HQ Yukon II Versuchsdrachen (Tuning)

    Ich dachte mir ich belebe diesen Teil des Forums mal um einen weiteren Tuning Thread. :)


    Für mein Vorhaben hab ich mir den HQ Yukon II ausgesucht. Mein Ziel ist es generell Erfahrungen im Drachbau zu sammeln um mittelfristig auch Eigenbauten, oder Drachen nach Plänen konstruieren zu können. Ich bin zudem generell ein "Tinker" (Tüftler) und mache vieles einfach aus reiner Neugier. Versuch macht kluch sagt man im Norden. :D


    Der Yukon II fliegt "out of the box" schon sehr nett. Mir kam er beim ersten Zusammenstecken zwar schon ein wenig weich vor, aber das ist wohl auch der Konstruktion als anfängertauglicher Drachen geschuldet. Für das alltägliche Fliegen sind alle meine Maßnahmen wohl nicht notwendig, das ist schon klar.


    Mit diesem Projekt will ich herausfinden was der Tausch der Bestabung (außer Leitkanten) für Auswirkungen auf das Flugverhalten hat. Dazu habe ich 5mm Exelstäbe besorgt. Zudem will ich ein wenig (und vorsichtig) mit der Waage experimentieren. Die untere Spreitze war original nur mit einem Gummiring mit dem Kielstab verbunden. Diesen habe ich durch einen T-Verbinder getauscht. Warscheinlich werde ich die gebogenen Standoffs auch noch gegen starre/gerade aus CFK tauschen.


    Insgesamt stelle ich mir vor, dass mein Versuchsdrachen vielleicht ein wenig "knackiger" und auch trickreicher zu fliegen sein wird. Eine Rückkehr zum Originalzustand is ja jederzeit unproblematisch möglich, sollte ich was verbastelt haben. :rolleyes:


    Hier noch ein Blick in den Bastelkeller. Ich brauche definitv eine neue Arbeitsplatte mit mehr tiefe glaube ich... ;)



    Es gibt auch noch ein schlechtes Handy-Video im original Zustand von einem Fan. :D


    https://photos.app.goo.gl/m9N7qgwWqKwq6UEr8

    Finde deine Idee sehr interessant, da ich auch noch einen Yukon fliege und der kleine macht mir immer noch Spass.
    Werde deine Veränderungen, ob positiv oder negativ werde ich auf jeden Fall verfolgen und vielleicht auch an meinem anwenden.
    Schöne Grüsse von Werner

    Ich hatte schon öfter gelesen, dass viele den Yukon selbst nach Jahren immer noch gern fliegen. Daher hatte ich mir den als Versuchsobjekt ausgesucht. Natürlich ist das hier für die "Drachen-Cracks" nichts aufregendes :sleeping: , aber für "Ottonormalflieger" vielleicht durchaus noch interessant.


    Ich habe dem Yukon jetzt mal eine Knotenleiter verpasst, ausgehend von dem Standardknoten. Also zu dem kann man immer wieder in den sicheren Hafen zurrück. Das "Customer Support Sheet" ist dabei eine feine Sache - hier findet man alle Angaben, die man braucht. Wäre schön, wenn man das auf der Herstellerseite direkt bei der Produktbeschreibung verlinken würde. Und vielleicht einen Reiter "Ersatzteile". Kleine Anregung.... ;) Ich erwarte noch eine Lieferung mit Material, dann werde ich auch noch die Standoffs tunen. :D


    Ab jetzt driftet es etwas ab...


    Mir sind auch noch viele, weitere Fragen und Ideen gekommen, die ich dabei vielleicht noch angehen werde. Das Meiste davon ist wohl gar nicht nötig, denn sonst würde es solche Lösungen wahrscheinlich schon geben, aber mich interessiert es dennoch. Zum Beispiel finde ich, dass man aerodynamisch doch noch recht viel verbessern könnte. Ich habe überlegt, ob man (wenn ich erstmal meine Nähmaschine hab) vielleicht eine Art dreieckige Husse über das Ende der Seitenleiste / Splitkappe zieht. So einen kleinen Überzieher aus Mylar stelle ich mir ziemlich cool vor. Ob's was bringt? Keine Ahnung...


