Ferien: Mein erstes Konstruktions- und Bauprojekt

    Hallo zusammen,
    bislang habe ich hier im Forum immer nur passiv mitgelesen und viel gelernt. Jetzt möchte ich mal selber etwas beitragen, in Form eines kleine Bauberichtes, und hoffe, dass es gefällt.


    Angefangen hat es kürzlich mit Sohn und Enkel, die kindergartenmäßig einen Drachen bauten und in die Luft brachten. Das hat mich inspiriert, im Keller nach meinem alten Lenkdrachen zu fahnden, den ich dann in einem allerdings traurigen Zustand wiederfand. Renovierung war angezeigt, und das hieß zunächst Materialbeschaffung. Onlinebestellungen mache ich nur wenn ich muss. Also Internetrecherche, wer sich da in vertretbarem Radius persönlich tummelt. Und so fand ich Kitehouse in Heilbronn. Inhaber Thomas Schick hat uns ganz corona-kompatibel einen Besuchstermin eingeräumt und dann mit Engelsgeduld unzählige Fragen beantwortet. Und an Teilen hat er so ziemlich alles da, was man braucht. Außer den gewünschten Ersatzteilen fand sich dann bei unserer Heimreise noch ein "Buddy" (der stand auf der Einkaufsliste) als Weihnachtsgeschenk und ein "The Sin" (der stand nicht auf der Einkaufsliste :-)) für die erwachsenen Spielkinder im Kofferraum wieder. Mit letzterem hatten wir dann noch am gleichen Wochenende viel Spaß und außerdem den Motivationsschub für den Gang in die Bastelbude zwecks Renovierung des fast 30 Jahre alten Elliot-Deltas: Neue Waage, neue Stand-Offs. Und da wir hier im Südwesten eigentlich nie Wind haben, gab's auch eine Abmagerungskur: 6mm-Stäbe raus, und 5mm-Stäbe rein. Ein paar aufgegangene Nähte nachgenäht. Fliegt jetzt ganz wunderbar.


    Das war Ende November, als vor etwa 5 Wochen, und mehr muss ich zur Vorgeschichte auch nicht erzählen. Jedenfalls hat all dies die Frage aufgeworfen, ob man sowas nicht auch sozusagen von Null an selber machen kann. Also habe ich dieses Forum sprichwörtlich "ausgewrungen" und alles an brauchbar erscheinender Information aufgesogen. Vielen Dank an alle, die hier mit unzähligen Beiträgen Antworten auf fast alle Fragen liefern, auch auf Fragen, die ich von mir aus gar nicht gestellt hätte :-). Besonders hervorzuheben sind wohl Coyote (Enrico) mit seinen Video-Tutorials und die Ulzburgers mit ihrem Kite Plan Generator.


    Dann gings an die Zielsetzung: Trickfliegen kann ich nicht, und will ich eigentlich auch nicht. Ich mag es, schöne Flugfiguren an den Himmel zu malen, und sei es nur in einer Reihe von liegenden Achten. Dafür schien mir ein Konzept plausibel, was hier gelegentlich als "Powerkite" bezeichnet wird, mit hoher Flügelstreckung und ausgestellten Enden. Ich entschied mich, dies auf eigene Faust zu versuchen.


    Mal schauen, ob es funktioniert. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, meine Fortschritte einschließlich meiner Misserfolge zu dokumentieren. Vielleicht ergibt sich ja was Lesenswertes.


    Liebe Grüße,
    Stefan

    2 Mal editiert, zuletzt von Stefan_B_Z ()

    Als erstes hatte ich Inkscape installiert und darin den Kite Plan Generator in Gang gesetzt. Das ging einigermaßen mühelos, und nach ein paar ersten Skizzen war ich schnell damit vertraut. Der Kite Plan Generator ist eigentlich für die Konstruktion typischer Trickdrachen gedacht. Allerdings lässt sich die Eingaberoutine auch so hinfummeln, dass damit am Ende sowas wie ein Powerkite herauskommt.


