Die Zukunft der Boutique Sport Drachen?

    Von dem Materialumsatz haben aber Hersteller von Kleinserienkites nichts. Wenn du dir mal die Highend-Kites der letzten Jahre anschaust, X, Hugo, Nero... Da sitzen die Entwickler jahrelang in der Werkstatt, abwechselnd mit auf der Wiese stehen und testen, damit am Ende ein Produkt rauskommt, das man quasi zum Selbstkostenpreis herstellt und abgibt. Die haben rein gar nichts davon, wenn dann von 20 Leuten mehr bei Ryll zum Dumpingpreis Stoff und Verbinder bestellt werden. Mit dem "Trend" zu Pfeilschäften werden dann nochmal die letzten paar Euros aus der Drachenindustrie in eine andere Industrie geblasen.
    Man sollte sich wirklich mal ERNSTHAFTE Gedanken dazu machen, wo Menschen eventuell in Vollzeit mit Drachensport Geld verdienen, wer das als Nebenerwerb macht, wer damit vielleicht gar nichts zu tun hat und trotzdem aus der Szene noch ein paar Euros verdient...
    Nix dagegen, dass man für Materialien, die es im Kitesektor nicht gibt andere Bezugsquellen sucht, aber man braucht sich nicht wundern, wenn die Drachenläden, sofern es noch welche gibt, irgendwann kein Icarex und kein Skyshark mehr haben, weil eben das Tuch aus China oder vom Segelmacher kommt und die Stäbe aus dem Bogensport.
    Achja, auf das Knowhow der Händler und Entwickler werden wir dann mit großer Wahrscheinlichkeit auch verzichten müssen, warum sollte man seine Zeit noch mit sowas verplempern, damit man für lau ein paar Undankbaren hilft...

    irgendwie lustig und doch nicht lustig das Thema...
    Wollte eigentlich nicht meinen Senf dazu geben.
    Aber ja schlussendlich läuft Innovation wie in allen Branchen ab.



    Es gab in der Zeit von 1980-2000 einen enormen Innovationsschub, was Materialien, Design und Flugmanöver betrifft.

    ja ein Traum von Carbon Rohren bis hin zu konisch und das in vielen Gewichtsklassen, oder pultrudierte Rohre mit Zwischenmaßen wie 4,5 - 5,3 - 5,6 - 5,9 die es auch in dünnwandig gab und super funktionierten. Kurt Degener der Chef damals von AVIA Sport Composites hatte zu mir schon vor 20 Jahren gesagt, warum sind ihr Herren Drachenbauer noch nie auf die Idee gekommen etwas neues zu entwickeln, euer Zeug ist alles dreieckig und ist auf dem Stand eines Deltas stehen geblieben... :thumbsup: ich wäre ihm am liebsten mit dem nackten Wertesten ins Gesicht gesprungen 8o ...
    Weil er ja ein absoluter Autonarr deutscher Fabrikate war, sagte ich zu ihm frei nach dem Motto.
    Die heutigen Audis Porsches usw. sind nicht schneller wie die alten Modelle, jedoch sind sie viel einfacher zu fahren.
    Das ist mein Ziel an dem man sehr lange arbeiten kann.... bis man dann endlich die Mondrakete gebaut hat.
    Wenn geschafft begebe ich mich dann zufrieden in den Ruhestand

    In den 20 Jahren danach war das nicht mehr annähernd so.

    Wir haben erst damit begonnen vor 20 Jahren richtig gute Drachen zu bauen.
    Wenn ich heute einen meiner Top Drachen stand vor 20 Jahre mit einem einfachen Serienmodellen vergleiche bekomme ich ein fettes Grinsen, und denke mir sch... warum nur war ich damals noch nicht so weit ?(
    Beispiel Black Pearl trifft genau die Mitte da er auch schon 10 Jahre alt ist, es gibt bis heute 2020 wenige, ich schätze villeicht vorsichtig geschätzt "ich möchte auch niemanden zu nahe treten" 200 Piloten die das Potenzial des Drachens ausnutzen können.
    Dann müsste ich mir ja über Neues schon seit 10 Jahren keinen Kopf mehr machen :D

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    Sollte jemand jetzt z.B. einen Allwinddrachen erfinden oder einen Drachen, mit dem man den Weltraum erreichen kann, gibt es auch wieder mehr Interesse an Drachen.

