Armageddon – The Next Level ????
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@All
Die Vorgeschichte …….
Vor nicht all zu langer Zeit erblickte eine kleine feine Drachen Manufaktur „das Licht der Welt“ und so manch einer von uns saß da mit offenem Mund und staunte nicht schlecht was da so neues auf uns zukommen sollte …… Armageddon, Gonzo, Katana, Sakura & Trinity.
Richtig …… gemeint ist die Drachenschmiede Bretten.
Meine Geschichte nahm ihren Anfang in Frankreich……. Anfang Oktober
Nach langem hin & her klappte es endlich & ich sollte die Gelegenheit bekommen ein paar der Prototypen zu fliegen, genauer die Armageddons & Gonzos.
Leider hatte wohl Mark (Mark O 2) vergessen die Windrechnung zu bezahlen & somit wurde das eher ein Fotoshooting als ein Testflugtag.
Nun hatte ich das große Glück das Mark so nett war & mir einen der Armageddons zum Testen mitgab.
An dieser Stelle sei nochmals erwähnt das es sich um den Prototypen handelte d.h. den Kite gab es nur ein mal !
Wenn der Verloren geht ….wars das !
Eigentlich brauchte Mark die Kites zum abstimmen der ersten bald folgenden Serienkites.
Nicht des so trotz gab er mit ohne großes zögern den Armageddon 165 in „V“ Version in die Hand & ich versprach feierlich ihn mit Leib & Leben zu beschützen
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Mark für das Vertrauen & die Gastfreundschaft bei meinem Besuch ! :H:
Daten/Fakten :
Der Armageddon - 165 V (Prototyp)
Spannweite: ca. 165cm
Standhöhe: ca. 45cm
Leitkanten: Exel Cruise 6mm
OQS: Exel Cruise 6mm,
UQS: 8mm SkyShark (Zweiteilig)
Tuch: Chikara / Mylar
"Besonderheiten" :
-Schwalbenschwanz (besonders weil die Spreizen nicht nur zur Ausbildung/Aufstellung des Schwalbenschwanzes dienen sonder wie 2 „weiter Kielstäbe wirken“ sie spannen das Segel „extrem“ ab.)
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-Knotenleitern an allen Waagenpunkten
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-Knotenleiter für den Anstellwinkel/den Windbereich am Kreuz (+ 2 Konten an der OQS für grobe Voreinstellung = Schwachwind/Starkwind)
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-Standoffs in 3 Positionen verstellbar (hat erheblichen Einfluss auf das Flugverhalten, weil damit das Segelprofil „stark“ verändert werden kann)
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-Aufnahme für einen zusätzlichen Standoff um das Segelprofil mehr auszubilden(wird es so in der Serie nicht geben !)
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Mein kleiner Test :
Nun hatte ich den „Frischling“ also in der Tasche & es sollten 2 unendliche Wochen vergehen bis ich endlich loslegen konnte, es war einfach kein Wind vorher !
Zum verrückt werden so was !!!
Letzte Oktoberwoche Renesse-Urlaub war schon seit März fest gebucht & der Wetterbericht verhieß nur Gutes : 12° - 15° & 4 – 7 Bft ….. Fliegerherz was willst du mehr ?
Und so kam es dann auch ………. :H:
Am Samstag angekommen, ausgepackt & ab auf den Damm ……
Es waren um die 3-4 Bft also optimal um den Armageddon mal an zu testen.
Zum Aufbau ist nicht viel zusagen der ging einfach von der Hand auch wenn darauf zu achten war das alles „bis zum Anschlag“ fest & in Position sitzt.
Eine gewisse Reihenfolge bei der „Montage“ gilt es zu beachten darauf möchte ich aber nicht näher eingehen. Das bekommt jeder ohne Probleme hin
Der Start erfordert schon etwas „Mut“ & sollte am Anfang besser mit einem Helfer stattfinden.
Mit etwas Übung geht es aber auch ohne größere Probleme Solo:
Man stellt den Kite aus der Rückenlage auf und läst ihn dann langsam nach vorn umkippen, kurz bevor die Nase den Boden berührt gibt man einen kräftigen Ruck auf die Leinen & legt den „Zügigen Rückwertsgang“ ein damit der Kite Strömung aufnimmt.