    Dann hatte ich überlegt, dass die T-Verbinder generell ja auch recht klobig wirken. Vielleicht könnte man hier mal mit einer aerodynamisch/profilierten Formgebung aus CFK+Epoxy experimentieren. Zudem könnte ich mir flache, bzw. ovale Spreizen mit einem Flachprofil als Steg vorstellen. Das ist alles aber ganz schöner "Nerdkram" und bleibt vielleicht auch nur Tuningphantasie. Ich werde erstmal weiter von den aktuellen Veränderungen berichten, sobald ich mal wieder eine Gelegenheit zum Fliegen habe...

    Die T-Verbinder gibt es nicht nur von Exel sondern auch von Kersch Wings in rund.


    http://www.drachenmarkt.de/epa…HENMARKT/Products/126-105


    Warum sollen die Aerodynamisch sein. Ein Lenkdrache wird doch nicht direkt von Auftrieb und Abtrieb beeinflusst.
    Er strömt nicht, sondern fliegt immer direkt mit dem Wind und fängt diesen ein (wie ein Segel). Ohne Steuerung über die Leinen trudelt er unkontrolliert zu Boden, anders als gleitende Flugmodelle.
    Bei Drachen werden die Flugeigenschaften maßgeblich von deren Segelform und Materialien (Steifigkeit, Gewicht) beeinflusst. Ausformung, Segelfläche und Streckung bestimmen Flugeigenschaften. Dabei spielen auch Länge der Spreize und Stand-Off sowie die Positionierung an/in den Verbindern eine essentielle Rolle. Selbst wenn man nicht mit der Waage experimentiert erreicht man schon durch winzige Veränderungen (1cm) in Der Länge der Spreize, oder dem Sitz der Verbinder grundlegend veränderte Flugeigenschaften; vom Einsatz anderer Materialen mal ganz abgesehen.

    5 Mal editiert, zuletzt von miwie ()

    ...die Frage ist auch, was genau willst Du erreichen? Tuning soll ja auch etwas bewirken; z. B. Leistungssteigerung oder optische Aufbesserung. Bevor man tuned, muss man ja auch ein Ziel vor Augen haben. Was ist Deines für den Yukon 2? Mehr zum Leichtwind optimiert, oder zum Starkwind, schneller, langsamer....?

    Das mit dem Segel stimmt natürlich schon. Aber für mich (unwissenden) gilt das eigentlich nur, wenn ich mich von dem Kite quasi nur vorwärts ziehen lasse. Er fliegt ja aber auch vertikal und da müsste doch auch Strömung anliegen. Natürlich anders als wenn ich nur horizontal vorwärts fliege. Im Prinzip hat der Kite noch einen Seitenwind, der durch die eigene Geschwindigkeit bestimmt ist. Oder mache ich da etwa einen Gedankenfehler?


    Den Verbinder von Kersch habe ich auch und der wog deutlich mehr als der Exel. Deßhalb hatte ich mich für den Exel entschieden...


    Das mit der Ausformung der Segelfläche fiinde ich auch interessant. Es gitb ja eher kantige, oder runde Segelformen. Bei Flugmodellen bewikt mehr V-Form mehr stabilität in der Längsachse. Bei Papierfliegern ist da ja auch so - je mehr Knicke desto stabiler fliegt er geradeaus. Ich stelle mir vor, dass es beim Drachen auch so ist. Oder?


