Drachenfähre

    Hi,
    meine erste Drachenfähre nähert sich mit großen Schritten der Fertigstellung.
    Daher hier mal ein paar erste Bilder:


    Die beiden Hauptbestandteile:


    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -


    Für den Freigabemechanismus habe ich mir was neues überlegt. Die sehr oft zu sehenden Mechanismen, bei denen ein Draht aus einem Rohr mit "Kerben" gezogen wird, hat mich nicht überzeugt, denn will man mehrere Dinge gleichzeitig auslösen, benötigt man mehrere "Kerben", die wiederum einen langen Draht benötigen und somit einen sehr langen Öffnungsweg (der Draht muss weit herausgezogen werden) haben.


    Mein neuer Machanismus dagegen kommt mit einem sehr kurzen Öffnungsweg aus, da er im Grunde genommen nur einen Drahtbügel kurz frei gibt, der dann frei wegschwingen kann und alles, was an ihm befestigt war mit einem Mal frei gibt (ähnlich wie eine Haarspange).


    So sieht der Mechanismus im geschlossenen Zustand aus:


    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -


    Uns so im geöffneten Zustand:
    (wobei der Drahtbügel frei nach vorne herumschwingen kann)


    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -



    Ich hoffe, ich kann bald die ersten Testflüge machen. Bin gespannt, welche Kinderkrankheiten es noch gibt. :)


    Gruß,
    Dietmar

    Hiho!


    Sehr schön, gefällt mir sehr gut! Einige sehr schöne Detaillösungen, gefällt mir! :H:


    Tschüss
    Tiggr (aka Marcus)

    wie befestigst Du denn das Segel an der Führungsstange und meinst Du, dass die Klips an den Karabinern den Aufprallschwung am Stopper auf der Drachenleine aushalten werden? Sind die auf der Stange aufgeklebt ?
    Gruß aus Nordhorn
    Jürgen
    http://www.nordhorn-kite-fliers.de

    Jürgen[quote]
    Der Optimist sagt: Das Glas ist halbvoll!
    Der Pessimist sagt: Das Glas ist halbleer!
    Unsere Kids sagen: Ey, das Glas ist voll leer!
    (Harald Schmidt)

    Ich sehe beim Auslösemechanismus, daß ein Rundstab unter einer relativ schmalen Lasche liegt: der könnte doch seitlich rausrutschen, oder? Vielleicht kannst Du die Lasche ähnlich einem Schuhlöffel biegen, sodaß der Rundstab eine seitliche Führung bekommt?


    Grüße
    Tom

    Jeder Plan funktioniert. Bis man anfängt ihn umzusetzen. ;)
    Grüße vom Südharz
    Tom

    Hiho!



    Tschüss
    Tiggr (aka Marcus)

    Hi,
    die Clipse sind natuerlich festgeklebt.


    Das Segel wird mit zwei einfachen Alu-Laschen am vorderen Kreuzverbinder angeschraubt. Der Segelteil hat dazu vorne ein T-Verbinder, der etwas schmaler ist als der Querteil des Kreuzverbinders. Schraubt man die Alu-Laschen am Kreuzverbinder an, ergibt das eine drehbahre Verbindung. Ich zeige bei Gelegenheit gerne noch Detailfotos davon.


    Der Ausloesemechanismus ist ganz einfach aufgebaut (ich wollte ohne aufwaendige Werkzeuge auskommen):


    Der Buegel ist im Kreuzverbinder drehbar gelagert. Dazu habe ich den Querteil des Kreuzverbinders mit zwei passenden CFK-Rohrstuecken soweit aufgefuellt, dass der Lochdurchmesser dem Durchmesser des Buegeldrahtes entspicht (2mm rostfreier Stahl), er sich aber frei drehen kann. Der Buegel ist dort also nur abgewinkelt, durchgesteckt und auf der anderen Zeite mit einem Klemmring fest gemacht.


