Fangschenkel nachrüsten

    Hallo zusammen. Inspiriert durch den Fast Forward S Thread reift bei mir gerade eine Idee heran.
    Ich habe einen Jetstream von Elliot in meiner Drachentasche. An sich bin ich mit dem Flugverhalten des Kites recht zufrieden. Was mich stört ist aber, dass der angegebene Windbereich bei 5 Bft wirklich erschöpft ist. Das äußert sich durch zum Teil heftiges Flügelschlagen in engeren Spins. Dabei befindet sich die Waage bereits in ihrer steilsten Einstellung.
    Die einfachste Lösung um noch ein bischem nehr aus dem Stream zu kitzeln wäre meiner Meinung nach (korrigiert mich ruhig wenn ich falsch liege) das nachrüsten eines zusätzlichen Fangschenkels an den LKs zwischen den Spreizverbindern. Wie ich das prinzipiell anstelle, habe ich denke ich verstanden:
    Loch in die Stabtsche, schnur durch, Knotenleiter dran, Verbindung zum Waageanknüpfpunkt, beste Einstellung durch probieren raustüfteln.


    Dazu habe ich einige Detailfragen:


    1: Was ist die beste Position auf der Leitkante? Mittelpunkt zwischen OQS und UQS?
    2: Wie fixiere ich die "Schnur" auf der LK? Reicht ein Buchtknoten? benötige ich zusätzlich noch Stopper auf der LK?
    3: Welches Material benutze ich für den Fangschenkel? Waageleine, Dynema, Polyester? Welche Bruchlast sollte ich wählen? Die Originalwaage hat soweit ich weiß 100 kp.
    4: Vielleicht möchte ich irgendwann mal ein Gespann draus machen (Jetstream, Jetstream Strong). Der Strong hat, wenn ich das richtig gesehen habe, einen serienmäßigen dritten Schenkel auf der Leitkante. Wie baut man dann ein Gespann? mit 5 Leinen oder mit 7?


    Fragen über Fragen, aber hier gibt's bestimmt genug Profis die mir helfen können ;)


    Viele Grüße


    Florian

    ...ich kenne solche Fangschenkel die dann problemlos an der Waage mit angeschlauft werden. Einfach eine Waagschnur an der Mitte der Leitkante befestigen (da ist ein kleines Loch nötig) und dann am Anknüpftampen der Waage mit anschlaufen. Darauf achten dass dieser Schenkel im Normalflug einen leichten Durchhang hat. Übrigens ist dies dann eigentlich kein "Fangschenkel" sondern dient zur Stabilisierung der sich durchbiegenden Leitkanten bei höheren Winden.


    Gruß
    Thomas

    Hallo Thomas, Wo ist der unterschied? Das ist doch ein Fangschenkel. Und: soweit war ich auch schon, meine Fragen gehen ja dann doch eher ins Detail.

    Thomas ist von der Trickflugszene. Die verstehen unter einer Fangleine nicht was wir darunter verstehen.... :-O


    Was Florian wissen wollte bezieht sich auf die "Entlastungsschenkel".


    Was Thomas meinte ist ein Schenkel der verhindert, dass der innere Teil der Waage sich mit dem Kielstab beim Trickflug verfängt.

    Hi,
    so nun mal meine Antworten auf deine Fragen (müssen nicht als einzig richtige Lösung angesehen werden)
    1: Da du ja den JS-Strong schon hast würde ich einfach das Verhältnis von Anknüpfpunkt-Flügelschpitze zu ganze LK nehmen und des dann auf die JS Maße runterrechnen.
    2: Ich denke ein Buchtknoten würde reichen (wobei mir persönlich noch andere Knoten einfallen). Da du ja nur ein kleines Loch in der LK-Tasche hast wird da auch nix verrutschen und du brauchst keinen Stopper.
    3: Also als Material würde ich Waageleine nehmen (is ja auch n Teil der Waage) und als Bruchlast die 100kp.
    4: Da kann ich jetzt nicht viel sagen, aba ich würds erst mal mit 5 versuchen und dann wenn des ned reicht mit 7, aba muss man ausprobieren.
    viele Grüße,
    Marius