    Mein Wunschdrachen hat noch keinen Namen. Erstens, weil er sich den Namen beim Erstflug erst noch verdienen soll. Und zweitens, weil mir noch keine zündende Idee gekommen ist. Für Vorschläge bin ich offen. Als Platzhalter dient solange mein Vorname. Die Version V3 meiner Probierereien ist das, was ich nun umsetzen will:



    Von hier bis zu einem Schnittmuster und zu Schablonen ist es noch ein weiter Weg. Vermutlich geht das mit Inkscape ganz leicht. Aber ich wollte nicht größere Zeit investieren in das Erlernen dieses Programms. Also habe ich obiges Konzept in das mir vertraute CorelDraw überführt und dort verschiedene Panel-Layouts versucht. Herausgekommen ist dabei folgendes:



    Hieraus habe ich dann, ebenfalls in CorelDraw, ein Schnittmuster destilliert, in A3 ausgedruckt, mit Tesafilm aneinandergestückelt, und mit Sprühkleber auf 2mm Graupappe aufgeklebt:




    Nach einer Klebe- und Schneideorgie hatte ich eine Schablonensammlung:


    Solchermaßen vorbereitet ging es mit tatkräftiger und nützlicher Hilfe meines Sohnes, und mit ebenso tatkräftiger aber nicht immer nützlicher Hilfe meines Enkels :) an den Zuschnitt:





    In meiner Werkzeugsammlung fand sich für das Heißschneiden ein älterer Lötkolben, dessen Lötspitze zu einer Klingenhalterung umgebaut war:



    Diesen Teil der Arbeit hatte ich unterschätzt. Es war doch erstaunlich, wieviel Zeit vergeht, bis am Ende ein zugeschnittenes Büschel von Tuchfragmenten entstanden ist, von dem man so gar nicht richtig glauben will, dass das am Ende ein Drachen wird:



    Die Teile oben sind schon an jeweils einer Kante mit Klebestreifen versehen.


    Nun bekam der Wohnzimmertisch, genauer: dessen Glasplatte den Einsatz, was meine Frau erstaunlich gelassen einfach hingenommen hat. Handtuch mit Seifenwasser, Teile damit semi-fest fixieren und eben halten, und solange hin und her schuckeln, bis Nähte mit richtiger Überlappungsbreite entstehen:



    Klebenähte festdrücken und ab auf die Heizung. Dauert kaum mehr als 10 Minuten, bis die Teile trocken und bereit zum vernähen sind. Und los gings. Ziemlich viele Nahtmeter:



    Bin überrascht, wie transparent dieses leichte Icarex ist.


    Schließlich das heutige Tagesergebnis:



    Und damit geht's auf die Couch, mit einem Glas Wein, und mit der Hoffnung, dass aus obigem Gebilde tatsächlich mal ein Drachen wird. :)


    Gute Nacht für heute,


    Stefan

    Respekt, gefällt mir sehr gut, und Ich bin mir ziemlich sicher, dass du den Vogel zum Fliegen bekommst :thumbup:

    Greetz


    Wissen ist Nacht!


    Eines der gefährlichsten Geräusche, die man machen kann, ist laut denken.

    Hut ab was due auf die Beine stellst. :thumbup:
    Hab selber schon Drachen entworfen ;) davon gibt es auch einen Threat.
    Ok da sind mir selber auch Fehler unterlaufen, aber die Vögel fliegen.
    Mach weiter so


    Gruß Patrick

    Born to lose, live to win -Zitat Lemmy Kilmister(Motörhead)

    Meister in Wort und Bildnis

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht damit die Frau nicht meckert, er hat den Tisch sauber gemacht. :D


    Bisher richtig schick geworden! Chapeau! :thumbup:

    mit seifenwasser kleben die klebestreifen erstmal nicht fest. beim trockenen klebt es dann gut.
    Macht man ebenso wenn man klebefolie blasenfrei auf Fensterscheiben kleben will.
    Gruss Carsten

    Vielen Dank zunächst, dass Ihr mir Mut macht. Das ist wichtig für mich, denn ich schwanke zwischen "super, das wird" und "ach Du meine Güte, nie im Leben". ;)

    ... gefällt mir sehr gut ...

    Schön, dies ausgerechnet von Dir zu hören. Denn Dein 3,14 und die zugehörige vorbildliche Dokumentation sind die wichtigsten Ideengeber für mich. Ich habe mir erlaubt, vieles davon schamlos abzukupfern. ;)


    Eine Sache habe ich in Deiner Doku nicht recht verstanden: Du schreibst, dass Du die Saumschnur am Kiel festnähst. Ich dachte eher, dass der Kiel der Ort ist, wo die Saumschnur gespannt wird. Wo spannst Du sie denn?