Bei mehr Wind ist das natürlich deutlich einfacher aber mit etwas Übung war das auch bei ca.3 Bft reproduzierbar.
Die Leine 75dNa/35m funktionierte hier am besten auch wenn sie bei Böen schon etwas am jammern war und ich auf die 100dNa/35m gewechselt habe…..
Bei der Windstärke wurde schnell klar das der Armageddon aktiv geflogen werden will d.h. er will in der Strömung gehalten werden, mal eben an den Windfensterrand „bissel parken“ ist nicht.
Hält man ihn in der Strömung fliegt er wie auf Schienen, ist sehr exakt mit sehr kleinen Lenkbefehlen zu fliegen, baut sehr gut Grunddruck auf , gibt sehr gutes Feedback.
Spinns sind nicht so sein Ding er dafür ist er auch nicht gemacht.
Mittlere bis enge Loops sind sein Ding & wie Sie sein Ding sind !
Schon bei nur 3-4 Bft zeigt er hier ganz klar wo er zupackt , ich war schon echt erstaunt als er plötzlich, ohne Vorankündigung, anfing immer schneller zu werden.
Hat man einmal „genau den“ Loop raus kann man ihn fast „beliebig“ beschleunigen …..
Ich war schon sehr überrascht was der „Kleine“ an Speed zulegen kann .
Die daraus resultierende Power war schon beachtlich & so manch ordentlicher „Ausfallschritt“ rette wohl meine 75iger Leine
Nimmt man diesen Speed „mit“ auf die nächste Gerade ist er auch hier echt sehr schnell !
Ich dachte nur „das kann ja heiter werden“ wenn ich den über 5 Bft fliege ……..
Am Sonntag Morgen 7 Uhr (ja, richtig, ich bin Frühaufsteher) war es soweit …… Tür vom Ferienhäusle auf & es Kachelte wie nix Gutes ! Keine 15min später war ich auf dem Browersdam !
Es war weit & breit keinen Menschen Sehle …… nur das Meer, der Wind, der Armageddon & meine 120kg im Kampfmontur
Windmaster raus …wahu …. es drücke ordentlich 5…. 6-8 Bft sehr ruppige, kräftige Böen.
Ich hatte noch Marks mahnende Worte im Ohr „Vorsicht ab 6 Bft“
Den Armageddon an die 100dNa/35m gelegt & ab dafür …..
„Wer Angst hat hat schon verloren“ dachte ich so & riss den „Kleinen“ mit nem "Russenstart" in den Wind um kurz darauf ganz schnell mit meinem Hintern den Boden zu suchen.
Was war über Nacht passiert ? Ich hatte 2 Knoten Steiler gestellt & das in der Kombi mit dem heftigen Wind machten den Armageddon zum Hardcorer & mich zum Passagier.
Meine Leinen fingen sofort das Jammerlied an & ich landete vorsorglich ……
„So“ dachte ich „Wahrnung vestanden“ & wechselte auf 130dNa/35m.
Das fühle sich schon etwas besser an & ich konnte mich ….. naja sagen wir mal aufs Kämpfen konzentrieren ……… „fliegen“ war gestern
Was nun folge ist eigentlich schwer in Worte zu fassen.
Der Armageddon fackelte ein Feuerwerk ab wie ich es bei einem Kite der „Grösse“ noch nicht erlebt habe ….
Er baut eine Grunddruck auf der über das gesamte Windfenster kaum einen Abbruch hat nur am äußersten Rand, aber da ist man eh nur Sekundenbruchteile.
Auf der Geraden ist er sehr schnell …sau schnell ….. fliegt druckvoll wie an der Schurr gezogen…… rasiert den Himmel förmlich.
Jeden noch so kleinen Lenkbefehl setzt er blitzartig um, hier heißt es Konzentration auf 100% bei dem Wind besser auf 120%
Mit minimalen Lenkbewegungen lassen sich Lopps & Richtungswechsel initiieren. Genial !
Rechtwinklige Ecken ? Bitte schön, kurzer Zug …..wie mit dem Skalpell rasiert geht er ums Eck …….irre Geil !
Ich taste mich langsam an die Loops vom Vortag ran & ich merke in jedem Knochen hier ist der ganze Pilot gefordert.
