Werkstoff | Polyethylen | Polyamid | Polypropylen | Polyester | Hanf | Aramid | ||
Abk. | PE | HPPE ECPE PEHM | PA | PP | PES | Liquid Crystal PES | ||
Handelsnamen | Hostalen Lupolen Vestalen |
Dyneema Spectra |
Nylon Perlon Enkalon |
Hostalen Meraklon Novolen |
Dacron Diolen Trevira |
Vectran |
Kevlar Twaron Nomex |
|
Faserstärken | 50den -1200den | 3den -20den | ||||||
Zugfestigkeit [kp/mm²[ |
30 - 65 | 250-300 | 70 -100 | 20 -55 | 85 - 130 | sehr hoch | 250-400 | |
Gewicht [g/cm³[ |
0,96 | 0,95-0,97 | 1,14 | 0,92 | 1,30 | 1,38 | 1,44 | |
Bruchdehnung [%] |
10-45 | 3-4 | 15-20 | 15-30 | 10-20 | 5 | 2-4 | |
Kriechverhalten | wenig | geringst | ||||||
UV-Stabilität | gut | hoch | bedingt | gut | hoch | weniger | ||
Knickfestigkeit | hoch | hoch | sehr hoch | wenig | ||||
Scheuerfestigkeit | sehr gut | gut | gut | gut | gering | |||
Glattheit | hoch | mittel | niedrig | niedrig | ||||
Wasseraufnahme [%] | 0 | 1 | 0 | 7 | ||||
Reduzierung der Höchstzugkraft durch Knoten | 45% | 40% | 50% | 60% | ||||
Reduzierung der Höchstzugkraft durch Feuchtigkeit | 0% | 15% | 0% | 20% | ||||
Schädigung durch Temperatur bei °C | ~135 | 120-180 | 120-180 |
~250 -400 außer Nomex |
Für Lenk-Drachen
Spectra
- Polyethylen (Kurzzeichen PE, veraltet Polyäthylen, gelegentlich auch Polyethen genannt)
- durch Polymerisation von Ethen [CH2 = CH2]
- teilkristalliner, thermoplastischer Kunststoff.
- Es gehört zur Gruppe der Polyolefine.
Bekannte Handelsnamen sind:
- Alathon,
- Dyneema,
- Hostalen,
- Lupolen,
- Spectra,
- Trolen,
- Vestolen.
Dyneema
Dyneema ist eine vom niederländischen Chemiekonzern DSM entwickelte Kunststofffaser.
- hochfeste Polyethylen-Faser, die bei gleichem Gewicht bis zu 15 mal zugfester ist als Stahl (25003000 N/mm²)
- 40 % fester als Aramid
- Dichte von 0,95097 g/cm³ etwas leichter als Wasser und schwimmt daher.
- Faser ist sehr lange haltbar
- hohe Beständigkeit gegen Abrieb, Feuchtigkeit, UV-Strahlen, Chemikalien, Salzwasser
Verwendet wird Dyneema auch unter anderem zur Herstellung von Angelschnüren, Fischernetzen, Bandschlingen, kugelsicheren Schutzwesten, Handschuhen, Snowboards und diverser Hilfsmittel im Bereich Klettersport. Besonders als Leinenmaterial im Wassersport da ohne Dehnung und unempfindlich gegen Salzwasser sowie für Gleitschirme und Drachen wird Dyneema häufig eingesetzt, teilweise ummantelt, um die Scheuerfestigkeit zu erhöhen.
Ein weiterer Einsatzbereich im Flugzeugbau ist die Armierung von Cockpittüren, damit werden diese schusssicher gemacht.
Kevlar manchmal auch für Einleiner
Aramidfasern sind goldgelbe organische Kunstfasern aus aromatischen Polyamiden. Als Aramide oder aromatische Polyamide (Polyaramide) werden nicht Polyamide mit aromatischen Gruppen in der Hauptkette per se bezeichnet, sondern, nach einer Definition der U.S. Federal Trade Commission, nur solche langkettigen synthetischen Polyamide, bei denen mindestens 85% der Amidgruppen direkt an zwei aromatische Ringe gebunden sind.
Die Fasern wurden 1965 von DuPont entwickelt und unter dem Markennamen Kevlar zur Marktreife gebracht.
Die Fasern zeichnen sich durch
- sehr hohe Festigkeit,
- hohe Schlagzähigkeit,
- hohe Bruchdehnung,
- gute Schwingungsdämpfung sowie
- Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen
- sehr hitze- und feuerbeständig (schmelzen bei hohen Temperaturen nicht, sondern beginnen ab etwa 400° C zu verkohlen- Kevlar und Twaron halten Temperaturen über 370°C problemlos aus.
