Richtig. Zumal die schwarzen, 6mm breiten Randlinien an beiden Seiten genäht sind. D.h., ich nähe das ganze Muster quasi 2x, aber ich halte die schwarzen Linien für den Kontrast und die Abgrenzung der einzelnen Elemnte für wichtig.
Hallo manni60 - Du hast meine Bewunderung für die Ausdauer und Präzision. Nimmst Du für das schwarz ein 6mm Satinband (und vermutlich spulenweise DS-Klebeband)?
bei der Herstellung meiner Drachen hat sich im laufe der Jahre/Jahrzehnte folgende Arbeitsweise bewährt:
1. Zeichnen des Drachen bzw Drachenmotivs mit einem Grafikprogramm (bei Corel Draw)
2. Ausdruck der Zeichnung spiegelverkehrt im Maßstab 1:1. Früher auf DIN A4-Blätter, heute auf DIN A0 über einen Plottdienst im Internet. Blätter zusammenkleben.
3. Übertragen des Musters von Hand mit einem wasserfesten Filzstifts (Staedler permanent Lumocolor, Stärke F) möglichst auf das helleste Tuch, das im Drachenmotiv vorkommt.
Zu beachten ist, daß die ca 6 mm breiten Begrenzungslinien der einzelnen Drachenmusterteile an beiden Seiten der Linie übertragen werden, also so wie sie später auch genäht werden.
Heißt, Muster quasi doppelt zeichnen und später auch nähen.
Dieses Tuchstück muß so groß sein, daß es den ganzen Drachen abdeckt. Notfalls also aus mehreren Stücken zusammengesetzt.
4. Das Tuch wird mit der gezeichneten Seite nach unten auf den Werktisch gelegt. Dann werden je nach Motiv die verschiedenen farbigen Stoffstücke auf dem Tuch mit dem Muster mit doppelseitigen
Klebeband, 6 mm, befestigt. Aber nicht da, wo später die schwarzen Linien bleiben. D.h., die einzelnen Motivteile werden größer zugeschnitten und gegen über die spätere Begrenzungslinie
hinaus und werden dort beidseitig der Motivlinien mit Stücken Klebeband verklebt. Das kann natürlich dazu führen, daß an einzelnen Stellen des Motivs ggf. 2 - 5 Stofflagen übereinander
liegen. Macht aber nichts.
5. Sind alle farbigen Musterteile richtig plaziert und fixiert, folgt eine letzte Stoffschicht in schwarz, die das ganze Motiv abdecken muß. Das kann mit mit einer ganzen Stoffbahn geschehen oder man
schwarze Reststücke, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Diese müssen sich natürlich auf den Motivbegrenzungslinien leicht überlappen, damit die Linie später durchgehend schwarz ist.
6. Jetzt das ganze umdrehen, damit die Musterlinien zu sehen sind. Dann heißt es nähen, nähen, nähen. Und zwar so wie aufgezeichnet, jede später schwarze Motivlinie von beiden Seiten entlang nähen.
Richtig, man näht das Motiv quasi zweimal.
7. Ist alles genäht, geht es ans ausschneiden. Mit einer kleinen Stickschere werden in den einzelnen Teilstücken des Muster, die Stoffstücke/streifen entlang der Begrenzungslinien von oben und oder
unten weggeschnitten, die nicht zu diesen Musterteil gehören. Wobei schneiden vielleicht für den größten Teil der Linien nicht der richige Ausdruck ist. Ich schiebe die Schere meistens ca 1 bis 1,5 mm neben
der Naht durch den Stoff. Richtig schneiden meist nur in Ecken.
8. Hat man so einen Teil des Musters freigelegt, können die überflüssigen Stoffteile samt doppenseitigem Klebeband entfernt werden. D. h., mit dieser Arbeitsweise bleibt nichts von dem Klebeband
auf dem fertigen Drachen zurück. Und das waren bei dem Drachen oben über 100 m. Klebereste entferne ich mit Reinigungsbenzin. Chikara kann das ab. Am Ende hat man sein Motiv in den
gewünschten Farben mit den kontrastreichen schwarzen Begrenzungslinien. Die äußeren Ränder des Drachen haben aus Stalitätsgründen eine Zugabe von 15 mm, dann doppelt eingeschlagen und vernäht.
9. Danach noch die üblichen Restarbeiten wie Verstärkungen, Stabaufnahmen usw..
10. Jetzt kann sagen, was soll der Riesenaufwand. Ich bin mit dem Ergebnis dieser Methode zufrieden und nehme mir die Zeit. Nach dem Motto: Jeder ist ein bißchen anders bekloppt.
