Ausschwingverhalten div. Stäbe

    240fps :O halte ich für ein Gerücht, wohl eher 24,0.

    Technisch ist das keine Herausforderung und preislich ist sowas auch machbar:
    http://www.photographybay.com/…-video-sample-at-240-fps/



    Es ist auf jeden Fall ein interessanter Versuch. Ich habe mir auch schon mal Gedanken über so einen Versuch gemacht. Um allerdings aussagekräftige und reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten muss man schon viel basteln und auch Geld investieren wenn man nicht die passenden Messgeräte, Kamera usw. hat.


    Ich hoffe auf jeden Fall, dass noch weitere Ergebnisse und Auswertungen folgen.


    Was sicherlich auch interessant wäre:
    Das Biegeverhalten von Stäben, also ein Weg-Kraft Diagramm. Das Standardverfahren ist ja den Stab mit einem bestimmten Gewicht zu belasten und die Durchbiegung zu messen. Das sagt aber noch nicht viel darüber aus wie sich ein Stab bei geringer oder sehr starker Belastung verhält.

    Der Versuchsaufbau ist in keiner Weise aussagekräftig. Das erste Problem ist, dass die Auslösung mit der Hand erfolgte und den Stab damit schon zum Zeitpunkt des Loslassens in unkonstanter Art und Weise bedämpft.


    Zweitens ist es nicht sinnvoll, unterschiedliche Stäbe gleichweit durchzubiegen, um das Ausschwingverhalten zu beurteilen. Bei so einem Test wird der steifste Stab immer die Nase vorne haben, wenn dem kein deutlich höheres Massenträgheitsmoment im Weg steht. Dass der G-Force SUL als steifster Stab mit großem Aussendurchmesser und geringer Wandstärke als Sieger hervorgeht, war klar. Jedoch werden ein Skinny SUL und ein G-Force SUL im Drachen komplett unterschiedlich eingesetzt. Der unterschiedliche Arbeitsbereich der Stäbe lässt eine derart einfache "Messung" nicht zu. Als Grundlage einer solchen Messung wäre zu erst eine Biegekurve unter verschiedenen statischen Belastungen aufzunehmen. Auf Basis dieser Kurve müsste der Stab in seinem optimalen Arbeitsbereich belastet werden und diese Last schlagartig entfallen. Das so aufgenommene Ausschwingverhalten wäre eine Konstruktionshilfe, aber auch nicht wirklich notwendig.


    Es gibt zwei wesentliche Faktoren, die das Ausschwingverhalten beeinflussen und mit denen man es besser abschätzen kann, als man es mit einem Küchenaufbau messen könnte. Einerseits ist da das Rückstellvermögen, welches sich analog zur Steifigkeit verhält. Dem entgegen steht das Massenträgheitsmoment, welches den Stab beim Rückstellen übersteuern lässt. Somit sind steife Stäbe (hohes Rückstellvermögen) ebenso wie stark konifizierte (geringes Massenträgheitsmoment) im Vorteil. Der Prepregaufbau von gewickelten Stäben ist so ähnlich, dass man den Faktor Dämpfung durch das Harz ziemlich vernachlässigen kann. Mit dieser Erkenntnis kann man alle verfügbaren Stäbe ausreichend beurteilen, um den optimalen Stab für jeden Drachen zu finden.


    Die im Fractured Axel Forum präsentierte Messung ist leider nur wieder eine mehr mit fragwürdiger Aussagekraft, ähnlich der unbrauchbaren Spinemessung bei konischen Stäben - pure Zeitverschwendung.


    Gruß
    Heiko