Der Armageddon will nicht spielen ……. er will kämpfen !
Na kurzer Zeit habe ich "genau den" Loopdurchmesser intus und der „kleine Drecksack“ fängt Gnadenlos an meine 120kg –gut im Sand eingegraben- nach vor zu reißen ….. nein er zieht nicht ….. er reißt ….. ich mache 2-3m Sätze ….uber 20…30m geht das so …..
Ich versuche irgendwie die Körperspannung zu halten was immer schwerer wird so ein enorme Kraft baut er Kite auf.
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Pause angesagt ? Naja im Zenit kann man ihn mit leichten Bewegungen halten aber wehe dem wenn er truddelt und dann wieder Strömung aufnimmt !
Wer jetzt nicht genau auf dem Punkt ist liegt auf er Nase ….. also hier ist Vorsicht geboten.
Ich stemme mich mit allem was ich habe gegen den Armageddon …das halte ich maximal 15min durch …… .. die Leinen jammern, mein Tennisarm auch
Ok denke ich Pause ….. Landung.
Ich zittere am ganzen Körper ob vor Erschöpfung oder Respekt weiß ich nicht
Mehr.
Der Puls rast ….. Ich bin bei 7° Grad nass geschwitzt wie nix Gutes überall klebt Sand.
Da liegt er vor mir der 165cm „Winzling“ der mir gerade gezeigt hat wer hier der Chef ist.
Ich stopfe mir paar Keckes in den geschockten Kopf & Spüle meine „Muffe“ mit paar Schlucken heissen Tee runter …..
Ich kann es immer noch nicht fassen was da gerade passiert ist, versuche meine Gedanken zu ordnen mit dem Ergebnis : „Warte nur“ denke ich „du kriegst mich nicht klein du Zwerg“
140dNa/40m dran & auf ein neues , die 5 m mehr Leine bringen geringfügig mehr „Reaktionszeit“.
Passen auch sehr gut zum Armageddon, man kann ihn damit „etwas mehr laufen lassen“.
Ich bin ich insgesamt ca. 3 Stunden (mit Pausen !) bei dem Wind geflogen & war danach echt erledigt (inkl. 4 Tage Muskelkater danach !)
Das Ergebnis war stehts das Gleiche ….. Kampf mit den Naturgewalten auf höchstem Level !
Ab ca. 7 Bft hat er meine eingegraben Kilos ohne die geringste Anstrengung abgeschleppt & ich hatte Fun & Herausforderung in einem !
Ich habe ihn in verschieden Einstellungen geflogen (Knoten) die Standoffs habe ich in der mittleren Position gehabt.
Es würde hier den Rahmen sprengen (hab ich wahrscheinlich eh schon) das alles zu kommentieren.
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Mein Fazit :
Richtig Spaß macht er ab 4/5 Bft, aber dann fordert er auch & es heißt Hirn an volle Konzentration & keinen Moment "Hirmtrödeln"
Ab 6 Bft wird er zur absoluten Waffe - wenn er entsprechend geflogen wird.
Ich sags noch mal : Er will aktiv geflogen werden nix für „Windrandparker“, nix für Träumer.
Den Speed & die Power die dieser „Zwerg“ entwickelt ist einfach nur als „Irre“ zu bezeichnen.
Er gehört auf gar keinen Fall in die Hände von Anfängern!
Alles im Allen würde ich den Armageddon als absolut (!) Hardcore bezeichnen.
The Next Generation Speedkite ….. präziese, direkt, hart, unnachgiebig, teilweise Brutal , fordernd, aber auch absolut ehrlich, er will ernst genommen werden ..... wehe dem der dem nicht gerecht wird !
Ich freue mich schon auf die ersten Flüge mit dem Armageddon 223 & 282 !
Mir bleibt an der Stelle nur Mark zu diesem genialen Entwurf zu gratulieren & grosse Lob & Anerkennung auszusprechen !
Danke das ich das Vergnügen haben durfte dieses geile Gerät ohne Waffenschein zu fliegen
Der Armageddon ist für mich ganz klar The Next Level !!!
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit
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- Editiert von Stormhunter am 04.11.2008, 09:15 -