Wiesentaugliches Kitelandboard zum Cruisen gesucht

    Hallo Community,


    ich habe in den letzten 15 Jahren viele Kite-Spielarten ausprobiert und somit auch ein wenig Erfahrung an den Leinen und einigen Kram im Keller. Auf der Suche nach einem neuen Themengebiet bin ich auch das Kitelandboarden gestoßen. Ozone Flow 5.0 und ne 3.5er Trainer besitze ich schon, schrecke aber auch nicht vor einem Zukauf zurück.


    Mein dringlichstes Problem ist also nicht der Kite, sondern das Board.


    Auch wenn ich jetzt schon wieder alle schreien höre, dass es dazu etliche Threads gibt und man doch nur lesen muss, mußte ich feststellen, dass ich wohl nicht in der Lage bin diese Threads zu finden. :(


    Ich bin Ü30 und wiege in voller Ausrüstung etwa 100kg. Ich will keine lebensverachtenden Sprünge, Tricks oder sonstigen Unfug machen, sondern nur mit dem Board im Binnenland auf Wiesen herumfahren - zumindest erst einmal. :)


    Dazu suche ich das passende Board. Die Industrie macht es einem jedoch nicht leicht. Es gibt schier endlose Wahlmöglichkeiten. Ich schrecke nicht vor der Auswahl zurück, aber eine Erklärung für die ganzen Optionen wäre schön. Es gibt geshapete und ungeshapete Decks mit 10-20 Lagen aus GFK, CFK, Holz mit 15°,22° oder 35° und was weiß ich nicht alles. Es gibt Skate-Achsen, Trunk-Achsen, Channel-Achsen. Es gibt etliche Bindungen, Grips, Grabs und weiß der Kuckuck was es noch gibt.


    Kann da mal einer Licht ins Dunkel bringen? Viele "Fachleute" in Drachenläden konnten es nicht.


    Wenn jemand von euch eine konkrete Empfehlung für mich hat, bin ich dankbar. Genau so lieb wäre mir aber eine kurze Aufschlüsselung der verschiedenen Optionen.


    Ich kaufe das Ding auch in Einzelteilen und montiere es selbst. Das ist mir gleich, nur wenn ich nicht weiß was ich brauche, wird es schwer.


    Preislich dachte ich an 300-400 Euro - wenn es günstiger wird, sage ich natürlich nicht nein. :)


    Im Voraus vielen Dank sagt
    Inuendo

    sine laborare nihil

    Hallo und herzlich Willkommen im Forum.


    Zitat von Inuendo


    Auch wenn ich jetzt schon wieder alle schreien höre, dass es dazu etliche Threads gibt und man doch nur lesen muss, mußte ich feststellen, dass ich wohl nicht in der Lage bin diese Threads zu finden. :(


    Mach dir mal keine Sorgen, ich habe gerade mal auf die Schnelle nach passenden Threads gesucht und auch wenig Geeignetes gefunden. Um mal ein wenig Licht in die Sache zu bringen:


    Prinzipiell würde ich beim Kiten zwischen zwei Arten von Boards unterscheiden.


    - Freestyletaugliche Landboards: besonders leicht, dennoch stabil, je nach Vorliebe mit Channeltruck oder Skateachsen, meiste leichte 8 Zoll Bereifung
    - Boards zum Cruisen: meist relativ schwer, stabil, fast ausschließlich Channeltruck Achsen, sowie teilweise 9 Zoll Bereifung


    Channeltruck Achsen sind mit Federn ausgestattet, in welchen sich wiederrum Dämpfer befinden. Sie sind durch ihre Bauweise schwerer als Skateachsen, lassen sich jedoch bei höheren Geschwindigkeiten besser kontrollieren und schaukeln sich nicht so schnell auf. Die Skateachsen sind einfach nur etwas größer als beim Skate- oder Longboard, arbeiten aber nach dem gleichen Prinzip (ohne Federn). Da die neuen Channeltruck Achsen immer leichter werden, werden sie mittlerweile auch öfters bei Highend Freestyleboards eingesetzt z.B. Trampa Vertigo oder MBS Pro Truck.


