Wiedereinsteiger: Welchen Drachen habe ich und welchen will ich?

    Mir ging es gestern ähnlich, der Windfinder hat 4 Bft angesagt und so bin ich voller Vorfreude auf die lokale Drachenwiese (nähe Augsburg). Vor Ort dann etwas Ernüchterung, hat mein Amazon Budget Windmesser am Anfang noch 12 km/h gemessen waren es kurz später nur noch 8. Zwischendurch schon auch mal wieder ordentlich, aber immer nur recht kurz.
    Problemlos (also ohne dass man sich permanent irgendwie nach hinten bewegt damit der Vogel am Himmel bleibt) flogen nur der Wasabi 2.4 mit 35m/145daN (geiles Gerät, kann ich absolut uneingesschränkt fürs Binnenland empfehlen) und der Tattoo II mit 30m/75daN. Der Tattoo ist für solche Verhältnisse auch super, erst wenn so richtig wenig Wind ist macht das keinen Spaß mehr.


    Da auch absolute Anfänger dabei waren habe ich den Quickstep 2 ausgepackt, der lässt sich super easy fliegen und ist nahezu unkaputtbar. Mit den 30m/75daN hat das nur mäßig funktioniert. Ich habe dann auf 25m/25daN gewechselt und schon sah die Sache ganz anders aus. Diese dünnen Schnürchen sahen zwar nicht sehr vertrauenerweckend aus, haben aber auch die Böen ausgehalten.


    Wie sieht es denn generell bei Leichtwind aus, ist man denn mit sehr langen Leinen nicht immer besser bedient, weil das Windfenster und damit auch die Powerzone größer werden und man sich vom Windfensterrand fern halten kann? Dadurch kann man ja auch höher fliegen, wo der Wind konstanter sein sollte.

    Also auch wenns etwas weiter ausholt und leicht OT ist...
    Wir haben in Berlin meistens genau den beschriebenen Sch...wind. Windfinder schenk ich mir inzwischen die Vorhersage, mich interessieren nur die Messwerte.
    Windmesser ändert genau gar nichts am Wind und ist mMn für normale Piloten unsinnig.


    Bei dem von dir beschriebenen Wind funktioniert für mich der Avatar Lite oder der Masque UL sehr gut. Gestern hatten wir hier genau diesen Wind und ich bin nur Masque UL geflogen, weil er da läuft und Druck macht, der Avatar wäre genauso klargegangen.
    Klar sollte man den Avatar Lite bei 20er Böen nicht durch die Powerzone jagen...
    SOLCHE Drachen gehen bei wenig Wind and 40-50m Leine gut.
    Kleinerere, auch trickigere Drachen können teilweise an kurzen Leinen gut funktionieren, das kommt auf den Flugstil an und muss man ausprobieren. Auf alle Fälle ist das dann kein gechillt im Stehen fliegen mehr, sondern sehr aktiv und bewusst.
    Fullsizedrachen an unter 35m ist eigentlich Quatsch, egal bei welchem Wind, bei 40m geht der Spaß los.


    Thermikgeschnüffel und dergleichen mag ich gar nicht, egal was für Leinen und was für Drachen, das kann anderen Piloten wieder ganz anders gehen. Ich hasse es, in Thermiksituationen zu fliegen, weil der Wind total verwirbelt ist und dreht. Deswegen versuche ich, früher oder später zu fliegen, wenn ich weiß, dass das Wetter den Boden sehr aufheizt.

    Thermikgeschnüffel und dergleichen mag ich gar nicht, egal was für Leinen und was für Drachen, das kann anderen Piloten wieder ganz anders gehen. Ich hasse es, in Thermiksituationen zu fliegen, weil der Wind total verwirbelt ist und dreht. Deswegen versuche ich, früher oder später zu fliegen, wenn ich weiß, dass das Wetter den Boden sehr aufheizt.