    Hab selber schon Drachen entworfen ;) davon gibt es auch einen Threat.
    Gruß Patrick

    Danke Patrick, auch Deinen Thread hatte ich vorher mit Interesse studiert. Macht Spaß. :thumbup:



    Eine Frage: Warum Seifen- und nicht klares Wasser zum fixieren auf der Glasplatte?

    Na, Ihr seid die Profis, nicht ich. Alles was ich hier tue, habe ich von Euch übernommen.
    Seifenwasser heißt hier: Wasser mit einem Schuss Pril drin, um die Oberflächenspannung wegzubekommen, und damit es besser flutscht. Das galt schon in meinen Kindertagen als Universaltipp, um Aufkleber oder dergleichen blasenfrei irgendwo drauf zu kriegen. Und, jeder, der mal ne Silikonfuge im Bad selber gezogen hat, kennt dass: Mit einem Schuss Pril im Wasser flutscht der Daumen über das frische Silikon. So auch hier: Es gibt eine gleichmäßige Benetzung. Und wenn man die Schutzfolie vom Klebestreifen abzieht und dann mit Prilwasser über den Klebestreifen geht, dann flutscht auch der. Jedenfalls für einen kurzen Moment, und man kann noch eine Lagekorrektur vornehmen. Wenn dann alles richtig liegt, kann man die Klebenaht mit einem trockenen Handtuch abtupfen. Das hat zweierlei Effekt: Überschüssiges Prilwasser wird aufgenommen, und die Klebenaht wird angedrückt. Das reicht für ein vorläufiges Fixieren und für den Gang zum Heizkörper. Zehn Minuten später ist das alles trocken. Klebenaht kurz noch mal andrücken, und alles ist bereit zum Vernähen.



    Edit: Sorry Carsten, Du warst schneller (und kürzer :-)).


    ...Bisher richtig schick geworden! ...

    Dank auch an Dich, Timo. Zuspruch tut gut.

    Heute gings langsamer voran. Fehler, Schwierigkeiten, Nachdenken. Alles so Dinge halt, wenn man sich ein neues Thema erarbeitet.


    Beispiel: Hab einige Nahtmeter gemacht. Und von oben sah alles gut aus. Zu blöd, nicht auch die Unterseite zu kontrollieren. Später dann das:



    Obige weiße Naht auf einem Probestück wirft auf der Unterseite Schlaufen. Und ich habe lange nicht herausgefunden warum. Faden neu gefädelt, und neue Nadel. Maschine halb auseinandergebaut und grundgereinigt. Alles ohne Erfolg. Dann die Idee und Lösung: Irgendwas war wohl beim Aufspulen der Unterfadenspule schief gelaufen. Jedenfalls habe ich eine neue Spule mit Unterfaden aufgespult, und seit dem läufts wieder wie es soll. Hat mich alles in allem vier Stunden gekostet.


    Auf der Schleppkante wollte ich eine Aufdoppelung aus Mylar. Habe ich zwar hinbekommen. Aber auch mit Seifenwassen war das ein unglaubliches gefummel, das eben, also falten- und wellenfrei hinzubekommen. Vielleicht bin ich auch nur zu ungeschickt. Aber jedenfalls hat auch dieser Arbeitsgang viel Zeit gekostet. Mit dem Ergebnis bin ich aber zufrieden:




    Dann ging es daran, den Kielstreifen vorzubereiten: Ausschnitt für das UQS-Kreuz, Flausch- und Hakenband (fehlt hier noch auf dem Bild) für den hinteren Verschluss:





    Schließlich der große Moment, beide Segelhälften zu einem Gesamtsegel zu verheiraten:





    Nicht so viel, wie ich mir für heute vorgenommen habe. Aber immerhin. Bin einigermaßen zufrieden.


    Das war's für heute. Demnächst mehr.


    Gute Nacht,
    Stefan

    Frage in die Runde: Gibt es irgendwo eine Anleitung, einen Überblick zur Auslegung einer Waage?


    Ich meine nicht, wie man eine Waage knotet. Dazu habe ich bereits einiges herausgefunden. Es geht mir um die Festlegung der Längen von den Waagen-Schenkeln.