    Mein Ziel ist hauptsächlich generell Erfahrungen zu machen was bestimmte Maßnahmen bewirken. Manches ist vielleicht gar nicht sinnvoll. Dessen bin ich mir bewusst. Im Endergebnis soll er ein wenig trickfreudiger werden. Ich sehe das aber nicht von der Profiseite, sondern möchte einfach selbst Erfahrungen sammeln.

    Ich habe am Yukon inzwischen noch weiter herumgebastelt und bin mit dem Ergebnis jetzt wirklich zufrieden.


    Hier nochmal eine Zusammenfassung:


    - Kilstab gegen Exel getauscht
    - Obere Querspreize gegen Exel getauscht
    - Untere Querpreize zweigeteilt
    - Exel Verbinder für uQS statt Ring
    - dicke (3mm) und starre Standoffs statt der dünnen
    - Knotenleiter mit drei Knoten hinzugefügt
    - Kielgewicht (5gr) hinzugefügt


    Fazit:


    Geschmacksache. Er fühlt sich für mich jetzt ein wenig geradliniger und straffer an. Das war zu erwarten und ich mag das, kann mir aber auch vorstellen, dass einige es lieber weicher mögen. Beim Kielgewicht bin ich mir noch nicht sicher. Ich habe das Gefühl 5gr sind noch zu viel, da er nach unten hin ja eh schon an Gewicht zugenommen hat. Bei zu krassen Lenkbefehlen wird er jetzt zum Fidget Spinner. :D Ich werde das Gewicht nochmal etwas reduzieren und sehen was passiert. Für Urlaubs und Ottonormalflieger sind alle diese Maßnahmen glaube ich nicht wirklich nötig, da er von sich aus schon schön fliegt. Für mich war es ein schönes Projekt um Erfahrung zu sammeln und lasse ihn jetzt so.


    Auf Let's Kite habe ich übrigens einen Bericht über den Yukon geschrieben. Da kommt in Zukunft vielleicht noch mehr. Mir geht es dabei darum den Leuten Spaß am Drachenfliegen zu vermitteln und mit auf die Reise zu nehmen. Ich kann und will nicht immer gleich alles aus der High End Perspektive bewerten. Das überlasse ich den Experten hier. ;)


    https://lets-kite.de/2018/12/15/hq-yukon-ii-alles-im-fluss/

    Zitat von Jensbot

    ....Für Urlaubs und Ottonormalflieger sind alle diese Maßnahmen glaube ich nicht wirklich nötig, da er von sich aus schon schön fliegt....

    Ich glaube für die meisten Einsteiger ist Dein Setup sogar schlechter als das Original, da gerade ein Exel Kreuz (selbst mit GFK Inlets) deutlich die Bruchstabilität der uQS verschlechtert. Ohne Inlets und mit steiferen Standoffs zerlegt sich die Kiste dann doch deutlich schneller.
    Durchgängige Querspreizen auf Hybridrohr sind wirklich sinnvoll.


    Bitte nicht böse sein, ich spreche aus der Erfahrung.
    Dein Projekt ist dennoch lobenswert :thumbsup:

    Bitte nicht böse sein, ich spreche aus der Erfahrung.


    Nein, das finde ich gut - Das sind doch nochmal gute, zusätzliche Infos! Und Du hast Recht, er absorbiert jetzt natürlich nicht mehr so viel Energie wie vorher.


    Aus den Erfahrungen, die ich jetzt selbst gesammelt habe würde ich sagen man muss das alles nicht machen. Was jedoch etwas schade ist, dass bei "Einsteigermodellen" alles nur auf einen Mittelwert gestellt ist und es z.B. keine Knotenleiter gibt. Aber das wäre vielleicht auch schon wieder zu komplex. Andererseits immer alles nur komplett auf Anfängertauglichkeit auszulegen nimmt einem auch etwas die Möglichkeit mit dem Drachen zu wachsen. Mich stört das inzwischen fast schon, dass eigentlich jeder Drachen immer als Anfängerdrachen beworben wird. Aber vielleicht gibt die Nachfrage das so vor....