    Ich habe zwar erst recht wenig Erfahrung aber das kann ich absolut unterschreiben. Wenn wie gestern die Sonne volle Kanne runter knallt ohne dass da auch nur irgendwelche Wolken wären, und man dann um 15 Uhr auf der Wiese steht, dann scheint der Wind manchmal aus allen möglichen Richtungen zu kommen und der Drachen wackelt auf der aufsteigenden Luft rum.


    Den Windfinder nutze ich eigentlich nur um ein bisschen zu planen und mir anzuschaun ob ich die nächsten Tage überhaupt ans Drachenfliegen denken kann. Den Windmesser hab ich mir besorgt um ein Gefühl für die Werte zu bekommen. Klar, man spürt schon im Gesicht und sieht an den Pflanzen welcher Drachen funktionieren könnte, aber so hab ich eben selbst auch mal gemessen. Ich hoffe dass ich mir den Windfinder sparen kann sobald mein Avatar Lite da ist. Ich schau ausm Fenster, merke da bewegen sich Blätter an den Bäumen und wenn ich dann Lust habe gehts raus auf die Wiese. So mein Plan, bin gespannt was dann die nächste Frustquelle wird :D

    Hallo zusammen,


    Dass man den Kite an der Waage auf den vorherrschenden Wind einstellen kann hast ja sicher gelesen oder?

    Danke, ja, das war mir bewusst. Die Einstellung am T-Kreuz habe ich auf die längste Einstellung (also so, dass die Spitze stärker zu mir zeigt, ich glaube das nennt man "flach eingestellt"). Das mit der Standoff Position wusste ich nicht, da werde ich beim nächsten mal etwas rumspielen.


    Das habe ich jetzt auch gelernt, dass man die Windfinder Angabe mit Vorsicht genießen muss, hängt ja auch stark von den lokalen Gegebenheiten ab (Windrichtung, Bäume, etc.). Schwierig ist es auch wenn der Wind ständig dreht und man ungewollt am Windfenster Rand unterwegs ist...


    Fullsizedrachen an unter 35m ist eigentlich Quatsch, egal bei welchem Wind, bei 40m geht der Spaß los.

    Ab wann fängt denn "Fullsize" an? Der Quantum hat ~220cm und kam mit 25m Schnüren (70daN).



    Wie sieht es denn generell bei Leichtwind aus, ist man denn mit sehr langen Leinen nicht immer besser bedient, weil das Windfenster und damit auch die Powerzone größer werden und man sich vom Windfensterrand fern halten kann? Dadurch kann man ja auch höher fliegen, wo der Wind konstanter sein sollte.


    Genau, das ist eigendlich die Kernfrage. Bei der Zugkraft gilt ja so dünn wie möglich, aber ausreichend damit die nicht reißen.
    Bei der Länge ist es ja was anderes.. Wenn ich längere Schnüre nehme, werden die aber auch wiederum schwerer (und man braucht mehr Platz...). Vielleicht doch 30m / 25 daN... oder noch länger? Ich denke die Ockert Protec werdens tun (Danke, @'Mark O2')

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    Fullsize ist genau 165cm Leitkante, nicht ab. Fullsize, weil die Stäbe 82,5cm hatten/haben und 2 davon ungekürzt verbaut sind.


    Den Quantum würde ich persönlich glaube ich eher an 30m fliegen, eventuell 35. Ich bin kein großer Fan von kurzen Leinen, aber es gibt auch Drachen, die an kurzen besser funktionieren als an langen. 70daN sind mehr als genug Sicherheitsreserve, 38-55daN würden mit großer Sicherheit ausreichen.


    Bei kleinen Drachen machen super leichte Schnüre sicherlich Sinn, bei einem Fullsizer ist es irgendwann eher esoterisch, ob die DC35 früher geht als die DC40 oder ob die Profiline 20daN dann nochmal was rausholt.... Fliegen, fliegen, fliegen und irgendwann wird es besser!

    Wenn möglich, richte ich mich bei den Leinen, erstmal an die Empfehlung vom Konstrukteur. Wenn ich mal anderst vorgegangen bin, habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Sei es bei der Länge oder auch der Marke. Es macht einen ziemlichen Unterschied, an welchen Leinen der Kite entwickelt wurde. Ok, vlt nicht für einen Anfänger, ab einem gewissen Level aber schon. Wenn ich mal lustig bin, dann probiere ich auch mal andere Leinen.