Kommentare 5
Guenter 98
Geniale Arbeit. Aber da näht man sich doch den Wolf!?
manni60 Autor
Richtig. Zumal die schwarzen, 6mm breiten Randlinien an beiden Seiten genäht sind. D.h., ich nähe das ganze Muster quasi 2x, aber ich halte die schwarzen Linien für den Kontrast und die Abgrenzung der einzelnen Elemnte für wichtig.
Guenter 98
Ja, schwarz ist wichtig. Sehe ich genau so. Der Kontrast ist dann viel stärker.
Aber für mich bist du positiv "bekloppt" (ist lieb gemeint!)
TobiasSch
Hallo manni60 - Du hast meine Bewunderung für die Ausdauer und Präzision.
Nimmst Du für das schwarz ein 6mm Satinband (und vermutlich spulenweise DS-Klebeband)?
manni60 Autor
Hallo @TobiasSch,
bei der Herstellung meiner Drachen hat sich im laufe der Jahre/Jahrzehnte folgende Arbeitsweise bewährt:
1. Zeichnen des Drachen bzw Drachenmotivs mit einem Grafikprogramm (bei Corel Draw)
2. Ausdruck der Zeichnung spiegelverkehrt im Maßstab 1:1. Früher auf DIN A4-Blätter, heute auf DIN A0 über einen Plottdienst im Internet. Blätter zusammenkleben.
3. Übertragen des Musters von Hand mit einem wasserfesten Filzstifts (Staedler permanent Lumocolor, Stärke F) möglichst auf das helleste Tuch, das im Drachenmotiv vorkommt.
Zu beachten ist, daß die ca 6 mm breiten Begrenzungslinien der einzelnen Drachenmusterteile an beiden Seiten der Linie übertragen werden, also so wie sie später auch genäht werden.
Heißt, Muster quasi doppelt zeichnen und später auch nähen.
Dieses Tuchstück muß so groß sein, daß es den ganzen Drachen abdeckt. Notfalls also aus mehreren Stücken zusammengesetzt.
4. Das Tuch wird mit der gezeichneten Seite nach unten auf den Werktisch gelegt. Dann werden je nach Motiv die verschiedenen farbigen Stoffstücke auf dem Tuch mit dem Muster mit doppelseitigen
Klebeband, 6 mm, befestigt. Aber nicht da, wo später die schwarzen Linien bleiben. D.h., die einzelnen Motivteile werden größer zugeschnitten und gegen über die spätere Begrenzungslinie
hinaus und werden dort beidseitig der Motivlinien mit Stücken Klebeband verklebt. Das kann natürlich dazu führen, daß an einzelnen Stellen des Motivs ggf. 2 - 5 Stofflagen übereinander
liegen. Macht aber nichts.
5. Sind alle farbigen Musterteile richtig plaziert und fixiert, folgt eine letzte Stoffschicht in schwarz, die das ganze Motiv abdecken muß. Das kann mit mit einer ganzen Stoffbahn geschehen oder man
schwarze Reststücke, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Diese müssen sich natürlich auf den Motivbegrenzungslinien leicht überlappen, damit die Linie später durchgehend schwarz ist.
6. Jetzt das ganze umdrehen, damit die Musterlinien zu sehen sind. Dann heißt es nähen, nähen, nähen. Und zwar so wie aufgezeichnet, jede später schwarze Motivlinie von beiden Seiten entlang nähen.
Richtig, man näht das Motiv quasi zweimal.
7. Ist alles genäht, geht es ans ausschneiden. Mit einer kleinen Stickschere werden in den einzelnen Teilstücken des Muster, die Stoffstücke/streifen entlang der Begrenzungslinien von oben und oder
unten weggeschnitten, die nicht zu diesen Musterteil gehören. Wobei schneiden vielleicht für den größten Teil der Linien nicht der richige Ausdruck ist. Ich schiebe die Schere meistens ca 1 bis 1,5 mm neben
der Naht durch den Stoff. Richtig schneiden meist nur in Ecken.
8. Hat man so einen Teil des Musters freigelegt, können die überflüssigen Stoffteile samt doppenseitigem Klebeband entfernt werden. D. h., mit dieser Arbeitsweise bleibt nichts von dem Klebeband
auf dem fertigen Drachen zurück. Und das waren bei dem Drachen oben über 100 m. Klebereste entferne ich mit Reinigungsbenzin. Chikara kann das ab. Am Ende hat man sein Motiv in den
gewünschten Farben mit den kontrastreichen schwarzen Begrenzungslinien. Die äußeren Ränder des Drachen haben aus Stalitätsgründen eine Zugabe von 15 mm, dann doppelt eingeschlagen und vernäht.
9. Danach noch die üblichen Restarbeiten wie Verstärkungen, Stabaufnahmen usw..
10. Jetzt kann sagen, was soll der Riesenaufwand. Ich bin mit dem Ergebnis dieser Methode zufrieden und nehme mir die Zeit. Nach dem Motto: Jeder ist ein bißchen anders bekloppt.