Kurzbeschreibung
Bestabung:
Die Leitkante im folgenden LK genannt, besteht in der Regel aus einem durchgehenden Stab.
Eine Teilung des Leitkantenstabes erfolgt meist zur Verkleinerung des Packmaßes eines Drachen und damit verbunden dem einfacheren Transport.
Es kommt jedoch auch vor, dass es herstellungsbedingt Stäbe gibt die es nur bis zu einer max. Länge z.B. von ca. einem Meter gibt.
Wenn dieses Maß dann überschritten wird, muss die LK geteilt werden.
Die obere Querspreize im folgenden OQS genannt, verläuft waagerecht und ist in den meisten Fällen einteilig und steckt in den Seitenverbindern und führt von Leitkante zu Leitkante.
Die meisten Drachen haben an der OQS eine Verbindung zum Kielstab.
Die untere Querspreize im folgenden UQS genannt, verläuft auch waagerecht und ist bei den aller meisten Drachen zweiteilig und steckt in der Regel im Seitenverbinder und im Mittelkreuz.
Aber wie bei allen Regeln gibt es auch hier manche Ausnahme, so das aus Stabilitätsgründen die UQS auch durchgehend sein kann.
Im Regelfall sind an den unteren Querspreize auch die sogenannten Standoffs befestigt, die zum Segel führen.
Sie verleihen dem Segel, wie die Whiskers, die für den Flug notwendige Profilierung.
Die Whisker sind jedoch zumeist mit der Leitkante verbunden.
Der Kielstab verläuft senkrecht zur OQS in der Drachenmitte.
Durch die Verbindung mit der OQS und der UQS, verleiht er dem Drachen die notwendige Stabilität.
Material:
Holz (Ramin) wird heute nur noch vereinzelt im Einleinerdrachenbau verwendet.
Holz ist leicht zu verarbeiten, günstig in der Anschaffung und wird meist bei der Arbeit mit Kindern in sogenannten „Drachenworkshops“ verwendet Glasfaserstäbe werden meist in günstigen Drachen als Grundgestänge verbaut, die dann „viel“ Wind benötigen, da sie schwer sind.
Glasfaserstäbe besitzen meist nicht genügend Steifigkeit, um im Lenkdrachenbau Anwendung zu finden oder werden bei entsprechender Dimensionierung, wie gesagt zu schwer.
Standoffs bestehen meist aus „gewickelten“ Glasfaserstäben.
Die Kohlefaserstäbe werden zu fast 100% im modernen Drachenbau verwendet.
Die Oberfläche ist glatt und besteht aus einem Faserverbund.
Die Herstellungsart -erlaubt theoretisch- unbegrenzte Längen, die meisten Hersteller einigten sich jedoch auf „Normlängen“ im Bereich zwischen von ca. 0,8 m bis 2 m.
Kohlerfaserstäbe finden sich in allen modernen Lenkdrachen wieder. Die zumeist verwendeten Kohlefaserstäbe sind in der Oberfläche glatt, da sie aus einem Faserverbund gezogen hergestellt werden. Diese Herstellung erlaubt im Ergebnis eine theoretisch unbegrenzte Länge ohne Qualitätsverlust. Alle Hersteller haben sich jedoch auf Normlängen geeinigt, die zwischen ca. 82,5 und ca. 200 cm liegen.
Aufwendigere Herstellungsprozesse bei der Herstellung von Kohlefaserstäben haben gewickelte Stäbe zum Ergebnis.
Bei der Herstellung von gewickelten Kohlefaserstäben wird der Faserverbund um einen Edelstahlkern „gewickelt“.
Dies führt zu einer erhöhten Steifigkeit, hiermit zu Materialersparnis und folglich zu besseren Leichtwindeigenschaften.
Außerdem lassen sich solche Stäbe auch konisch herstellen.
Verbinder und Kleinteile:
Die Seitenverbinder verbinden die Leitkante mit den Querspreizen, um ein Verrutschen der Seitenverbinder zu verhindern, werden Stopperclips auf die Leitkante geklebt.
Das Mittelkreuz bildet die Verbindung der unteren Querspreizen mit dem Kielstab.
Die Drachennase verbindet die Leitkanten mit dem Kielstab, sie ist besonders stark ausgebildet, da sie von den meisten Abstürzen betroffen ist.
Die meisten Drachennasen bestehen aus Gurtband, es kommt aber auch schon LKW-Plane zum Einsatz.
Bei Leichtwinddrachen wird meist nur Dacron verwendet.
Mit Dacron werden auch die Stellen des Drachens verstärkt, welche besonderen Belastungen ausgesetzt sind, z.B. die Leitkante, Verstärkungen im Bereich des Mittelkreuzes oder auch Verstärkungen der Schleppkante.
Im Bereich der Standoffbefestigungen am Segel ist der Einsatz von Dacron am häufigsten..
Die Enden der Stäbe (Kielstab und Leitkantenenden) werden meist durch Klettband oder über Pfeilnocken und darüber gespannte und mit dem Segel verbundene Gummis oder Schnur (Leine) fixiert.
Die Stabenden in der Drachennase sind durch eine Endkappe geschützt, damit die Kohlefaser nicht direkt die Drachennase durchstoßen kann.
Waage:
Mit der Waage ist das „Herz“ des Drachen bezeichnet, welcher unmittelbar -an jeder Seite des Drachen, in der Regel- mit drei Schenkeln befestigt ist.
Einer führt zum OQS-Seitenverbinder, einer zum UQS-Seitenverbinder und einer zum Mittelkreuz.
Die Lenkschnüre werden an den „Waage Enden“ (Anknüpfpunkt) befestigt.
Erklärung zu den Waage-Einstellungen:
steile Waage:
- hohe Wendigkeit
- gute Reaktion
- Drachen baut besser Druck auf
- Zug erhöht sich
- schweres Startverhalten
neutrale Waage:
- Wendigkeit läßt etwas nach
- Drachen entwickelt weniger Druck
- gute Spurtreue
- neutrales Startverhalten
flache Waage:
- geringe Wendigkeit
- schwerfälligere Reaktion
- größere Spurtreue
- wenig Druck
- leichtes Startverhalten
Schleppkante:
Die Schleppkante ist der untere Abschluss des Segels zwischen Kielstab und Leitkanten.
Viele Drachenhersteller verstärken den Bereich der Schleppkante mit Dacron oder ziehen im Saum der Schleppkante eine „Saumspannschnur“ ein, welche die Geräuschentwicklung und ein vorzeitiges auswehen der Schleppkante verhindert.
Ich habe mit diesem Artikel bewusst versucht, die Beschreibung kurz und einfach zu formulieren.
Detailierte Beschreibungen kann man in den einzelnen Threads und Artikeln finden.
Frank
Geschrieben von Zoolu am 17/05/2006
Dieser Artikel aus dem "alten Forum" wurde am 09.03.2015 in das Lexikon übertragen.