    Bei Avatar Lite, werden im unteren Windbereich 23kg Leinen empfohlen. Daher, vermute ich, dass der Kite an LPGs entwickelt wurde. Deswegen, würde ich es erstmal mit LPGs probieren.

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    Nochmal zum Windfinder: Im Anhang seht Ihr die Prognose für gestern. Flughafen Augsburg, von dem war ich nur ein paar km entfernt. Sah super aus, und Wind war dann ja auch, der hat aber permanent gedreht, brach oft nahezu komplett ein, und die aufsteigende Luft konnte man auch spüren. Also für ne grobe Orientierung, ob ein Tag überhaupt in Betracht kommt, kann man den WF schon gebrauchen, für alles was darüber hinausgeht muss man aber einfach Erfahrung sammeln, damit man die Gegebenheiten besser einschätzen kann. Ich spreche fürs bayrische Binnenland, kann sein dass das an der Küste ganz anders aussieht.


    Klar taugt der Windfinder als Hilfe, gepaart mit Wetterbericht, Spotkenntnis und Erfahrung.

    Thermikgeschnüffel und dergleichen mag ich gar nicht, egal was für Leinen und was für Drachen, das kann anderen Piloten wieder ganz anders gehen. Ich hasse es, in Thermiksituationen zu fliegen, weil der Wind total verwirbelt ist und dreht. Deswegen versuche ich, früher oder später zu fliegen, wenn ich weiß, dass das Wetter den Boden sehr aufheizt.

    Ich hatte früher genauso empfunden und verzweifelte oft…nun liebe ich es, nachdem ich begriffen habe wie ich reagieren muss…allerdings muss man den richtigen Kite und die dazu passende Leinen haben.

    Hallo
    Ich gebe dir mal meine Erfahrung mit auf deinen Weg ... bin im Drachenbereich zwar auch ein Rookie, aber schaden kann es nicht.
    Nach einem preiswerten Einsteigerkite von Wolkenstürmer habe ich mir einen Spacekite zugelegt.
    DANN aber eine Tasche und die mit LEINENSETS gefüllt. Zwei Längen, 30m und 35m aber in Stärken von 25 bis 75daN.
    Ich bin eigentlich aus dem Bereich Modellflug, daher bin ich mir guten Materials bewußt. Der Rest ist Übung, die finde ich immer dann --- wenn es für Modellflug zu windig ist.
    Mit der Zeit brauchst du dann auch noch eine Drachentasche .... für Leichtwind, Trick, Speed ...... :D . Dann findest du für jede Gelegenheit einen Kite und passende Leinen. :saint: Sch... aufs Geld, Särge haben keine Schränke!
    mfg HF

    Hallo zusammen,


    Fullsize ist genau 165cm Leitkante, nicht ab. Fullsize, weil die Stäbe 82,5cm hatten/haben und 2 davon ungekürzt verbaut sind.

    Danke, die Frage hatte ich mir schon länger gestellt wo das "Fullsize" her kommt. Macht total Sinn - wieder was gelernt.. ;)


    Ich hatte früher genauso empfunden und verzweifelte oft…nun liebe ich es, nachdem ich begriffen habe wie ich reagieren muss…allerdings muss man den richtigen Kite und die dazu passende Leinen haben.

    Ja, ich glaube das ist genau das was den Anfänger vom Profi unterscheidet - Erfahrung und Wissen was man wirklich tun muss. Ich arbeite dran... ;)


    Zu den Leinen: Im oben verlinkten Video von Prism wird empfohlen, bei weniger Wind besser auf dünne und kurze Leinen zu gehen. Ich werde das jetzt so machen: Für den Start besorge ich mir für die absoluten Leichtwind Situationen 25m / 25daN und wenns mal etwas mehr weht 38 daN / 33m. Dann kann ich auch mal sehen was für einen Unterscheid die Längen machen. Und mit wachsender Erfahrung (und Wind..) wird das dann sicherlich noch mit 50 daN, etc. ergänzt werden...