    Klar ist, dass ohnehin ein Feintuning stattfinden muss, und auch, dass mittels Knotenleitern eine Anpassung an verschiedene Windstärken vorgenommen werden kann. Aber ich möchte gerne einen Startwert haben.

    Das ist die Gretchen-Frage!!!
    Ich verzweifle auch grad. Wenn Du Erkenntnisse erlangst bitte posten. Ich bin sehr gespannt.
    Grüße Carsten.


    P.S. Wenn du einen Einleiner draus machen willst helfe ich gerne :D

    Die Waage würde ich wie folgt angehen:


    Das Maß vom unteren Verbinder bis zur Mitte zwischen OQS-Verbinder und Nasenspitze nehmen.
    Bei Deinem eher mehr in Richtung Nase, da die OQS relativ tief sitzt.
    Dieses Maß auf alle 3 Waageschenkel übertragen.
    UQS, OQS und Mittelkreuz mit Knotenleitern ausstatten .... vielleicht jeweils 7 Knoten im Abstand von ca. 1-1,5 cm.
    Jeweils der mittlere Knoten inkl. angebuchtetem Schenkel hat die o.g. Gesamtänge des Waageschenkels
    (sprich: nicht noch die Knotenleiter dazu addieren).
    Damit auf die Wiese gehen und schauen, wohin die Reise geht.


    Wenn Du die passenden Relationen gefunden hast, kann Du noch testen, wie sich der Drachen verhält,
    wenn Du proportional alle Schenkel verlängerst oder verkürzt.
    Ist der Anknüpfpunkt weiter weg vom Drachen, wird die Last auf das Gestänge eher geringer und der Drachen
    wird wahrscheinlich gutmütiger vom Lenkverhalten.


    Gruß, Jörg

    Bin nicht sicher, ob das hier hilft, da geht es eher um Trickdrachen. Aber einige grundlegende Prinzipien werden hier erklärt:


    Bridling

    LG, Dirk

    Servus Stefan,


    ich habe auch noch nichts gefunden.


    Was man sich zuerst zu Gemüte führen sollte sind die Auswirkungen der Längen der einzelnen Waageschenkel... Bsp.: was passiert wenn der äußere Schenkel kürzer gemacht wird etc...


    Hier meine Herangehensweise:
    Als Anhalt für die Länge des oberen Waageschenkel nehme ich meist die untere Querstrebe. Der Anknüpfpunkt für den Tampen ist so 2cm unterhalb der Unteren Querstrebe (bei der Größe von dem o.a. Drachen)


    Dann nehme ich meist die selbe Länge auch für en inneren und äußeren Schenkel.


    Das Ganze an so 20 cm langen Knotenleitern an allen 5 Anknüpfpunkten. Habe dabei die Knoten so 1-2 cm auseinander (ich nehm als Anhalt immer die Breite eines BIG Feuerzeugs).
    Wenn die Waage dann steht, dann kürz ich die Knotenleitern entsprechend ein oder bau mir ne neue Waage mir diesen Maßen und dann nur noch kurze Knotenleitern.


    Meist erwisch ich mich aber dabei, dass ich den oberen Waageschenkel zu langmache im Vergleich zu den anderen. Dann habe ich keinen Spielraum mehr an der oberen Kontenleiter :)


    Zum Ersteinstellen der Waage:
    Drachen an den Anknüpftampen vor dich halten und dann nach oben schwenken. Jetzt sollte der Drache dann schön vor dir nach oben gehen und wenn genügend Wind ist auch über dir kurz stehen bleiben.


    Aber das ist nur meine Herangehensweise, sicher gibt es sehr viele bessere Methoden um ne Waage herauszufinden.
    Bin gespannt was der Eine oder Andere noch dazu schreibt.


    Viel Erfolg dabei, und berichte mal wie des letztendlich gemacht hast.


    Gruß
    der Indianer


    - eigentlich bin ich gar kein Indianer, manchmal vielleicht im Herzen, aber nur manchmal -

    meine Webseite: www.derIndianer.org
    Gespanne.jpg

    Wow, das ging ja schnell. Danke.
    Ich kommentiere das mal noch nicht, weil ich noch am Nähen bin. Aber wenn's dann so weit ist, werde ich mal meine Erfahrungen zurückmelden.