    Sofern du dabei bleibst, dass du damit auf der Wiese nur hin- und herfahren möchtest, würde ich dir zu einem klassischen Cruiser raten. U.a. folgende Modellen würden Sinn machen (den Shop habe ich willkürlich ausgewählt, nur um einen Überblick zu geben):


    Scrub Predator
    Next Redux mit 23cm Bereifung für unebene Wiesen besonders gut geeignet


    Wenn du Freestyle nicht ausschließt, könntest du auch zu diesem Board greifen:
    MBS Comp 95


    Skateachsen würde ich an deiner Stelle nicht nehmen, macht bei einem Gewicht von 100kg wenig Sinn.
    Wenn du weitere Fragen hast, melde dich einfach.

    Also ich fahre, nein ich versuche, mit dem Scrub Predator zu fahren.. ;)


    Scheint mir für "Ruppige" Wiesen ideal zu sein.

    Ich selbst fahre ein Zebra Mamba, hat Channel Trucks, 20cm Reifen und eine coole Optik.
    Laut Libre ist es für Fahrer bis zu 100kg ausgelegt.
    HIER gibt es das Board gerade um 10% billiger (€296,10), einen Blick ist es sicher wert.


    Ich fahre damit auf einer großen etwas groben Wiese, funktioniert tadellos.




    Liebe Grüße,


    Lukas

    ||Lycos 1.6 Pro||Zebra Checka 3,4m²||Cooper One 7.5m²||HQ Montana VI 9.5m²||Ozone Manta M3 15m²||||Zebra Mamba||||Mystic Warrior III||||Ozone Turbo Bar||

    Hi wenn du nur was zum ,,Cruisen "suchst würde ich dir auf alle fälle ein Board mit Channeltruckachsen nahelegen ,die sind einfach laufruhiger und laufstabieler .Gängige 8 Zoll Räder und vernünftige Reifen,z.b. MBS T3 die haben ordentlich Grip und läuft auch super auf unebener Wiese mit Mäuselöchern usw..

    hallo boardinteressent,


    beste gruesse aus thueringen und erstmal das hier:



    "lebensverachtenden Sprünge, Tricks oder sonstigen Unfug" - finde ich eine sehr gewählte ausdrucksweise - ich lach mich kaputt ;)




    ich kann keine gesamtvorschau auf alle optionen deines neuen boards geben,


    EINE OPTION kann ich jedoch versuchen zu definieren. (das kann dann ja hier diskutiert werden)



    ein TWO deck


    100kg - tauglich


    winkel - so knapp 35° (decks sind kompatibel mit diversen channel truck systemen)


    GFK - 2D
    CFK und GFK - bei 2DSet full & 3D


    2 bindungen - standart FREESTYLE PRO oder was teureres :)


    CRYPTIC Universalfelge 8" & 9" tauglich


    dazu ein 8"PRIMO Alpha Reifensatz und ein Striker 9"


    und ein X-tune Fahrwerk ?




    keine scheu vor kleinen servicearbeiten - das lobe ich mir:
    zitat: "Ich kaufe das Ding auch in Einzelteilen und montiere es selbst. Das ist mir gleich, nur wenn ich nicht weiß was ich brauche, wird es schwer."


    bis bald


    ramon

    Hallo zusammen,


    jetzt bin ich doch schon etwas schlauer und habe mich für ein privat angebotenes gebrauchtes Next Redux entschieden. Ausschlaggebend waren Boardlänge, Material, Achsensystem 9"-Reifen und natürlich der Preis.


    Sollte mich diese Farcette des Drachensports langfristig fesseln, wird es sicher nicht das letzte Board bleiben.


    Ich möchte mich an deser Stelle bei allen bedanken, die hier im Thread geschrieben und mich mit E-Mails und PMs mit wertvollen Infos und Anfragen überschüttet haben. Danke.


    Die größte Herausforderung war dabei den Beitrag von "Betriebsdruck" zu verstehen. ;)


    Die Komponenten sind wirklich edel und haben Kaufpotential beim 2. Board, aber erstmal quäle ich etwas günstigere Komponenten.


    Um der Community etwas zurück geben zu können, möchte ich mein frisch gelerntes Wissen hier zusammenfassen. Vielleicht hat ja künftig jemand etwas davon, der vor ähnlichen Problemen steht.


