind alle in etwa 120 cm (aber nicht wirklich exakt gleich lang), also 150% der Leitkante. Weder ist der erste Drache gezielt flacher, noch der letzte Drache steiler gestellt. Wenn dies ein "tänzeln" begründet, würde ich hier wohl nachbessern wollen. Ich kann mich zumindest daran erinnern, dass dieses tänzeln damals aufgetreten ist.
Wie würdet ihr damit umgehen? Wenn man es einfach halten will, könnte ich alle Leinen entsprechend kürzen, anstatt sie zu ersetzen.
Ich hoffe ihr konntet euch mit den Informationen ein Bild machen.Danke fürs Lesen und für kommende Anregungen und Einschätzungen.
TLDR: Für 4er Deltagespann ohne Erfahrung neue Waage mit Knotenleiter aus 70 daN Liros gebastelt. Koppelleinen sind nicht sehr genau abgestimmt und brauchen ggf Anpassung.