    - Stefan

    Eine Sache habe ich in Deiner Doku nicht recht verstanden: Du schreibst, dass Du die Saumschnur am Kiel festnähst. Ich dachte eher, dass der Kiel der Ort ist, wo die Saumschnur gespannt wird. Wo spannst Du sie denn?


    Hallo Stefan ,
    Die Saumschnur wird in der Mitte am Kiel festgenäht und aussen an den Leitkantenstäben über eine Splittkappe abgespannt.

    Hoffe du kannst das erkennen mit dem anspannen.


    LG Frank

    Klasse Bauprojekt und sehr schöne Doku Stephan .
    Werd ich sehr gerne weiter verfolgen .


    Und Ja , der wird fliegen , keine Bange . Und das Design find ich richtig schick :thumbup:
    Und etwas Lehrgeld gehört auch dazu , das hat wohl jeder hinter sich , bzw. ist nie ganz davor verschont......ganz normal !
    Also nicht entmutigen lassen und viel Erfolg

    LG Dominique


    Zu verkaufen: / Balor 160 - Balor 200 - Balor 270 - Fusion 210UL - 3.14m

    Die Saumschnur wird in der Mitte am Kiel festgenäht und aussen an den Leitkantenstäben über eine Splittkappe abgespannt.
    ...


    Hoffe du kannst das erkennen mit dem anspannen.


    LG Frank

    Danke Frank. Und ja, ich kann das gut erkennen. Für mich: Mist, zu spät. Ich habe außen festgenäht und will innen am Kielstab spannen. Hoffe, dass das auch funktioniert.



    Klasse Bauprojekt und sehr schöne Doku

    Danke für die Blumen, Dominique. 8)



    Vielleicht hab ich es übersehen aber, wo ist der Saum?

    Nein Matthias, hast Du nicht übersehen. Den Saum gibt's erst seit heute Mittag, siehe unten.


    Hier also mein heutiges Tagewerk:


    Als erstes wollte ich die Schleppkante säumen. Mir schien es am einfachsten, hierfür Schrägband zu wählen. Das habe ich zunächst einseitig rechts auf rechts kantenbündig aufgenäht. Danach habe ich die Saumschnur äußen festgenäht mit dem Ziel, sie beim endgültigen Festnähen des Schrägbandes gleich mit einzufassen, wie folgendes Bild zeigt:



    Nachdem dieser Vorbereitungsstand erreicht war, wurde das Schrägband um die Schleppkante und auch um die Saumschnur herumgelegt und von der anderen Seite festgenäht:



    Das geht ganz easy, wenn man den Reißverschluss-Fuss nimmt.


    Was überhaupt nicht easy geht ist die Handhabung des Schrägbandes. Das Zeugs ist so weich und elastisch, das man es nur schief angucken muss um es zu verformen. Lässt sich zwar prima um Kurven formen. Aber im gleichen Maße wie man daran zieht, wird es schmaler. Im Ergebnis hat man eine ständig variierende Breite, was ziemlich unschön aussieht. Da ich aber nichts anderes hier habe und ich fertig werden will, hab ich es trotzdem genommen.


    Als nächstes kam die Vorbereitung der Leitkanten dran. Bei meinem Kitehouse-Drachen gefällt mir das Detail, dass die äußere Zugschlaufe am Leitkanten-Ende in der Leitkantentasche versenkt ist. Das wollte ich hier übernehmen. Also habe ich Zugschlaufen aus gestrecktem Schrägband gefertigt und an der Segelvorderkante festgenäht, dass sie nachher von der Leitstabtasche umschlossen wird, wie folgendes Bild zeigt:



    Schließlich habe ich noch den Nasenbereich verstärkt und dann die Leitstabtaschen angenäht. Das vorläufige amtliche Endergebnis sieht damit für heute wie folgt aus:



    Insgesamt zuviel schwarz. Und mit den krumpeligen Schleppkanten will ich auch noch nicht so recht meinen Frieden machen. Aber wahrscheinlich ist es heute einfach nur zu spät geworden, und ich bin müde. Die fehlenden Verspannungen für die Spreizstäbe und die Nasentasche für Kiel- und Leitkantenstäbe kommen morgen. Und dann geht's an die Stäbe...


    - Stefan

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