Nachdem ich gestern endlich mal die Gelegenheit hatte, den Crow STD von Igor auch mal bei mehr Wind zu fliegen, möchte ich nun auch was zu der Krähe schreiben...
Der Windbereich ist für einen STD sehr groß! Ich konnte den Crow ohne viel Laufarbeit schon bei "SUL-Wind" fliegen, was sicherlich auch an dem - für einen STD sehr geringen Gewicht liegt. Auch Diagonalflüge durchs Windfenster waren dabei schon möglich. Die meisten Tricks benötigen bei solchem Wind aber dann doch etwas Laufarbeit.;-) Wenn man sich auf den Kite eingestellt hat, lässt sich der Crow im "normalen" STD-Windbereich allgemein aber auch mit sehr wenig Laufarbeit fliegen.
Aufgrund der geringen Zugkraft und den relativ kurzen Lenkimpulsen, die dieser Kite benötigt, kann man bei starkem Wind auch über einen längeren Zeitraum relativ entspannt Präzisionsfiguren fliegen und tricksen, ohne sich dabei die Arme zu verrenken oder nach einer weile total ausgepowert zusammenpacken zu müssen. Durch die TIEFE Turtle Lage bieten sich dadurch als "Starkwindtricks" dabei besonders Rückentricks an. Aber dazu später mehr...
Die Eckenpräzision ist meiner Meinung nach als gut zu bezeichnen. Diese fliegt der Crow sehr einrastend, knackig und ohne Nachwackeln. Die Ecken kommen dabei trotzdem irgendwie "soft" und nicht so brachial und "massig" wie man es vllt. von größeren Kites mit mehr Zug kennt.
Bei der aggressiv geflogenen 2PT-Landung musste ich aufpassen, dass ich den Crow nicht im Turtle "parkte", wo man ihn mit einfachem ziehen bei der 2PT-Landung im normalfall nicht mehr rausbekommt. Hier muss man auf die Leinenspannung achten.
Bauchtricks wie Axels, Half Axels und Slot-Machines gehen mit ein bisschen Feingefühl leicht von der Hand. Man kann diese einfach oder - mit dem richtigen Setup- auch nahezu tellerflach und den Axel auch "volle" 360° fliegen! Bei der Axel-Cascade muss man aufpassen, dass man die Nase im Half-Axel nicht zu hoch nimmt, da man sonst schnell die Leinenspannung verliert und der Kite "davonschwimmt". Der Comete ist ein bisschen tricky, aber mit ein bisschen Übung geht auch der.
Yo-Yos gelingen mit dem Crow sowohl in der 1-Pop und der 2-Pop Variante als auch aus dem (Power)dive oder der Lateral-Roll recht einfach. Die Yo-Yos sind nicht zu schnell aber auch nicht raumgreifend.
Besonders die modernen Tricks wie Taz-Machines, deren Cascaden, Crazy Copter und Cyniques haben es mir bei diesem Kite angetan. Diese gehen mit dem Crow sehr leicht von der Hand! Den Crow kann man durch die Tricks führen, muss das aber nicht (als bestes Beispiel hierzu fällt mir die TAZ ein). Nur mit dem Yo-Fade und der Ladole hatte ich Probleme. Was aber eher an mir liegt.
Der Crow liegt sehr tief im Turtle, wodurch Rückentricks wie Lazy Susan, Lifter:-O, Insane, deren Cascaden und die Roling Cascade - gerade auch bei viel Wind - sehr leicht von der Hand gehen. Mit ein wenig Eingewöhnung ist auch die Jacobs Ladder kein Problem.
Allerdings muss man den Input gut treffen, wenn man den Crow aus dem Turtle wieder rausbekommen will, da er sonst auf dem Rücken liegen bleibt. :-O
Auch kann es sein, dass die Krähe - vor allem bei leichterem Wind - dazu neigt, nach den Tricks ein bisschen "davon zuschwimmen" bzw. "abzudriften" und nicht gleich wieder "die Spur" zu bekommen. Beispielsweise bei Tricks wie Roling Susan und flachen Slot Machines. Je mehr ich mit dem Crow geflogen bin, desto besser hab ich das aber unter Kontrolle bekommen!
Im Fade liegt der Crow stabil. Falls man ausgleichen muss, benötigt der Crow auch hier kleine Lenkbefehle. Backspin Cascaden sind sehr einfach. Hier wartet der Crow nach einer Rotation fasst schon auf den nächsten Impuls. Dadurch muss man bei Backspins den Input gut treffen. Durch diesen Trick will der Crow "geführt" werden.
Beim Flic Flac muss man auf die Leinenspannung achten, da der Crow - wenn man dies nicht tut - eine relativ große Dead-Position hat. Oder man wählt einfach die überdrehte Variante.;-) Mit entsprechend Gefühl ist aber auch das rhytmische Hin-und-Her Klappen im Flic Flac kein Problem!
Für den Crow sollte man imo schon einigermaßen (gut):-D fliegen können, um mit ihm auch schnell "warm" zu werden.
Zusammengefasst kann man die Hauptcharakteristik der Krähe denke ich wie folgt beschreiben (probefliegen ist wie immer natürlich besser):
Baut auch bei viel Wind relativ wenig Druck auf
Benötigt wenig Laufarbeit
Will mit relativ kleinen Lenkbefehlen geflogen werden
Die meisten "modernen" Tricks macht er recht leichtgängig, auch Trickkombinationen, welche am Himmel einfach nur geil aussehen.:-D
Hat eine tiefe Turtle Posi :-O (Verbunden mit Vor- aber auch Nachteilen)
Besitzt einen relativ starken Charakter.
Wem diese Eigenschaften zusagen, der wird die Kiste lieben!
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UPSIDE DOWN