    Hinten wird der Buegel durch ein CFK-Roehrchen gehalten (4mm aussen, 2mm innen), das wiederum (Excel-Praezision sei Dank!) in einem CFK-Roehrchen (6mm aussen, 4mm innen) steckt. Das aeussere roehrchen ist an der Faehre festgeklebt und zusaetzlich per Schrumpfschlauch gesichert. Das innere Roehrchen wird hinten von dem Ausloesedraht, der durch die ganze Faehre verlaeuft, in Position gehalten.


    Schlaegt die Faehre oben an, wird der Ausloesedraht nach hinten geschoben (ca. 1cm), zieht dabei das innere Roehrchen nach hinten und gibt den Haltebuegel frei, der dann frei nach vorne schwingen kann.


    Das ganze ist auch bei schweren Lasten super leichtgaengig, weswegen ich den Ausloesedraht durch einen leichten Knick in der Mitte im inneren der Faehre leicht unter Spannung setzen musste, damit es wenigstens nicht durch sein eigengewicht ausloest, sondern ein wenig Reibungwiderstand hat.


    Die Trockentests haben alle hervorragend geklappt.

    Salut Dietmar,


    sehr interressanter Lösungsansatz mit dem Schwenkbügel. :H:
    Den anfänglich auch verwendeten Draht,habe ich inzwischen bei mir durch ein CFK-Rohr, das sauber im Stab gleitet ersetzt. Entsprechend anders ist auch der Anschlagbügel mit weiteren Verbindern stabiler gestaltet. Du wirst sehen, das nach mehrmaligen Anschlagen Draht meist schnell verbiegt. Hast du zur Unterstützung des Segel-Anklappen einen Gummizug vorgesehen? Oder reicht das Auslösen der Halteleine alleine aus?
    Das waren so die Anfangsschwierigkeiten bei meiner Fähre.
    Die Befestigung des Segels im Detail würde mich auch interressieren.
    Schön, mal wieder eine neue Konstruktion zu sehen. :)

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    @ Steph und DK


    "Die Befestigung des Segels im Detail würde mich auch interressieren"
    Die Lösung mit dem CFK Rohr hört sich interessant an, weil verwindungsfreier. Wie hast Du denn vorne den "Anschlag" gestaltet und hinten die Befestigung zum auslösen ??
    Gruß aus Nordhorn
    Jürgen
    http://www.nordhorn-kite-fliers.de

    Jürgen[quote]
    Der Optimist sagt: Das Glas ist halbvoll!
    Der Pessimist sagt: Das Glas ist halbleer!
    Unsere Kids sagen: Ey, das Glas ist voll leer!
    (Harald Schmidt)

    Ich stell' heut abend mal ein Bildchen ein. ;)

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    das wäre nicht schlecht, weil wir sind recht oft auf Tour und fast jedesmal hat keiner `ne Fähre für den Bonbonabwurf dabei und ich stelle mir vor so ein Ding mal eben "schnell" zu bauen
    Gruß aus Nordhorn und Danke nach Frankreich im voraus
    Jürgen
    http://www.nordhorn-kite-fliers.de


    Zitat

    Original von Steph
    Ich stell' heut abend mal ein Bildchen ein. ;)

    Jürgen[quote]
    Der Optimist sagt: Das Glas ist halbvoll!
    Der Pessimist sagt: Das Glas ist halbleer!
    Unsere Kids sagen: Ey, das Glas ist voll leer!
    (Harald Schmidt)

    Dietmar,


    schöne Weiterentwicklung, nichts ist schlimmer als wenn die Fähre nicht oben auslöst.


    Ich habe bei meiner noch eine 3mm Gummischnur spendiert die das Segel - nach der
    Auslösung - nach oben klappt und so auf "Abwärts-Fahrt" einstellt. Damit kommt die
    Fähre sehr viel schneller wieder runter. Was besonders auf Drachefesten beim Bonbon-
    Abwurf wichtig ist ;)

    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -



    Frank

    Das Meiste im Leben verläuft suboptimal.