    Mein gesammeltes Wissen, vielleicht in Details strittig, aber hoffentlich im Ganzen brauchbar. Bitte bedenkt - ich hab noch nie auf nem Board gestanden. :)


    Decklänge:
    Länge läuft - wie beim Auto. Lange Decks um 100cm sind eher fürs Cruisen gemacht, kurze Decks sind oft leichter und erlauben mehr Wendigkeit und Tricks , laufen dafür aber etwas weniger stabil geradeaus.


    Deckmaterial:
    Schichtverleimte Ahorndecks wie sie auch bei Skateboards Verwendung finden, sind anscheinend die günstige Variante, die aber auch gut funktioniert, hier und da aber mal zu brechen neigt. Mischvarianten mit Ahorn und GFK oder CFK bieten wohl etwas mehr Haltbarkeit und Flex. GFK und CFK Decks bilden wohl derzeit die Oberklasse und sind recht teuer. Dafür sind sie auch sehr haltbar und im Falle von CFK sehr leicht.


    Deckstärke / Shape / Flex:
    Die Stärke (Anzahl der Materiallagen) des Decks bestimmt wie weich oder hart das Deck arbeitet (sich durchbiegt). Wenige Lagen bieten mehr Flex als viele Lagen. Mit zunehmendem Fahrergewicht braucht man mehr Lagen. Wer viele Erfahrungen mit seinem Board gemacht hat, kann mehr Flex auf Kosten der Haltbarkeit rausholen indem er (z.B.mit ner Stichsäge) Material entfernt. Das Shapen sollte man in kleinen Schritten angehen. Was ab ist, ist ab. Flex ist wohl Geschmacksache, aber Trickser und Hüpfer brauchen wohl mehr davon als Cruiser.


    Deckwinkel:
    35° nutzt man für Channelachsen und selten auch für Skateachsen.
    15° nutzt man eigentlich nur für Skateachsen.


    Achssysteme:
    Skateachsen sind Achsen wie sie vom Konstruktionsprinzip vom Skateboard stammen. Diese Achsen sind oft recht leicht und preiswert. Sie bieten eine sehr gute Wendigkeit. Trickser, Hüpfer und Leichtgewichtsfetischisten greifen zur Skateachse.
    Channelachsen sind mechanisch aufwändiger gearbeitet und dadurch oft schwerer oder gleich sündhaft teuer. Dafür bieten sie mehr Fahrstabilität, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten. Wer mit Federn und Gummielementen spielt, kann die Achsen sehr fein einstellen.


    Bindung:
    Gängige Bindungssysteme nutzen Klett oder einen Ratschenverschuss wie etwa bei Inline-Skates. das ist wohl eher eine Finanz- oder Philosophiefrage.


    Räder:
    8" (ca. 20cm) sind leichter, wendiger und bieten die größte Auswahl.
    9" (ca. 23cm) sind etwas schwerer, schlucken dafür aber Unebenheiten besser. Die Auswahl ist recht gering.


    Das wars von mir. Bitte berichtigen wenn Stuss dabei ist.
    Vielen Dank.


    Inuendo

    sine laborare nihil

    Es kommt aber auch auf einen selber an...ich bin mit dem Black Chili II, wo das Redux glaube der Nachfolger ist, nicht zurecht gekommen. Keine Ahnung...ich hab mich angestellt wie ein kleines Kind. Jetzt hab ich ein MBS Comp 90 und komme sehr gut zurecht :-O Nen Kumpel von mir knallt wiederum mit dem Chili um die Ecke als gäbe es keinen Morgen mehr :=(


    Also am allerbesten wäre vorm Kauf mal eins zu testen ;)

    Schöne Zusammenfassung!


    ...wenn Du im Binnenland unterwegs bist, denke auch
    über einen größeren Schirm nach. Denke der 5.0 Flow
    geht erst ab so ca. 16 kn zum fahren evtl. sogar mehr.

    Gruß Matthias
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    Zitat von Jänz

    Bitte vorsichtig. 16 Knoten sind schon fast 5 Bft, da kann man sogar schon mit kleineren Schirmen fahren.
    Außerdem ist er Einsteiger in Sachen Kitelandboarden und möchte sich bestimmt keine Knochen brechen.