    Wer den Thread (ob mit oder ohne Popcorn :) ) etwas verfolgt hat weiß ja wo ich her komme - Ein Speed/Power Drachen in Richtung Wilder Willi o.Ä. (ab und zu gibts ja auch bei uns geilen Wind) wird dann früher oder später auch noch dazu kommen. Und natürlich ne Drachentasche ;)


    Mal sehen wie es mit den dünneren Leinen läuft, dann werde ich mir überlegen ob ich mich ans tuning vom Quantum mache oder doch auf einen Vollblut-Leichtwind-Trickdrachen wechsle. Vielleicht etwas in Richtung Kitehouse Sin UL.
    Der OneEleven (in den ich mich ja eigendlich fast schon verliebt habe) soll ja auch eher ein Allround/ Präzisionsdrachen sein und nicht unbedingt um als Einsteiger Tricks zu erlernen, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Domenic ()

    Ich hatte früher genauso empfunden und verzweifelte oft…nun liebe ich es, nachdem ich begriffen habe wie ich reagieren muss…allerdings muss man den richtigen Kite und die dazu passende Leinen haben.

    Geschmäcker ändern sich und sind verschieden, und das ist auch gut so!

    Präzi-kite aus Cuben


    Hier ist ein schönes Vid, wo man auch gut sehen kann, wann sich Dario bewegt und wann er den Drachen in den Tricks, ohne Bodenverlust führt. Falls du in Richtung LW Trickserei gehst, guckst dir mal an. Aber nicht zuviel nachdenken. Es hat auch mit Training und Gefühl zu tun :D


    Viel Erfolg

    Sehr geiles Video, und dieser Drachen ist "nur" geklebt... Ich find v.a. den Start ab 1:15 sehr anmutig. (Aber das gehört alles eher in den anderen Thread...) ;)


    Ich als Anfänger finds immer wieder gut wenn der Pilot auf den Videos zu sehen ist. Bei Peters Videos kann man ja auch ab und zu mal einen (..oder DEN) Piloten sehen. Auch wenn man es nicht direkt 1:1 lernen und umsetzen kann bekommt man ein Gefühl wie flink die Bewegungen und Impulse auszusehen haben. Klar hängt das aber auch von Drachen und Wind ab.


    Ich übe noch meine Ecken und Stall / Snap Stall... Hab das Gefühl das der Quantum sich irgendwie verwindet bzw. "verbiegt" und die Impulse sozusagen abfedert. Ist das normal oder zieh ich zu stark oder hat das mit dem Drachen zu tun? Auf solchen Videos fliegen die Drachen ja wie Programmiert, da ist sowas nicht zu erkennen...

    Ich denke, es ist beides. Das Gestänge ist relativ weich und federt die Impulse, gleichzeitig verstärken zu große/starke Impulse das noch.
    Auch solch "einfache" Dinge wie Stalls, Ecken, Turns, Graden wollen gelernt sein, ohne dass man sowas fliegt lernt man es auch nicht. Allein schon, wie Piloten in einigen Videos enge Turns fliegen und der Drachen dann in die Grade geht, als wäre er auf Schienen... Leider sieht man sowas nicht so oft, ist nicht so cool wie Tricks ;)

    Icherlebe häufig, dass nach dem auslösendem Impuls nicht lange genug Leinendurchhang gegeben wird. Oft kommt so eine Art Panikpull um den Drachen vor einem Absturz zu bewahren oder die Kontrolle zurück zu bekommen. Der Kite hat dann aber keine Chance den initiierten Trick auszuführen. Also Ruhe bewahren und erst wieder beide Leinen anziehen, wenn man „normal“ weiterfliegen will.

    Allein schon, wie Piloten in einigen Videos enge Turns fliegen und der Drachen dann in die Grade geht, als wäre er auf Schienen... Leider sieht man sowas nicht so oft, ist nicht so cool wie Tricks ;)

    Tricks sind schon cool aber ich finde sowas auch sehr geil

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