    :thumbup:





    Einsatz von Pfeilschäften

    das ist nicht dein Ernst ...?





    Rückentwicklung der hohen Profilierungen

    hmmm... mein neuester ist stark profiliert und 30cm tief, ähnlich meinem min. 20 Jahren alten Black Jack`s .
    Anscheinend wird er nie erwachsen werden wollen...

    @Domenic


    Ich glaube nicht, dass ich mich gerade gegen das selbst bauen von Kites ausgesprochen habe. Habe mich auch nicht gegen Open Source ausgesprochen. Du hast mich da vlt ein bisschen falsch verstanden.


    Vlt müsstest du dich mit dem ein oder anderen Konstrukteur selbst mal austauschen, dann würdest du meine Meinung vlt besser verstehen. Open Source, bingt aber definitiv nicht nur positive Aspekte micht sich.

    Einmal editiert, zuletzt von S.W.P ()

    Ich finde es toll wenn jemand sich ans selber Bauen heran wagt. Da sind viele aktuelle Open Source Kite Pläne hervorragend bis ins Detail beschrieben um weniger Fehler möglichkeiten zu haben.
    Was mich stört sind diejenigen die diese Pläne nutzten und Bauaufträge für diese Kites annimmt. Und zudem noch unter Preis an Verkauft. Diese „Hersteller“ sollten mal selber Zeit und Geld investieren nen Kite auf die Beine zu bekommen. Das ist dann allerdings kein leicht verdientes Geld.
    Das Argument:
    Es ist ja nicht jeder in der Lage nen Kite zu bauen, demnach muss er ja die Möglichkeit haben trotzdem einen zu bekommen!
    ...zieht bei mir nicht.
    Open Source Kites sind mMn dazu gedacht Selber zu bauen. Rechtlich gesehen ist der Open Source kite ja nicht nur fürs selber Bauen definiert, also kann jeder soviel für andere bauen wie er Bock hat.
    Habe schon des Öfteren āhnelnd gehört:
    Peter, du brauchst dich doch nicht beschweren. Level One ist doch gut mit dem Reloaded und dem BadAss unter den Drachenfliegern vertreten. Nun sogar der ONE. Da springt doch sowieso etwas ab für dich! Es ist aber nicht so. Ich wollte noch nie Geld vom Jens. Es geht und ging mir um Preisgünstige gute Kites...nicht jeder hat viel Geld zur Verfügung.
    Der Drachenbau ist für mich ein Hobby, mit dem ich mir mein Hobby Finanziere.
    Wenn ich etwas gegen Open Source Kites hätte, hätte ich bestimmt keinen Sparrow, als Bauplan in der Kite & Friends freigegeben. Zudem nicht den P3 und den Return LW gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von PAW ()

    Open Source, bingt aber definitiv nicht nur positive Aspekte micht sich.

    Open Source ist immer dann von Vorteil, wenn viele sich mit einbringen und nicht nur konsumieren. Wenn nur nachgebaut wird bleibt es bei Open Source Kites halt bei einer handvoll Entwickler und deren Erfahrung.
    MMn hat Birger da mit seinem Kiteplangenerator und seinen Plänen wirklich sehr viel für sie Szene getan. Aber um weiterzuentwickeln reicht es natürlich nicht, wenn 50 Leute den Kite bauen und 3 nochmal die Stäbe ändern oder die Waage. Und von Vorteil ist es dann natürlich auch, wenn man einfach aufgeschlossen diskutieren und sich austauschen kann.


    @Peter ich sehe das mit dem Bauen von OpenSource Kites für andere nicht so wie du. Im Bereich Linux war es ja auch schon immer so, dass man Distributionen kaufen konnte, obwohl das Grundgerüst OpenSource ist und damit kostenlos. Das Vertreiben hilft in dem Fall bei der Verbreitung.
    Fairer Weise sollte man aber Weiterentwicklungen von OpenSource Kites dann auch Open Source zur Verfügung stellen.

