Unterschiede der Lenkschnüre

    Hi
    Habe mal ne Frage . Ich fliege einen Slide mit 70 dan Schnüre. Meine Tochter hat einen Click mit, angegeben, 50 dan Schnüren. Die von meiner Tochter sind um einiges Dicker als meine. Unsere Matte ,Spirit 2.0, hat oder soll auch 70 dan Schnüre haben. Dies sind auch so stark wie die des Click. Kann es sein das es innerhalb der Materialien unterschiede in der Dicke gibt ?
    Woran erkenne ich denn die unterschiedlichen stärken ?
    Ich bin bisher immer davon ausgegangen, das um so dicker, desto höher die dan angaben sind.
    Bitte klärt einen Newbee auf. Danke


    Gruß Mr.Moose

    Hallo,


    ich wills mal versuchen... :D Die Bruchlast ist der verbindliche Wert auf den du achten solltest, aber es gibt verschiedene Materialien und Flechtungen die die Dicke der Flugschnur bestimmen. Die dicken die nicht so viel aushalten sind meist recht preiswerte Dynema Schnüre. Die teuren Specctra Schnüre sind anders geflochten und thermisch vorgereckt und und und ... daher hohe Bruchlasten im Verhältniss zur Dicke. in etwa zu vergleichen mit Dicken Hanfseilen die weniger aushalten als ein halb so dickes Stahlseil. Die Firma Ockert bietet zum Beispiel hochwertige Lenkschnüre an.


    Hoffe ich könnte dir damit weiterhelfen, es gibt bestimmt noch Schnurprofis die mehr Ahnung haben als ich, aber fürn Anfang... :D


    Viele Grüße
    Enrico

    Viele Grüße
    Enrico


    Aha ... Super, danke für Deine Aufklärung . Evtl. kann sich ja noch der ein oder andere Schnurprofi dazu melden.


    Mr. Moose ( Jens )

    Hi Mr.Moose,
    ich steh auch total auf die Ockert-Leinen. Die sind sehr dünn und gibts in allen erdenklichen Bruchlasten (daN~kg). Unterschiede gib es dann noch wie gut die Leinen gegeneinander "gleiten", also wenn du mehrere Loopings in eine Richtung drehst. Die gelbe "Profiline" lenkt sich nach 10 Umdrehungen so gut wie die rote "Protect" nach 30, meine Erfahrung. Ryll.de hat z.B. eine riesen Auswahl.
    Es gibt sicher auch andere Firmen die gute Schnure herstellen, z.B. LaserProGold Leinen, aber da habe ich nur ein Set mit 15daN was sich nicht wirklich mit den anderen Stärken vergleichen lässt.


    Gruß Christian

    Meine Spielzeuge: Positron, XXS, S-Kite XS + 0.9UL + 0.9strong + 1.2, Tivar, Topas1.7 + 2.2 + 3.0, TattooZero, GeminiUL, E2, Papillon, MMExplorer, Nano

    Leinenfragen sind reine Philosophie- und Geschmacksfragen. Hier hilft nur verschiedenste Produkte auszuprobieren und einem dem Zweck und Geldbeutel angemessene Wahl zu treffen.


    Ich kenne Trickflieger die dicke und schwere Leinen einsetzen um den Drachen zu bremsen und für Tricks einen guten Leinendurchhang zu bekommen.
    Speedflieger benutzen das leichteste und dünnste was der Markt hergibt, bewegen sich im Bereich der Bruchlast der gerade noch so zu vertreten ist und gelgentlich ist die Leine schon mal teurer als der Drachen der sie zieht.
    Powerflieger fragen eigentlich nur nach der Bruchlast.


    Fertige Leinesets gibt es für jeden Zweck - früher oder später steigen aber die meisten auf Meterware um.
    A) weil es persönliche Längenvorlieben gibt die nicht im Handel erhältlich sind,
    B) weil es preiswerter ist und die meisten Fertigsets auch Nachkontrolliert werden müssen.


    Für den Einstieg dürfte die Ocker Profiline (die so schön leuchtend Gelbe) eine sehr gute Wahl sein.
    Mit Cyclone habe ich meine Probleme, andere Schwören aber drauf.
    LaserPro und Spectra sind für mich HighEnd - auch im Preis und werden nur für spezielle Flugstunden eingesetz.
    Preiswerte Dynema wie die SK75 muß ordenlich nachgereckt werden - (ich habe ein 40m Set das nach einem Kontakt mit einem S-kite und einer Stunde Flug fast drei Meter länger war...) dann ist sie aber brauchbar.




    PS: Könnte sein das im Stabdrachenboard mehr Antworten kommen - eventuell verschiebt ein Admin diesen Theat.

    >>Erwarte bitte nicht, dass sich jemand mehr Zeit für eine Antwort nimmt als Du für die Frage!<<


    Life is not measured by the number of breaths we take, but by the moments that take our breath away.

    Salut Mr. Moose,


    die am häufigsten verwendeten Leinen beim Drachenfliegen sind: Dyneema-, Dacron-, Polyester- und Nylonschnüre. Zum Lenkdrachenfliegen eignen sich aufgrund ihrer geringen Dehnung vor allem Dyneemaschnüre. Um diese einzusetzen müssen sie, wenn es sich nicht um ein ready-to-fly-set handelt, vorgereckt, abgelängt und mit Hohlschnur geknotet werden.Eine Anleitung dazu findest du hier
    Dann kann man sie mit Handschlaufen versehen, an der Waage des Drachens anknüpfen. Zum Aufbewahren der Leinen bieten sich sogen. Winder an, die ein Verdrehen der Schnur beim Aufwickeln verhindern. Die Reissfestigkeit richtet sich nach dem verwendeten Drachen und der Windstärke.
    Beispiel: Bei mittelgrossen Drachen (1.80-2.20m Spannweite) kann mit einer 70kg Dyneemaleine ein schon recht grosser Windbereich abgedeckt werden.
    Dacron, Polyester und Nylonschnüre werden eher bei Einleinern eingesetzt. Die höhere Dehnung kann hier bei unregelmässigem Wind als Dämpfung fungieren. Dabei sollten allerdings auch besser geflochtene Leinen eingesetzt werden, da diese weniger empfindlich auf Verdrehen der Schnurr reagieren als gedrehte Leinen.
    An einigen 50Cents-Drachen findet man auch Baumwollschnüre. Diese haben den Vorteil, gegenüber dem Rest des Drachens, der aufgrund seiner Komponenten Probleme bei der Entsorgung bereitet, dass man sie aufgrund ihrer geringen Halbwertszeit gut im Gartenbereich zum Blumenanbinden verwenden kann. ;)


    Zum Unterscheiden der verwendeten Schnüre:
    Das Rohmaterial Dyneema ist immer weiss und nimmt keine Farbe auf. Dyneemaleinen sind daher immer nachträglich eingefärbt. Beim Durchtrennen und bei Abrieb erscheinen die einzelnen Fasern daher weiss.
    Beim Anschmelzen des Schnurrendes bildet sich im Gegensatz zu Dacron, Polyester und Nylonschnüren keine ausgebildete Schmelzperle; das Ende bleibt in einem mehr oder weniger losen Verband. Dacron hat einen leicht säuerlichen Brandgeruch.

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France