- negativer Wärmeausdehnungskoeffizienten, werden also bei Erwärmung kürzer (auch andere Kunststofffasern)
- ihre spezifische Festigkeit und ihrem E-Modul deutlich niedriger als andere Kunststofffasern
- Eigenschaft der Feuchtigkeitsaufnahme je nach Lagerung bis zu 7% Feuchtigkeitsaufnahme. Fasern mit einem zu hohen Feuchtigkeitsgehalt können getrocknet werden. I
- schlechte UV-Beständigkeit(Sonnenlicht)à bronzebrauner Farbton ein bis zu 75%igen Festigkeitverlust
- Gegenüber von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen sind die Eigenschaften unter Druckbelastung deutlich geringer
Bekannte Markennamen für Aramidfasern sind
- von DuPont
- Nomex (meta-Aramid)
- Kevlar(para-Aramid)
- von Teijin
- Teijinconex (meta-Aramid)
- Twaron (para-Aramid)
- Technora (para-Aramid)
Anwendungen
Die bekanntesten Anwendungen für para-Aramidfasern sind im Sicherheitsbereich zu finden (Splitterschutz- und schusssichere Westen, Schutzhelme, Panzerungen für Fahrzeuge, Schnittschutzhandschuhe). Sie werden jedoch auch als Asbestersatz in Bremsbelägen und Dichtungen sowie als Verstärkungsmaterial z. B. für Glasfaserkabel oder Gummimaterialien eingesetzt. In diesen Bereichen werden vor allem die mechanischen Eigenschaften der Fasern Kevlar und Twaron genutzt. Für Reibbeläge, Hitzeschutz und Dichtungen als Asbestersatz wurden grundlegende Arbeiten im Jahr 1985 in einem vom deutschen Forschungsministerium Projekt über Aramid bei der ENKA AG unter Leitung von Karlheinz Hillermeier Entwicklungen durchgeführt, die zu einem entscheidenden Durchbruch führten.
Die meta-Aramidfasern Nomex oder Teijinconex werden speziell für den Brandschutz eingesetzt. Sie ist in feuersicherer Bekleidung (etwa Schutzanzüge bei Feuerwehren, Rennfahrerkombi, ...) bekannt geworden. Eine weitere Anwendung für meta-Aramid ist die Verarbeitung zu einem Werkstoff für Sandwichwabenkerne, so genannte Honeycombs aus Nomex-Papier, in der Faserverbundtechnologie.
Auch bei Sportgeräten werden Aramidfasern wegen ihrer Reißfestigkeit oft verwendet, so z. B. für die Fangleinen bei Gleitschirmen, für Segel von Segelbooten und Surfbrettern oder als Saiten für Tennisschläger.
Verarbeitung:
Zum Schneiden von Aramidfasern sind spezielle mikroverzahnte Schneidwerkzeuge notwendig. Auch die mechanische Bearbeitung fertiger Faserverbundbauteile erfolgt mit hochwertigen Bearbeitungswerkzeugen oder durch Wasserstrahlschneiden.
Bei der Herstellung von Faserverbundwerkstoffen kommen vor allem Epoxidharze zur Anwendung. Chemische Haftvermittler sind nicht bekannt.
Für Einleiner Drachen
Polyester
Polyester sind Polymere mit Esterbindungen -[-CO-O-]- in ihrer Hauptkette. Zwar kommen auch in der Natur Polyester vor (natürliche Polyester sind seit etwa um 1830 bekannt) doch heute versteht man unter Polyester eher die große Familie synthetischer Polymere (Kunststoffe), zu denen die viel verwendeten Polycarbonate und vor allem das Polyethylenterephthalat PET gehören. PET ist eines der wichtigsten thermoplastischen Polyester.
Das erste synthetische Polyester Glycerinphthalat wurde im Ersten Weltkrieg als Imprägnierungsmittel verwendet.
Ein Polyester kann mit p=25% null Carbonylgruppen, mit p=50% eine Carbonylgruppe und mit p=25% zwei Carbonylgruppen besitzen. Daraus folgt ein Erwartungswert für die Anzahl der Carbonylgruppen von 1. Das ist relevant für die Ermittlung der mittleren molaren Masse durch Endgruppenbestimmung.