    Der Vorteil an den open source Kites ist ja auch, dass sie nicht verloren gehen. Solange man das Material kriegt, kann man immer einen bauen. Andere Drachen verschwinden halt irgendwann einfach, obwohl sie die Leute immer noch begeistern. Trick Tail, Tramontana, Prophecy oder auch die Hugo's. Bekommt man nicht mehr.


    Der Unterschied zwischen alten und neuen Drachen ist da und auch merklich spürbar
    Aber wie bei Autos und Handys ist halt irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Dann baut man eben die fünfte Kamera dran oder stattet auch den Kleinwagen mit LED Scheinwerfern aus. Impulse für was wirklich neues sind und bleiben selten.

    Ich kann nur für den Bereich Speed-/Power sprechen.
    Hier gibt es letzte Zeit viel neues von Leuten, die auch Pläne gerne weiterreichen ... @Marcy, @fred99, @SpeedKiter, @Speedfreak, @Cheetah ...
    um nur einige zu nennen.
    Diese Open-Source-Pläne tragen aber ganz bestimmt dazu bei, dass die Szene immer größer wird.
    Wer einen Speedkite besitzt und Spaß dran findet, wird sicherlich bald auch einen zweiten, dritten, vierten .... haben wollen.
    Unter dem Strich würde ich behaupten, dass das auch den "kommerziellen Anbietern" zu Gute kommt.
    Auch, wenn jemand mal für jemand anderen einen Open-Source-Drachen baut, finde ich das nicht verwerflich - sofern es keine
    gewerblichen Züge bekommt.


    Zum Thema Material:
    Die Drachenbauer, die ich kenne, kaufen ihr Material ja nicht aus Böswilligkeit bei Segelmachern und Bogensportläden.
    Es ist einfach schwer, sein Material durchweg bei Drachenhändlern zu kaufen.
    Wenn Du ordentliches Mylar im Bereich 80-160 g/m² haben möchtest - das hat keiner. Hochwertiges Spinnaker, was für den
    Bau von Speed- und Powerdrachen gut ist - hat keiner, Code Zero - hat keiner.
    Vielleicht sollten die Händler diesbezüglich mal aktiv werden.


    Gruß, Jörg

    Glaube mir, es gibt einen Markt für gutes Material.
    Bei einigen Händlern glaube ich eher, dass auf die falschen Pferde gesetzt wird.
    Da werden z.B. Stoffe angeboten ... ich kenne niemanden, der die verbaut.

    Bei einigen Händlern glaube ich eher, dass auf die falschen Pferde gesetzt wird.
    Da werden z.B. Stoffe angeboten ... ich kenne niemanden, der die verbaut.

    wenn Du und ich einen Drachen bauen brauchen wir ca. 1,5m² Stoff, wenn die Jungs die Du und ich nicht kenne ihre Dinger bauen brauchen die 100m² Stoff der keine großen Ansprüche benötigt und günstig in der Anschaffung sein sollte ...

    Hmm, das mag sein.
    Trotzdem gibt es auch einen Markt für exklusives Baumaterial.
    Und ich denke, der wird aktuell wieder eher größer als kleiner.
    Wenn ich keine 11qm-Werkstatt sondern die doppelte Fläche hätte,
    ich wäre aktiver.


    Gruß, Jörg

    wenn Du und ich einen Drachen bauen brauchen wir ca. 1,5m² Stoff, wenn die Jungs die Du und ich nicht kenne ihre Dinger bauen brauchen die 100m² Stoff der keine großen Ansprüche benötigt und günstig in der Anschaffung sei

    Das kommt natürlich hinzu. Die Leute posen gerne mit ihren Drachen, weshalb der Trend zu bombastischen Einleinern geht, die auf Ameisenkniehöhe fliegen und die Sonne verdunkeln. Ein schmucker Lenkdrachen für 500 EUR wird von Drachenfestbesuchern noch nichtmal wahrgenommen.