    Bei 16kn fahre ich schon locker mit meiner 3.4er Zebra Checka, das ist eigentlich schon recht guter Wind...


    Da kommt es darauf an, was du unter "fahren" verstehst ( Firestarter)



    Liebe Grüße,


    Lukas

    ||Lycos 1.6 Pro||Zebra Checka 3,4m²||Cooper One 7.5m²||HQ Montana VI 9.5m²||Ozone Manta M3 15m²||||Zebra Mamba||||Mystic Warrior III||||Ozone Turbo Bar||

    ...mit fahren meinte ich von links nach rechts rollen auf einem "nicht-Golfplatz".
    Ok 16 kn in der Mitte sind ausreichend, aber vielleicht habe ich mich falsch
    ausgedrückt- 16kn hast du im Binnenland nie konstant. Also wird das so zwischen
    12 und 16 kn sein. Da fahre ich mit dem 12er :( ...wie geht das mit nem 3,6- 5er ?


    ....ok mit 16kn in der Mitte sieht das anders aus, aber trotzdem halte ich dann
    3,6pm für zu klein. Auch wenn der Viron alles Andere als ein Hochleister ist, kommt
    der erst ab 18 zum Einsatz mit 6,0pm.


    Meine Idee war eigentlich mit dem Post auch auf die im Inland üblichen 12kn +/-
    hinzuweisen und diese abdecken zu können. Sorry für Missverständnise ;)

    Gruß Matthias
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    ...ps - wir reden von 100 kg die bewegt werden wollen .....

    Gruß Matthias
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    Bin zwischenzeitlich schon einiges an Boards gefahren (Trampa, MBS Pro 90 etc.)


    Wenn ich aber über den Acker brettern will, hole ich das Black Chilli raus (Vorgänger vom Redux).
    Man hat den Eindrck das man über die Maulwurfshügel und Kannichenlöcher nur so drüber fliegt.

    LG Thomas


    Make Water burn!

    Firestarter: Du redest von Depowerschirmen, die fährt man in Regel ne Ecke größer als Buggymatten/Handlekites.
    Bei 12 Knoten sollte er eigentlich problemlos mit dem 5er fahren können, ist jetzt aber nur eine Mutmaßung, hatte die 5er Flow erst einmal kurz in der Hand. Die Viron ist der Einsteiger Depowerkite von Flysurfer und braucht für den fortgeschrittenen Kiter, der bewegt werden will, einiges an Wind, ist aber nicht mit einer 5er Flow zu vergleichen, denn die Systeme sind viel zu verschieden.
    Die Unity braucht auch ziemlich viel Wind, damit man damit vernünftig fahren kann. Da hat Flysurfer Leistung zugunsten der Depower rausgenommen.

    Zitat

    Wenn ich aber über den Acker brettern will, hole ich das Black Chilli raus (Vorgänger vom Redux).
    Man hat den Eindrck das man über die Maulwurfshügel und Kannichenlöcher nur so drüber fliegt.


    ich hab´s zwar drangegeben, aber diese Erfahrung habe ich mit dem BC auch gemacht. In der Beschleunigung braucht es auf Buckelwiese schon etwas Zugkraft (man kann mit etwas Erfahrung auch ruhig mal durchloopen;-)), kommt dann aber durch die großen Räder gut in Fahrt.


    Apropos Räder:
    Auf Wiese ist es für Anfänger schnuppe, ob serienmäßiges Diamantprofil od. die teureren Varianten.


    Zitat

    Bei 16Knoten kannste auch mit ner 4er Beamer auf ner Buckelpiste fahren und auch abheben


    naja....

    Zitat

    Bei 16Knoten kannste auch mit ner 4er Beamer auf ner Buckelpiste fahren und auch abheben


    Also fahren geht auf jeden fall...abheben ist ja wieder Interpretationssache :L Hab erst letztens bei diesen Windbedingungen nen Abflug gesehen :O

    längs oder nach oben? 4qm bei 16kn sind bei einer
    normalen Ackerwiese mit 15-25cm Gras nicht ausreichend
    zum hin- und her fahren bei 100 kg! Oder meintest Du 16kn
    mit Böen ?

    Gruß Matthias
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