Anwendungen
- Fasern (auch Mikrofasern) für Textilien und Vliesstoffe
- Flaschen
- Folien
- Filme (neben Cellulosetriacetat ist Polyester das wichtigste Trägermaterial)
- Flüssigkristallbildschirme (LCD) beispielsweise aus Vectra® (Hoechst Celanese) oder Kevlar® (Dupont)
- Tennissaiten
- Faserverbundwerkstoffe
Kurzbezeichnungen:
- PEs Polyester (Gruppenbezeichnung)
- PBT Polybutylenterephthalat
- PC Polycarbonat
- PET Polyethylenterephthalat
- PEN Polyethylennaphthenoat
Synthese:
Allgemein erfolgt die Polyestersynthese in einer Polykondensationsreaktion: Azeotrope Veresterung. In dieser klassischen (Labor)-Methode reagieren ein Alkohol und eine Carbonsäure zu einem Carbonsäure-Ester. Um ein Polymer darzustellen, muss das bei der Reaktion entstehende Wasser ständig durch azeotrope Destillation entfernt werden.
Alkoholische Umesterung: Ein Diol wird in der Schmelze am Katalysatorkontakt mit einem Dicarbonsäureester umgesetzt. In dieser Weise werden die Massenkunststoffe Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt.
Acylierung (HCl-Methode): Die Säure liegt als Säurechlorid vor, die Polykondensation geschieht so unter Abspaltung von Salzsäure (HCl) anstelle von Wasser (H2O). Diese Methode kann in Lösungsmittel, als Interphase- oder als Schmelzreaktion erfolgen.
Silylmethode: In dieser Variante der Salzsäuremethode wird das Carbonsäurechlorid mit dem Trimethylsilylether der Alkoholkomponente umgesetzt; es wird Trimethylsilylchlorid abgespalten.
Acetatmethode (Umesterung): In dieser nur für phenolische Hydroxygruppen geeigneten Methode reagiert die freie Säure mit der bereits mit Essigsäure veresterten Alkoholkomponente. Bei der Kondensation entsteht wieder freie Essigsäure, die nicht so einfach wie Wasser oder Salzsäure zu entfernen ist, wodurch der pH-Wert sinkt, und es häufig zu sauren Nebenreaktionen kommt.
Silylacetatmethode: In dieser Variante der Acetatmethode wird nicht die freie Carbonsäure, sondern deren Trimethylsilylester verwendet. Es entsteht der Essigsäuretrimethylsilylester, der nicht sauer ist.
Ringöffnende Polymerisation: Aus Lactonen können anionisch, kationisch oder metallorganisch katalysiert ohne Kondensationsreaktion unter sehr milden Bedingungen aliphatische Polyester hergestellt werden.
Kommentare 5
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Bolaker
Sehr coole Übersicht. Jeder der sie mit der mobilen Ansicht am Handy ansieht sollte umschalten auf Desktop Ansicht. Dann wirds deutlich logischer.
Wie ist das denn jetzt mit den ganzen Herstellern ala LPG, Climax, DC irgendwas, Oeckert, Lycros,......? Fehlen die in dieser Übersicht hier oder fertigen die einfach alle ihre Leinen aus Dyneema und oder Spectra?
Lese gerade den Leinenthread und bin maximal verwirrt bei der Hülle an Informationen. Gibt es eine solche Tabelle wie oben auch mit den ganzen Herstellern?
Salomonimaeus
wie schon im Leinenthread- noch nicht, ich will das aber seit längerem schon in Angriff nehmen....hier ist jedoch die Mitarbeit der Firmen gefragt- diese werde ich mal anschreiben und zu ihren Produkten befragen, bei einigen habe ich selbst meine Erfahrungen-die man jedoch nur sehr bedingt in der Öffentlichkeit darstellen kann, so habe ich von anderen schon völlig andere Einschätzungen gelesen. Aber nichts desto trotz lässen sich "verbriefte" Eigenschaften darstellen. Ich hoffe Ihr braucht da nicht mehr allzulange warten...
VG Salo
Bolaker
Super. Bin echt gespannt.
Unterm Strich wäre es imho eine Tabelle die wertfrei hinsichtlich persönlicher Einschätzung ist. Einfach eine kompakte Übersicht die aufzeigt was es so gibt, welche Spitznamen und Abkürzungen es so gibt (z.B. LPG = Laser Pro Gold) und evtl. Bezugsquellen.
Die Eigenschaften kann man dann ja nach wie vor in den entsprechenden Threads rauf und runter diskutieren.
Wie gesagt, wenn ich helfen kann, lass es mich wissen.
Salomonimaeus
Danke für Dein Angebot---
wo man die Leinen beziehen kann, würde ich nicht hineinschreiben wollen, da ich hier keine firmengebundene Wichtung veöffentlichen kann (schon die Reihenfolge spielt eine Rolle und wenn dann jemand vergessen wurde....)
diniiw
Besten Dank für Deine Mühe, dies so anschaulich zusammen zu fassen!
Gruss Dirk!