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!

    Einmal editiert, zuletzt von Grünes Monster ()


    Das kommt natürlich hinzu. Die Leute posen gerne mit ihren Drachen, weshalb der Trend zu bombastischen Einleinern geht, die auf Ameisenkniehöhe fliegen und die Sonne verdunkeln.

    Sind das überhaupt Drachen per Definition?


    "a toy consisting of a light frame with thin material stretched over it, flown in the wind at the end of a long string."



    Inflatables sind eher Ballone, oder? Wäre ein neues Thema falls es das nicht schon gibt?

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    Die Frage von @Domenic an die Hersteller finde ich echt interessant. Ich arbeite selbst zwar in einer komplett anderen Branche (Automobil), aber hier zeichnet sich seit einigen Jahren ein Trend ab..Weg von Geiz ist Geil über alles, hin zu mehr Qualität und Individualität..und das nicht nur bei gewerblichen Kunden, sondern auch im Privaten.


    Bei meinem anderen Hobby, dem Mountainbiken ist das ähnlich. Einige Kunden von mir sind Fahrradhändler und die beobachten diesen Trend auch...und das schon vor Corona.


    Ich selbst bin quasi neu Einsteiger was das Thema Drachen angeht...angefangen mit einem Kite von der Stange unter 100€ stehen nach einigen Monaten kaum noch ein Modell auf meiner Wunschliste, was unter 200€ kostet. aber ich bin bereit das auszugeben.


    Ich denke der Drachensport hat ein anderes grundsätzliches Problem...und das ist fehlende Präsenz im Marketing / Sozialmedia...ich musste heute wieder schmunzeln als ich bei Kitehouse im Shop den Supertox angeguckt habe..das sieht alles aus wie 1998....ein geiler Kite, ohne frage...aber ich glaube kaum das ein neu Einsteiger Online sowas kauft, bei dieser Präsentation. Als positives Beispiel kann ich da für mich nur Level One und vor allem den USA Ableger nennen...geile Bilder...noch geilere Videos..will ich haben...der BADASS UL ist mittlerweile im meiner Tasche...so etwas spricht uns 90iger Kids an :D

    Gibt es Kitehouse überhaupt noch?


    Sie hatten damals einen super Drachen mit dem CosmicTC gelandet. Der Sin war auch nicht schlecht ... aber heute?


    Eher die Vergangenheit der Boutique Drachen (Titel), oderrrr?






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    genau das ist der Punkt @Inselpinsel..gibt es die überhaupt noch...klar gibt es Kitehouse noch und deine Beispiele sind sicher geile Kites...aber keiner sieht wie gut sie sind...nur mit mühesamer Recherche.


    Mal ein übertriebenes Beispiel...ein Clip von Level One oder von @Dario (die wirklich cool sind) auf Red Bull TV und Jens könnte sich vor Aufträgen nicht mehr retten.

    @Ion So sehe ich das auch. Der Markt muss angesprochen werden und das auf den aktuellen Medien. Ebenso muss der Nachwuchs gefördert werden. Hier hat imho die Drachenwelt den Anschluß verpasst.


    Die Frage an die Händler kann ich mit Sicherheit nicht beantworten. Als ich vor ca. 4 Monaten bei Michael Ryll war hat er mir gesagt das er die Corona Krise markttechnisch definitiv spürt und so viel wie schon lange nicht mehr zu tun hat. Was er aber auch gesagt hat ist das die Vielfalt nicht mehr so gefragt ist und das es eher standard Kites zu standard Preisen sind die gehen.


    Aber genau da setzt imho wieder das Thema Nachwuchs aufbauen an. Sieht man doch an dir und an mir. Wir beide machen das noch nicht lang, haben aber eine gewisse Begeisterung entwickelt und sicherlich schon einige € in den Markt investiert. Solche Leute muss man doch bei der Stange halten und weiter begeistern.


    Anyhow. Sind nur meine 10 Cents.
    Definitiv ein cooler Thread der auch zum Nachdenken anregt. :)