    ....der von mir beschriebene Schenkel ist kein Fangschenkel, sondern verhindert dass sich die Leitkanten zu stark durchbiegen, einfach weil dadurch ein weiterer Schenkel an die Leitkanten angeschlauft wird. So hatte ich die Frage verstanden. (Es geht nicht um einen Fangschenkel um das einfangen am Kielstab zu verhindern)


    Gruß
    Thomas

    @ Thomas,


    das war das Bezeichnungsproblem was Mark doch meinte. Du meinst mit Fangschenkel den Schenkel gegen das Einfangen der Waage am Kielstab, in Power und Speedkiterkreisen ist ein Fangschenkel bzw Abfangschenkel eben der zusätzliche Waageschenkel auf die LK, um eben diese abzufangen, biegt sie sich zu stark durch.


    Am besten, wie schon gesagt, eine Knotenleiter mit Knoten in Abständen von ca 1cm machen, und denn Waageschenkel so bemessen, das er auf den kürzesten Knoten so lang ist, das sich die Lk noch 1-2cm durchbiegen kann, bevor der Schenkel sich strafft.


    Loch durch die LK schmelzen reicht, wenn man nicht grade entstaben möchte, aber das Loch möglichst nah am Stab schmelzen, damit sich die LK Tasche nicht durch die Schlaufe um die LK rum zusammenzieht.


    Und dann geht das Probieren los ;)
    - Editiert von HeinzKetchup am 18.01.2010, 22:11 -

    Greetz


    Wissen ist Nacht!


    Eines der gefährlichsten Geräusche, die man machen kann, ist laut denken.

    Juhu, danke füe die vielen Antworten. Zum Thema Postion auf der LK. Da gab's ein Missverständnis: Ich habe den Strong (noch) nicht, kenne daher also auch nicht die genauen Maße. Vielleicht kann da jemand mal nachmessen 8-)

    Zitat

    @ Thomas,


    das war das Bezeichnungsproblem was Mark doch meinte. Du meinst mit Fangschenkel den Schenkel gegen das Einfangen der Waage am Kielstab, in Power und Speedkiterkreisen ist ein Fangschenkel bzw Abfangschenkel eben der zusätzliche Waageschenkel auf die LK, um eben diese abzufangen, biegt sie sich zu stark durch.


    Hallo Heinz,


    genau um den zusätzlichen Schenkel zu Leitkante ging es mir, so hatte ich es auch geschrieben.....Den Schenkel gabs nicht nur in Power und Speedkreisen, sondern auch schon vor vielen Jahren am Multiflex 750 um zu verhindern dass bei mehr Wind sich die Leitkante zu sehr durchbiegt.


    Gruß
    Thomas

    So, Bastelaktion die zweite. Die "Entlastungsschenkel" sind dran. Wind gibt's immernoch keinen. Mehr nach dem Test.

    Hallo Lokhi,
    hier gebe ich dir mal die entsprechende Passage aus meinem Buch - Große Lendrachen -, die auf deine Frage, wie ich sie verstanden habe, eingeht und die generelle Belastung des Seitenstabes behandelt.



    Bei den Seitenstäben verhält es sich anders. Die sind auf Biegung belastet. Die Windlast, die durch die Bauchung im Segel sichtbar wird, überträgt sich über das Segel auf den Stab. Dessen Auflager, die oberen und unteren Querverbinder, werden von den dort angeschlagenen Waageschenkeln gehalten. Der Stab muss also biegesteif sein.


    Bei großen Abständen zwischen den Querverbindern zieht das Segel den Seitenstab bogenförmig nach innen unten und flacht dadurch den Korbbogen ab.
    Was ist zu tun, damit der Stab den Korbbogen hält und nicht nach unten durchbiegt.


    Um den Korbbogen zu halten, setzte ich eine Diagonalaussteifung ein. Eine solche habe ich zwar schon beim Flaki 5,0 beschrieben, der Vollständigkeit wegen hier noch einmal.
    Einen dritten Querverbinder setzte ich in der Mitte zwischen den oberen und unteren Querverbinder auf den Seitenstab und einen zusätzlichen auf die untere Querstrebe neben dem Mittelkreuz. Dazwischen einen CFK 12 – Stab passender Länge – und der Bogen war gesichert. Auf den Stab wirkt eine Knicklast mit Tendenz zum Ausbiegen, die aber so gering ist, dass sie belastungsmäßig vernachlässigt werden kann. Von daher reicht es, die Diagonal-Aussteifung proportional zu wählen.


