Nach gefühlt ewig dauernder Abstinenz gibt es mal wieder was neues aus meiner Feder, den "Up"
Zur Entstehung des Kites würde Ich gerne ein paar Zeilen schreiben, daher auch der Titel Projekttagebuch
Begonnen hat alles damit, dass Ich über eine bekannte Kleinanzeigen-Plattform eine größere Anzahl kleinerer Kites ( ca. 140cm Spannweite) erstanden habe. Mit vielen baugleichen Kites in der Größe liegt die Gespann-Idee recht nahe. Doch aus Zeitmangel ist da lange nichts passiert. Am letzten Renessewochenende im September 2020 hat @Speedfux mich jedoch sein 5er Positron-Gespann bei eigentlich zuviel Wind fliegen lassen, und da war die Gespannidee wieder aktiviert in mir. Also die Kites rausgekramt, mal aufgebaut, und dabei festgestellt, das viele der Kites trotz des Neuzustandes hätten überarbeitet werden müssen (asymmetrisch, zu knapp genähte Verstärkungen etc.). Diesen Aufwand wollte ich dann nicht betreiben.
Mit Hilfe des Cuttermessers waren die Segel schnell von den Stäben getrennt, und somit hatte ich sehr viele 6mm Stäbe in 82,5cm und halb so viele 6mm Stäbe in 100cm zu liegen. Und damit startete die Idee eines einfach zu bauenden, gespanntauglichen Drachen, basierend auf den vorhanden Stäben.
Also: Leitkanten 82,5cm, untere Querspreize 100cm. Dazu wollte ich mir Arbeit beim Knüppern der Koppelleinen sparen, daher kam mir das alte, aber immer wieder geniale Speedwingkonzept in den Kopf. (3 statt 5 Koppelleinen) Aber ein wenig was eigenes wollte ich alleine schon wegen der Shape einfließen lassen, Jet-Ecken Dazu noch ein flexibler Kielstab, der auf der UQS abgefangen wird. Ach ja, und ohne Stand-Offs sollte der Kite funktionieren, weniger Aufwand beim Auf und Abbauen
Mit @Mark O2 ein wenig über die Idee gequatscht, und nebenbei hatte Mark "mal ebenso" eine erste Shape skizziert, die in 3 oder 4 Iterationsschleifen dem angenähert wurde, was in meinem Kopf war (Nochmal Danke dafür).
Darauf basierend hab ich analog die erste Schablone konstruiert und das erste Segel gefertigt (genäht aus einem alten Kitesurfschirm, der noch von meinen Bouncing-Buddy-Bau hier rumlag)
Die Jetecken sind sozusagen selbstausstellend ( durch die Berührung der APAs bewusst herbeigeführt), die Nase wie beim Speedwing realisiert. Die Näharbeiten sind auf ein Minimum reduziert, einzig an der Nase werden zwei Abspannungen in der LK-Tasche nötig sein ( oder alternativ Löcher reinschmelzen, wie bei meinem Prototyp). Hab selten so schnell ein Drachensegel genäht gehabt
Auch die Waage orientiert vom Aufbau am Speedwing, nur deutlich länger ausgeführt, um die Last besser ins Gestänge zu bringen, und zum Testen mit jede Menge Knotenleitern versehen.
Vorgestern fand dann der Erstflug statt ( bei 2-3 Bft) und relativ schnell war ein zufriedenstellendes Set-Up gefunden. @fred99 war auch da und durfte mal antesten, und wir waren beide überrascht, wie wenig Wind der Vogel doch braucht. Tests bei mehr Wind stehen noch aus, aber die Basis steht. Ach ja, was er nicht mit dem Speedwing teilt, ist das Fluggeräusch
Zum Namen des Kites: Alle meine Kites wurden bisher mit Bezug zur Physik benannt ( Liquid, Trigger, Isotop, Squid usw) , und auch für den Gespannvogel wollte ich damit nicht brechen. "Up" findet man bei Quarks als "Eigenschaft", als "Geschmack". Zudem passt es zur Idee, alte Kitesurfschirme als Material zu nehmen, "Up"-Cycling eben.
Und es sollte auch jedem klar sein, wieviele Kites Ich mindestens zu einem Gespann zusammenknüppern werde: 7 ! Eben 7Up
Ach ja, wenn der Vogel endgültig fertig ist, wird definitiv ein Plan folgen. Und wer weiß, was für Gespanne beim Aufeinandertreffen am Strand oder auf der Wiese entstehen können