    So, hier mal ein paar Bilderchen:
    so sieht das Ganze aus.
    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
    Das ist der Anschlagmechanismus oben
    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
    Und das ist der Auslösemechanismus.
    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -


    Wie man sieht ist das meiste aus Verbindern gebastelt. Nur für die Führungen (vorher hatte ich auch Karabiner verwendet wie Dietmar :) ), habe ich mir später extra Teile aus Alu gedreht.
    Die Auslösekerbe ist so aber relativ klein, so das das Einhängen der Segelleine und evt. anderer Auslöseleinen recht fummelig ist, daher finde ich die Lösung von Dietmar mit dem Klappbügel besser.

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    Ja, rein theoretisch schon, wenngleich das auch nicht der Zweck einer solchen Fähre ist.

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    Hi,
    über einen CFK-Stab im Inneren des Gestells habe ich auch schon nachgedacht. Allerdings ragt bei meiner Lösung der Draht vorne nur ca. 1,5 cm heraus. Ich hoffe, daß sich vorne das kurze Stück dadurch weniger leicht verbiegt. Der Draht ist jedenfalls sehr kräftig - eben guter, rostfreier Stahl... Aber ich werd's ja sehen...


    Ich habe hier noch eine Detailaufname des Freigabemechanismus. Man erkennt ganz gut das innere CFK-Röhrchen in der Position "geschlossen". Das äussere ist vorne für ca. 1,5 cm halbiert, so dass der Drahtbügel eine Auflage nach oben hat aber nach unten frei wegschwingen kann. Diese "Pfanne" dient auch gleichzeitig als Einfädelhilfe: Man klappt den Bügel in die "Pfanne", dadurch, daß der Draht vorne kugelig gefeilt ist, lässt sich das innere Röhrchen ganz leicht drüber schieben - fertig.
    Die "Pfanne" hat zudem noch die Aufgabe die Ringe (Segel, Last, etc.) daran zu hindern, sich zwischen Gestell und innerem Röhrchen zu verklemmen.


    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -


    Ein lustiger Nebeneffekt dieser Konstruktion ist mir vorhin aufgefallen: wenn das Segel unter Druck steht, zieht es den Haltering ganz nahe an das "Gelenk" des Bügels. Wird der dann ausgelöst, schnappt er aufgrund der Hebelwirkung mit Wucht auf und schleudert alles, was daran per Ring aufgefädelt war, mit Karacho weg - als ob er mit einer starken Feder vorgespannt wäre. Der Segelhaltering betätigt sich dann auch gleich als Rausschmeisser und fegt alles vom Bügel , was nach ihm aufgereiht war.
    Da bin ich sehr drauf gespannt, wie sich das in der Praxis bewährt.



    Maxi,
    ja, das Segel meiner Fähre fliegt ganz vorzüglich auch alleine. In den schwarzen Streifen im Segel sind übrigens dünne CFK-Stäbe eingenäht, die als Segellatten fungieren und die "Fledermaus"-Ecken des Segels schön aufspreizen.


    Steph,
    deine Konstruktion sieht sehr hochwertig und sehr gut durchdacht aus. Ich liebe das Prinzip "design follows function" (Bauhaus)! :H: :D


    Gruß,
    Dietmar


    PS: übrigens: das hier ist der überaus mutige Testpilot. Selbstverständlich hat er sich freiwillig gemeldet... ;) :-O


    - Drachen Bild nicht mehr verfügbar -


    - Editiert von DK am 27.06.2008, 23:59 -

    Hallo Dietmar!,


    ...bin sehr beeindruckt, sehr gut durchdacht und sauber ausgearbeitet! Ich bin mal auf den noch nicht getesteten Schleudermechanismus gespannt :-O ...


    Vielleicht könntest Du ja ein kleines Video einstellen?


    LG


    Thomas;)

    Herstellung und Vertrieb von Microdrachen

    Das Prinzip des Schleudermechanismus funktioniert super.
    Ich spreche aus Erfahrung, ist in meiner Fähre umgesetzt.
    Bilder von meiner Fähre kennt ihr ja.
    Gruß Thoralf

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