    Um die Durchbiegung nach unten zu verhindern, nahm ich einen Fangzügel, der als dritter äußerer Schenkel locker in die Waage eingebunden ist, keine Lenkfunktion hat und am Querverbinder der Diagonalaussteifung auf dem Seitenstab angebunden wird. Ein solcher Fangzügel hat die Funktion eines elastischen Gegenlagers, welches - nur unter Last - die Biegelänge des Stabes halbiert und die Durchbiegung verringert.



    Ich gebe zu, Lokhi, der kurze Ausschnitt wirft weitere Fragen auf. Hier ist allerdings nicht der Platz, darauf näher einzugehen. Möchtest du mehr wissen kannst du mich per Mail anschreiben. Du wirst in jedem Fall Antwort von mir erhalten.


    Retnüg

    Vielen Dank für die ausführliche Info. Eine Diagonalaussteifung halte ich in meinem Fall für überdimensioniert bzw zu schwer. Das mit der Durchbiegung nach unten sollte sich nach dem Umbau erledigt haben.

    So, diese Woche war ich endlich mal testen. Der Umbau hat sich wirklich gelohnt. Flügelschlagen ist weg. Das laute brummen in engen Spins ist, zumindest wenn es rechts rum geht, ebenfalls verschwunden. Vielen Dank für die Tipps.




    Ich habe die zusätzlichen Waageschenkel in der Mitte zwischen OQS und UQS gesetzt, falls mal jemand die SuFu nutzt.

    Hat einer mal ein Foto von einem montierten Fangschenkel? Kann mir gerade überhaupt nicht vorstellen, wie das Ding montiert aussehen soll.


    Ich hab hier einen HQ Stratus, bei dem bleibt oft die Waageleine am Kiel hängen und kann nicht mehr losgeschüttelt werden.


    Gruß


    Micha

    So nen leichter Schlag auf den Kopf erhöht doch das Denkvermögen.


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    Revolution 1.5 B-Serie

    Das hat nichts miteinander zu tun.
    Der Fangschenkel ist ein zusaätzlicher Schenkel an der Waage, der vom Anknüpfpunkt an die Leitkante führt.
    Er ist zwischen dem oberen und unteren Schenkel angeordnet, hängt etwas durch und greift erst, wenn die Leitkante
    zu sehr durchgebogen wird.

    Auf diesem Bild gut zu erkennen.
    Die Waageschnüre zum oberen und unteren Verbinder sind stramm, der Schenkel in der Mitte (zusätzlicher
    Abfangschenkel) hängt durch.


    Gruß, Jörg


    Einen Fangschenkel, den du hier meinst, habe ich am Vortex montiert. Kann heute Abend mal ein Foto einstellen.

    .

    Jörg


    ich will dir da jetzt nicht widersprechen, aber ist das nicht ein sogenannter Entlastungsschenkel was du meinst? Dieser wird, so wie ich das verstehe, in die Waage und an die Leitkante eingeknotet. Sowas hat glaub ich auch mein HQ Yukon.


    Habe hier das Buch von Paul May und er beschreibt es als Fangschenkel im Trickflug. Dieser wird zwischen den oberen und inneren Waageschenkeln geknotet, welcher verhindern soll, dass sich die Waage am Kiel verheddert. Würde ich halt gerne machen, aber wie soll das aussehen?


    Zitat von Rookie KS

    Einen Fangschenkel, den du hier meinst, habe ich am Vortex montiert. Kann heute Abend mal ein Foto einstellen.


    Danke dir! :H:


    Gruß


    Micha :)
    - Editiert von Dotmatrix am 10.09.2013, 15:31 -
    - Editiert von Dotmatrix am 10.09.2013, 15:31 -

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    Also, der Threadersteller meint den Fangschenkel, so wie ich ihn beschrieben habe.
    Fangschenkel oder Entlastungsschenkel ... das ist in dem Fall das gleiche.


    Von Trickflug habe ich 0 Ahnung.
    Aber Roockie hat Dir ja schon geschrieben, dass er weiß, was Du meinst und dass er Dir helfen wird .


    Gruß, Jörg